Fußball-Kreisliga A 2
Favoritenrolle gibt es für die SF Dettingen gratis dazu

Die SGM Owen/Unterlenningen setzt im Derby auf den Überraschungseffekt. Die SGEH sollte liefern, um vorne zu bleiben. 

Ob die Dettinger auch morgen jubeln können?  Foto: Markus Brändli

Fast wöchentlich schwelgen die jeweiligen Gegner des TSV Weilheim nach Partien in Lobeshymnen. In der Mehrzahl der Kommentare wird das Team von Salvatore De Rosa im Nebensatz zum Topfavoriten der Kreisliga A 2 erklärt. Das 0:4 gegen die Weilheimer hat auch bei Martin Staas vom TSV Linsenhofen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Ein Lernprozess“ sei das Match gegen den Tabellenzweiten gewesen, resümiert der Pressebeauftragte jene einseitige Angelegenheit.

Der Weilheimer Trainer bleibt beim Thema „Übermannschaft“ vor der sonntäglichen Heimpartie gegen den TV Bempflingen extrem vorsichtig. „Rein von der Qualität unseres Teams her gesehen, sind wir berechtigterweise oben dabei“, stellt De Rosa zwar fest, zur Wahrheit gehöre jedoch auch die exakte Tabellenlage. Drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter SGEH sind ein Teil des Themas. „Der VfB Neuffen liegt zudem nur drei Zähler hinter uns, also jenes Team, gegen das wir kürzlich erst 7:2 gewonnen haben“, ergänzt De Rosa. 

Gegen den TV Bempflingen hat der Übungsleiter des Tabellenzweiten zudem mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. Wenn es ungünstig läuft, steht ihm lediglich ein Kader von 14 Spielern zur Verfügung. „Zudem sind die Bempflinger schwer einzuschätzen, sie haben sich nach einem mäßigen Start deutlich stabilisiert“, warnt der Coach.

SGEH-Trainer mit Ansage

Das 1:0 der SGEH gegen den TV Neidlingen resultierte aus viel Mühe, bestätigte allerdings den Führungsanspruch des Spitzenreiters. SGEH-Spielertrainer Mario Tumbas musste unter der Woche bei den Übungseinheiten auf einige erkrankte Kicker verzichten. Den Schwung der bisherigen Auftritte – die Sportgemeinschaft hat erst eine Partie verloren – will er ins Match gegen den TSV Harthausen mitnehmen. „Wir werden alles dafür tun, die Spitze zu verteidigen“, lautet die klare Ansage von Tumbas, dessen Team bei einer Niederalge sowie einem gleichzeitigen Sieg des TSV Weilheim die Führung los wäre. Widerpart TSV Harthausen ordnet der Coach auf „etwa demselben Level wie den TV Neidlingen ein“, also jenen Gegner, der den SGEH-Fußballern vergangenen Sonntag einiges abverlangte. Ein ganz besonderer Fakt vor der siebten Heimpartie des Tabellenführers lautet, dass die SGEH bislang alle sechs Heimspiele gewann, zudem eine beeindruckende Torbilanz von 20:3 aufweist. 

Gewisse Instabilität 

Emotionale Berg-und-Tal-Fahrten sind für die Anhängerschaft der SF Dettingen in dieser Saison bislang fast schon Normalzustand. Durch den hart erkämpften 3:2-Triumph bei der SG Höllbach sieht die Lage für die SFD wieder etwas freundlicher aus. „Wir haben bisher in der Tabelle weder nach vorne noch nach hintern geschaut, wichtiger ist es, dass wir darauf schauen, unser Potenzial abrufen“, merkt Dettingens Fußball-Abteilungsleiter Christian Renz zur Gesamtlage an. Am Sonntag rückt die SGM Owen/Unterlenningen an. Und diese setzt auf eine gewisse Instabilität der Dettinger bei Heimpartien. Nur zwei Siege resultierten aus den bislang sechs Heimauftritten, es gab zwei Remis sowie zwei krasse Pleiten – 2:6 gegen den FC Frickenhausen II, 2:7 gegen den TV Bempflingen.

„Die Dettinger sind trotzdem haushoher Favorit, sie werden uns auf dem Kunstrasen spielerisch überlegen sein“, verteilt SGM-Sprecher Marc Schmohl die Favoritenrolle sozusagen gleich gratis dazu. Das 3:3 gegen den TSV Grafenberg, nach 3:1-Führung, nagt allerdings noch an ihm: „Es ist eine gefühlte Niederlage, denn wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber zwei Punkte verschenkt.“ Rückblickend auf die bisherige Runde hätte die SGM schon zu viele Zähler nach Führungen liegengelassen. Vor dem Nachbarschaftstreffen ist Schmohl allerdings nicht bange: „Wir müssen Herz auf dem Platz zeigen, die Intensität hoch halten, defensiv gut stehen.“ Grundsätzlich freue er sich auf die Partie. Ob Peter Müller-Bay bis Sonntag wieder einsatzbereit sein wird, erscheint unwahrscheinlich. Der SGM-Akteur hatte in der Grafenberg-Partie bereits nach einer Minute Spielzeit bei einem Zusammenprall eine Platzwunde am Kopf erlitten, die anschließend in einem Krankenhaus behandelt werden musste.

Neidlinger wollen mutig sein

Der TV Neidlingen ist nicht mehr weit weg von den Direktabstiegsplätzen. Für Trainer Christopher Andrä gibt es deshalb vor dem Heimspiel gegen den Tabellenletzten SGM Aichtal kein Vertun: „Wir spielen daheim gegen eine Mannschaft, die hinter uns steht“, weiß der Coach, klar sei deshalb, dass sein Team „mutig und offensiv“ auf Sieg spielen werde. Bei der Niederlage gegen die SGEH mischte unter anderem Ex-Coach Patrick Kölle mit. „Wir haben aktuell kein Überangebot an Spielern im Kader“, betont Andrä, „deshalb haben wir mit den Jungs, die im Sommer aufgehört hatten, gesprochen.“ Es könne somit durchaus sein, dass nicht nur Patrick Kölle, sondern auch dessen Bruder Heiko oder Felix Kaiser ab und an aushelfen. Beim TVN-Gegner herrscht derweil schon größeres Unbehagen in Sachen Tabellensituation. „Wir sollten so langsam mal wieder punkten“, fordert folglich SG-Aichtal-Spielleiter Olav Sieber nach zuletzt acht Niederlagen in Serie.