Mountainbike
Fiese Wellen im Anstieg und extrem schnelle Abfahrten

Das vorletzte Rennen im Weltcup wird für Luca Schwarzbauer und Kira Böhm zur Herausforderung.

Luca Schwarzbauer will schauen, was die Beine hergeben. Foto: Küstenbrück

Der ehemalige Olympia-Wintersportort Lake Placid im US-Bundesstaat New York mit seinen gerade einmal 2200 Einwohnern ist an diesem Wochenende der vorletzte Austragungsort des Mountainbike-World-Cups 2025. Im vergangenen Jahr mit viel positivem Feedback ins Programm genommen, haben die Veranstalter die Strecke am Mount Van Hoevenberg nochmals optimiert – Luca Schwarzbauer aus Weilheim erwartet am Sonntag auf dem sehr schnellen Kurs Rundenzeiten von neun Minuten: „Die Richtung, die der MTB-World-Cup in den vergangenen Jahren genommen hat, wird hier komplett auf die Spitze getrieben“, berichtet der 28-jährige Profi vom Canyon-CLLCTV-Team aus den Staaten.

Auf dem Papier sieht das Streckenprofil nach einem einzigen Anstieg und einer einzigen Abfahrt aus. „Doch das stimmt so nicht“, sagt Schwarzbauer: „Denn im Anstieg sind ständig fiese Wellen eingebaut, die man mit einer richtig hohen Leistung hochdrücken muss, dann kommt irgendein Hindernis, dann geht es wieder zwei Höhenmeter runter, in eine Kurve rein. So arbeitet man sich Stück für Stück nach oben.“

Die Abfahrt hingegen ist „extrem schnell“ und ohne größere technische Schwierigkeiten: „Das ist sicher nicht mein Lieblingsterrain“, so Schwarzbauer, dem lange „Drückeranstiege“ mehr liegen. „Ich hoffe, dass es trotzdem gut klappt.“ Nach dem Weltcup in Lenzerheide in der Schweiz war der Weilheimier sich dessen gar nicht mehr so sicher: „Nach den vier Wochen in der Schweiz mit Höhentraining, der Weltmeisterschaft in Crans Montana und dem Weltcup war ich richtig fertig. Aber nach drei Tagen ging’s dann wieder und ich habe mich auf den Trip nach Übersee gefreut“, so Schwarzbauer. Und weiter: „Aber ich habe schon ein wenig die vielen hochkarätigen Rennen in einer Saison verflucht – und die Reise nach USA und Kanada ist allein schon wegen der Zeitumstellung und der Dauer anstrengend.“

Für Kira Böhm vom Cube Factory-Team könnte die Anreise selbst sogar dazu geführt haben, dass sie zumindest in Lake Placid nicht am Start steht: Die Teilnahme am Shorttrack am Freitagabend hat sie bereits abgesagt, weil sie seit Mittwoch eine heftige Erkältung quält: „Ich habe jetzt ein Einzelzimmer und esse dort auch, um die anderen aus meinem Team nicht zu gefährden“, so Böhm, die sich „richtig auf die Rennen in Amerika gefreut“ hatte.

Fokus auf Sonntag

Zwar war sie am Mittwoch locker trainieren und nahm am Donnerstag beim ersten Streckentraining teil, den Shorttrack, bei dem sie sich eine gute Startposition für Sonntag sichern hätte können, hat sie aber ausgelassen: „Ich schaue lieber, dass ich am Sonntag wieder fit bin.“ Durch die Zeitverschiebung von minus sechs Stunden fand der Shorttrack erst um Mitternacht europäischer Zeit statt, auch die Rennen am Sonntag werden erst am Abend mitteleuropäischer Sommerzeit gestartet: Die Frauen um 19.30 Uhr, die Männer um 21.30 Uhr.