Lokalsport
„Für jeden ist das ein Traum“

Interview Dang Qiu hat für einen wahren Paukenschlag gesorgt: Der 24-jährige Tischtennis-Profi aus Linsenhofen schließt sich nach fünf Jahren beim ASV Grünwettersbach zum 1. Juli dem deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf an, wo er Teamkamerad von Superstar Timo Boll wird. Von Marco Steinbrenner

Wenn Ihnen vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass Sie mal mit Timo Boll bei Borussia Düsseldorf spielen würden, wie wäre Ihre Reaktion ausgefallen?

Dang Qiu: Das ist tatsächlich eine gute Frage. Ich kann mich noch an die Europameisterschaften 2009 in Stuttgart erinnern. Dort war ich Zuschauer und bin Timo Boll als 13-Jähriger nachgelaufen, um ein Autogramm zu bekommen. Es ist natürlich eine große Ehre, mit ihm in einer Mannschaft spielen zu dürfen. Mittlerweile bin ich schon ein paar Jahre im Nationalteam und habe zusammen mit Timo im vergangenen Jahr an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. Deshalb kennen wir uns natürlich schon eine Weile.

Was können Sie von der lebenden Tischtennis-Legende Boll lernen?

Qiu: Ich hoffe natürlich, mir einiges abschauen zu können. Spielideen, technische Schläge und der Umgang vor sowie nach einer Partie fallen mir spontan ein.

Welche Gründe haben dazu geführt, Grünwettersbach zu verlassen?

Es war kein einzelner Grund, denn ich spiele noch bis zum Saisonende in Grünwettersbach bei einem tollen Verein. Vielmehr haben mehrere Gründe dazu geführt, zum besten und größten Verein Deutschlands zu wechseln. Ich wohne seit drei Jahren in Düsseldorf. Hier ist meine Heimat. Ich habe einen kurzen Weg zu den Heimspielen. Für jeden ist es ein Traum, bei der Borussia spielen zu dürfen.

Borussia Düsseldorf ist der FC Bayern München im Tischtennis. Der Druck wird nicht gering sein . . .

Wer ein sehr guter Spieler in der Nationalmannschaft sein will, muss mit Druck umgehen können. Druck ist im Hochleistungssport immer da.

Ihr künftiger Trainer Danny Heister bezeichnet Sie als absoluten Wunschspieler. Manager Andreas Preuß spricht von einem Profi durch und durch, der eine hervorragende Perspektive besitzt. Wie gehen Sie mit diesen Vorschusslorbeeren um?

Das ist viel Lob von großen Persönlichkeiten. Ich freue mich natürlich, dass die Herren so gut über mich sprechen. Aber ich bin kein Typ, der Komplimente braucht und mag. Ich gebe einfach in jedem Spiel mein Bestes.

Welche Ziele haben Sie sich persönlich und sportlich bei Borussia Düsseldorf gesetzt?

Ich möchte den nächsten Karriereschritt gehen, reifen und mich weiterentwickeln. Mit dem Verein strebe ich natürlich an, um die Titel in der Meisterschaft, der Champions League und im Pokal zu spielen.