Das Stadion an der Jesinger Allee in Kirchheim wird am Donnerstag zur großen Bühne des regionalen Fußballs. Ab 16.30 Uhr stehen sich im Endspiel um den Bezirkspokal der VfL Kirchheim und der FC Eislingen gegenüber und suchen dabei vor mutmaßlich hunderten Zuschauern den Nachfolger von Vorjahressieger FV Neuhausen.
Für den Kirchheimer Interimstrainer Meksud Colic gibt es ungeachtet der tabellarischen Ausgangslage – der FCE ist Bezirksligazweiter, der VfL Elfter – keinen Favoriten: „Wir haben den nötigen Respekt, sind aber nicht der Underdog.“ Seinen Optimismus zieht der Kirchheimer Übungsleiter aus den jüngsten Punktspielen. Die Siege gegen Nürtingen und Salach lassen die Brust schwellen. „Auch in den Spielen zuvor haben wir gute Leistungen gezeigt, nur die Ergebnisse hatten nicht gestimmt“, lobt Colic, den das Abschneiden im Pokalwettbewerb besonders freut: „Wir haben uns in dieser Saison auf zwei Gleisen bewegt und im Pokal den Zielbahnhof erreicht. Nur in der Punktspielrunde erlebten wir viele Höhen und Tiefen. Nun können wir die Saison mit dem Pokalsieg krönen.“
Die Hürde auf dem Weg dorthin ist allerdings hoch: Der FC Eislingen ist für die meisten Szenekenner die beste Mannschaft der Bezirksliga. „Uns ist schon bewusst, dass wir nicht der Favorit sind“, sagt Kirchheims Abteilungsleiter Marc Butenuth, der auf eine große Kulisse hofft: „Egal, wie viele Zuschauer kommen werden, wir sind gerüstet.“ Zum Vergleich: Im Vorjahr pilgerten rund 1000 Zuschauer nach Harthausen, wo der FV Neuhausen den AC Catania Kirchheim bezwang. „Wir haben das Finale dahoim erreicht und wollen es Eislingen nun so schwer wie möglich machen“, hofft Butenuth auf einen ähnlich überraschenden Auftritt wie im Halbfinalspiel gegen Köngen, das im Elfmeterschießen mit 6:4 gewonnen wurde.
Unverhofft wieder im Titelrennen
Der FC Eislingen tanzt noch auf zwei Hochzeiten. Nach dem überraschenden 0:2-Patzer des TSV Köngen beim FV Plochingen haben die Eislinger wieder gute Chancen auf die Meisterschaft in der Bezirksliga. Dennoch richtet FCE-Trainer Tim Schöller seinen Fokus auf das Finale: „Meine Jungs sind heiß, wir werden nicht groß rotieren“ Obwohl dem Eislinger Übungsleiter bewusst ist, dass seine Mannschaft als Favorit in das Match geht, bemüht er das Phrasenschwein. „Im Pokal zählt kein Tabellenplatz“, so Schöller, „aber wenn wir es schaffen, unsere Stärke auf den Platz zu bringen, bin ich zuversichtlich, dass wir erfolgreich sein werden.“
Am 6. April standen sich beide Mannschaften im Punktspiel in Eislingen gegenüber, damals siegten die Gastgeber mit 4:1. Für den FCE-Coach hat dieses Match aber keine Aussagekraft mehr: „Den aktuellen VfL kann man mit diesem Spiel nicht mehr vergleichen. Die sind jetzt deutlich stärker einzuschätzen.“ Den letzten Bezirkspokalsieg feierten die Eislinger 2016 mit einem 3:0 gegen den VfB Oberesslingen/Zell.
Ein besonderes Finale ist es für den Eislinger Topstürmer Salih Egrlic. Der 26-jährige, mit 23 Treffern aktuell zweitbester Torschützen in der Bezirksliga, spielte vor seinem Wechsel im Vorjahr drei Jahre für den VfL und schaffte mit den Teckstädtern 2023 den Aufstieg in die Landesliga.
Der Weg beider Teams ins Endspiel
VfL Kirchheim: SV Mettingen (3:0), SV Nabern (3:0), VfB Reichenbach (n. E. 6:5), TSV RSK Esslingen (2:0), SGM Höllbach (3:0), TSV Köngen (n. E. 6:4)
FC Eislingen: FC Rechberghausen II (12:2), SV Ebersbach II (3:0), SV Ebersbach (n. E. 7:5), AC Catania Kirchheim (2:1), SF Dettingen (8:0), ASV Aichwald (3:2)