Es war eine Punktlandung: Just in der Woche nachdem die Fußball-Landesliga die Vorrunde abgeschlossen hatte, schlug die Pandemie ern eut zu und schickte die Teams in die verfrühte Winterpause. Nachdem nun aber immerhin die Hälfte der Spiele absolviert ist, ist eine Erkenntnis deutlich sichtbar: Am ligainternen Kräfteverhältnis hat sich durch die zehnmonatige Coronapause zwischen der abgelaufenen und aktuellen Saison kaum etwas verändert. Sowohl im oberen als auch im unteren Tabellendrittel finden sich die üblichen Verdächtigen wieder – mit lediglich vereinzelten Ausnahmen.
Als Herbstmeister ins neue Jahr geht der SC Geislingen, der nicht nur aufgrund namhafter Neuzugänge, sondern vor allem auch wegen seines Erfolgstrainers Tobias Flitsch bereits schon vor der Saison die Rolle des Titelfavoriten zugeschoben bekam. Doch es dauerte etwas, bis sich das neu zusammengewürfelte Team gefunden hatte. Erst gegen Ende der Hinrunde brachte der SC seine Pferdestärken konstant auf die Strecke und eroberte so die Tabellenführung. Punktgleich und lediglich um ein Tor schlechter liegt unmittelbar dahinter Geheimfavorit TSV Oberensingen. Bemerkenswert ist dabei vor allem die Fieberkurve der „Sandhasen“: Nach drei Pleiten und einem Remis zum Auftakt, legte die TSVO anschließend eine beeindruckende Siegesserie hin und kämpfte sich in der Tabelle Woche für Woche nach oben. Ein Ausrufezeichen setzte das Team um Trainer Andreas Broß dabei vor allem beim klaren 4:0-Erfolg im direkten Aufeinandertreffen gegen Geislingen.
Neben dem SV Waldhausen und SV Bonlanden komplettiert überraschend der TV Echterdingen das Spitzenquintett. Der Kaderumbruch, den die TVE-Verantwortlichen nach jahrelangem Abstiegskampf ins Rollen gebracht haben, scheint Früchte zu tragen. Das unterstreicht auch Echterdingens Co-Trainer Daniel Heisig, einst Landesliga-Kapitän beim TSV Weilheim: „Unsere Spieler haben sich toll entwickelt, das sieht man beim Verhalten mit und gegen den Ball. Es macht wieder Spaß, uns zuzuschauen.“ Mit 20 Gegentoren stellt der TVE zudem die beste Defensive der Liga. „Leider haben wir im November nur zwei Punkte aus vier Spielen geholt, sonst wäre unsere Ausgangsposition noch etwas besser. Aber wir wollen oben bleiben und am Ende schauen, zu was es gereicht hat“, so der 35-Jährige.
Für eine negative Überraschung hingegen hat der SV Ebersbach gesorgt: Nachdem der SVE bereits seit vielen Jahren den Sprung in die Verbandsliga anpeilt, findet sich das Team um Trainer Dinko Radojevic nach der Vorrunde auf dem drittletzten Tabellenplatz wieder. Der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt dabei schon sieben Zähler. Ein Grund für das schwache Abschneiden findet sich unter anderem in den anhaltenden Personalproblemen. Wegen einiger Langzeitverletzten musste zuletzt sogar Radojevic selbst mit seinen 43 Jahren wieder auf dem Platz ran.
Ebenfalls im Tabellenkeller steckt der TSV Köngen: Dass es bei den Fuchsgruben-Kickern in jeder Landesligasaison ums nackte Überleben geht, ist nichts Neues. Zu gering sind die finanziellen Mittel des TSVK im Vergleich zur Konkurrenz. Trotzdem ist Trainer Sascha Strähle zufrieden mit der Entwicklung seiner jungen Mannschaft: „Wir sind sehr gut in die Saison gestartet, danach hat uns eine Negativserie aber deutlich zurückgeworfen. Trotzdem hat das Team zusammengehalten und sich am letzten Hinrundenspieltag mit dem 5:0 gegen Schlusslicht Deizisau dafür belohnt.“ Die Hoffnung auf den Klassenerhalt hat der 37-Jährige auch noch nicht aufgegeben: „Der Rückstand ist zwar groß, aber wir peilen auf jeden Fall den Relegationsplatz an. Mut macht, dass über den Winter einige Verletzte zurückkehren.“