Selbst in schwierigsten Pandemiezeiten hat es durchgehalten, von Donnerstag bis Sonntag gibt es das traditionelle Reit- und Springturnier auf dem Weilheimer Egelsberg nun sogar in einer weitgehend auflagenfreien Variante. Wenn sich am heutigen Donnerstag ab den Morgenstunden die Anlage mit Leben füllt, wird sich das Gelände zudem noch einen Tick moderner als in früheren Jahren präsentieren: Aus dem Sandplatz, direkt neben dem großen Springplatz gelegen, wurde eine mit modernem Terra-Tex-Material ausgestattete Fläche. Für den Reit- und Fahrverein ein weiterer wichtiger Baustein, um das Gelände fit für die Zukunft zu machen – rund zwei Jahre zuvor war der große Springplatz ebenfalls mit diesem neuen Bodenbelag, einem speziellen Mix aus Sand, Vlies und Fasern erneuert worden. „Besonders bei längerem Regen hatte sich auf dem Sandplatz häufig Wasser angesammelt“ erinnert sich Gregor Küstermann, Zweiter RFV-Vorsitzender, an Probleme in früheren Jahren.
Mit der Modernisierung steigen die Chancen, dass der Weilheimer Verein auch in Zukunft hochkarätige Wettbewerbe wird austragen können. Zum dritten Mal in Serie werden von Donnerstag bis Sonntag die besten Reiterinnen und Reiter Württembergs erwartet. Die württembergischen Meisterschaften in Dressur und Springreiten stehen auf dem Plan. In der Szene wird gar gemunkelt, dass die Weilheimer womöglich auf Dauer die Ausrichtung der württembergischen Titelkämpfe aufgetragen bekommen könnten.
Jetzt gilt es zunächst, den Blick auf die kommenden Tage zu richten. Die Pandemie habe den Zusammenhalt im Organisationsteam eher gestärkt denn geschwächt, heißt es in Weilheimer Reitsportkreisen. Sowohl 2020 (unter strengen Pandemieauflagen) als auch 2021 (unter etwas gelockerten) hatte der RFV Flagge gezeigt. Allein die blanken Zahlen lassen erahnen, welche Aufgabe nun auf das Orga-Team um die Klubvorsitzende Heike Glück zukommen. 350 Reiterinnen und Reiter und 750 Pferde stehen auf der Meldeliste. Die Ausschreibung für die vier Wettbewerbstage umfasst insgesamt 44 Prüfungen in Dressur und Springen – zwar nicht ganz die Zahlen des vergangenen Jahres, was jedoch nicht verwundert: „Vor einem Jahr waren wir einer der wenigen Veranstalter überhaupt, die in der Pandemie ein Turnier angeboten haben“, sagt Gregor Küstermann. In diesem Jahr seien etliche Klubs auf die große Veranstaltungsbühne zurückgekehrt.
Als Gesamtpreisgeld sind am Egelsberg rund 20 000 Euro ausgelobt. Sportlich gesehen stechen auch in diesem Jahr die S*-Wettbewerbe im Springen sowie in der Dressur heraus. Die Württembergischen Meister im Springreiten werden dabei in drei Wertungsprüfungen der Klasse S* ermittelt: einer Zeit-Springprüfung am Freitag um 12.30 Uhr, einer Springprüfung am Samstag um 17 Uhr und einer Springprüfung mit Siegerrunde am Sonntag um 15 Uhr. Die Meisterschaftsanwärter in der Dressur haben zwei Wertungsprüfungen vor sich: ein St. Georg Special der Klasse S* am Samstag um 16 Uhr und eine Intermediaire I der Klasse S** am Sonntag um 14.30 Uhr.
Möglich ist ein Turnier dieser Dimension vor allem, weil beim RFV sowohl ein Außenplatz als auch eine Halle für die Wettkämpfe zur Verfügung stehen. Die Dressurwettkämpfe finden unter Dach statt, die Sprungwettbewerbe werden auf dem Außenplatz ausgetragen. Beginn der Wettbewerbe ist am Donnerstag um 9.30 Uhr, am Freitag um 9 Uhr sowie am Samstag und Sonntag jeweils um 8 Uhr. Als Turnierleiter agiert erneut Frank Reutter. Der Wernauer ist Präsident des Württembergischen Pferdesportverbands (WPSV), zugleich auch Mitglied des RFV Weilheim und gibt zudem auch noch den Turniersprecher.