1:2 in Frickenhausen – Landesligist TSV Weilheim verliert zum ersten Mal
Fataler Start – bitteres Ende​

Die Weilheimer Fußballer als Wundertüte der Landesliga: Nach drei vorausgegangenen Topleistungen riefen sie gestern Abend eine Magerleistung ab. Beim zuletzt so gebeutelten FC Frickenhausen setzte es eine 1:2 (0:2)-Niederlage. Beide Torhüter flogen vom Platz. Übersicht

Frickenhausen. Unglücklich begann die Partie für den TSV Weilheim – unglücklich endete sie. Keine drei Minuten waren gespielt, da ließ TSV-Schlussmann Philipp Uttikal den durchgebrochenen FCF-Angreifer Lekaj kurz vor der Strafraumgrenze über die Klinge springen – Rot wegen Notbremse. Ein früher Schock für die Gäste, die fortan deshalb nicht ins Spiel fanden, weil die Frickenhausener so spielten, wie man sie nach den bekannten Grabenkämpfen samt fünf Spieler-Abgängen partout nicht erwartet hatte: hochmotiviert. Gegen den neuen FCF-Teamgeist kämpften die Weilheimer in Unterzahl vergebens an: Ein Kopfball von Ferdi Er, der knapp vorbei ging (9.), war noch die einzige echte Torchance in der ersten Halbzeit. Umgekehrt machten die Frickenhausener aus zwei guten Möglichkeiten zwei Treffer: Erst traf Behrendt vom rechten Strafeck unhaltbar für Torwart-Nachrücker Bastian Treiber (20.), dann schob Rothweiler einen Querpass an der Fünfmeterlinie leicht und locker über die Torlinie (43.). 2:0 – der Halbzeitstand ließ 300 Zuschauer verwundert die Augen reiben.

Wer gedacht hatte, der Spitzenreiter würde nach Seitenwechsel zur Attacke blasen, sah sich zunächst getäuscht. Es dauerte eine Viertelstunde, bis die Weilheimer mit den zwei frischen Kräften Latte und Polat torgefährlichen Druck entfachen konnten. Jetzt stand die zuvor so stabile FCF-Abwehr pahasenweise nicht mehr so sicher, und promt glückte dem unermüdlichen Kämpfer Ferdi Er per unhaltbarem 16-Meter-Flachschuss der verdiente Anschlusstreffer. Nur noch 1:2 (66.), neue Weilheimer Hoffnung keimte auf. Auf der Gegenseite hätte Rothweiler und Lernhart bei Schüssen aus Kurzdistanz alles klar gemacht, hätte nicht Treiber so glänzend pariert und Latte das Leder anschließend von der Linie geschlagen (80.)

In den 15 Rest-Minuten (einschließlich Nachspielzeit) mussten die die Limburgstädter dem Unterzahlspiel Tribut zollen und vermochten keine brenzlige Gefahrenmomente mehr vorm Frickenhausener Tor heraufzubeschwören. So taten es die Frickenhausener selbst: Nach einem Strafraum-Scharmützel mit Latte sah FCF-Torhüter Kevin Dravetz wegen Tätlichkeit Rot – es war der zweite Torhüter, der im umkämpften Nachbarschaftsderby vorzeitig zum Duschen musste. Und so kam mit Marc Fecher (18) ein vierter Keeper ins Spiel – rekordverdächtig.

In seinem Spielresümee krittelte Weilheims enttäuschter Trainer Alexander Hübbe primär an der schlafmützigen erste Halbzeit seiner Cracks herum: „Da haben wir das Spiel verloren. Ich hätte mir gewünscht, meine Spieler hätten vor dem Seitenwechsel genauso gekämpft wie danach.“ Für Frickenhausens Spielleiter Günther Prerauer geriet der FCF-Sieg zur „Sensation. Dass die Mannschaft gegen Weilheim eine positive Reaktion zeigen würde, habe ich erwartet. Nicht aber, dass sie heute auch noch gewinnt“, sagte er. Dank des Dreier-Geschenks schöpfen sie neue Hoffnung beim FCF.