Lokalsport
Fingerzeig auf die frühe Form

Mountainbike Beim Bundesliga-Rennen misst sich die deutsche Elite erstmals in diesem Jahr.

Luca Schwarzbauer verzichtet auf den Start am Freitag im Shorttrack und konzentriert sich auf das Rennen am Sonntag. Foto: Armin Küstenbrück

Krumbach. Am Wochenende startet die Mountainbike-Bundesliga mit einer Doppelveranstaltung in Krumbach und im rund 20 Kilometer entfernten Obergessertshausen. Auch wenn manche Sportler schon im Süden Europas Rennen gefahren sind, so ist es doch das erste Aufeinandertreffen aller deutschen Topathleten und ein Fingerzeig, wer gut durch den Winter gekommen ist.

Beim Auftaktrennen am Samstagnachmittag in Krumbach, dem Shortrack mitten durch die Innenstadt, rund ums Schloss und durch den Stadtpark, fehlen aber zwei Reuderner: Luca Schwarzbauer (Canyon) verzichtet, weil die Nummer vier der Weltrang­liste an diesem Wochenende ohne sein Team auskommen muss. Er hat sich entschieden, erst am Sonntag anzureisen und nur über die olympische Distanz an den Start zu gehen. Dort gilt er als von allen gejagter Favorit, vor allem, seit er am vergangenen Wochenende das Rennen im französischen Guéret gewonnen hat. Auch Luis Oßwald vom SV Reudern lässt das Rennen in Krumbach auf Anraten seines Trainers aus, nachdem er letzte Woche erkältet war: „Mittlerweile trainiere ich aber schon wieder Intervalle“, sagt der 19-Jährige, der sich fit für den Sonntag fühlt: „Mein Ziel ist es, im vorderen Mittelfeld anzukommen.“ Im U 23-Rennen trifft er dann auf Louis Krauss (Stevens, Neckartenzlingen): „Ich bin bereit“, lautet dessen kurzes Statement.

Kira Böhm aus Weilheim (Cube Factory Racing) mag den Kurs nicht so: „Als ich gemeldet habe, dachte ich eigentlich, das wäre schon der neue Kurs für die Deutschen Meisterschaften im Sommer“, so Böhm. Dennoch freut sich Böhm auf die ersten deutschen Rennen, die vielleicht aber auch schon ihre letzten der Bundesliga 2024 sein könnten: „Der Terminplan mit den Weltcups ist so voll, da brauche ich zwischendurch Erholung.“ Deswegen lege sie auch keinen Wert auf die Gesamtwertung. Ihr Ziel sind vor allem Punkte für die Weltrang­liste. Und weil es in der Elite-Klasse deutlich mehr gibt als in der U 23, wo sie eigentlich noch starten dürfte, hat sie für die höhere Kategorie gemeldet: „Wenn ich in der Elite Siebte oder besser werde, bekomme ich mehr Punkte als bei einem Sieg in der U 23.“ Diese Punkte sind vor allem für die Start­aufstellung beim Weltcup wichtig – und der startet in einem Monat in Brasilien. „Dort beginnt dann der Ernst des Lebens.“

Auch für Schwarzbauer ist Obergessertshausen nur eine Zwischenstation. Für die Olympischen Spiele in Paris gilt der Neu-Weilheimer als so gut wie gesetzt. Umso motivierter werden die anderen deutschen Olympiakandidaten sein, sich im Egger-Wald zu präsentieren. Denn um den zweiten deutschen Startplatz kämpft eine ganze Handvoll Kandidaten, die in Obergessertshausen allesamt starten. Armin Küstenbrück