Lokalsport
Football: Albershausen Crusaders vertrauen auf ihre eigen Stärke

Football Vor dem Start in die neue Regional­liga-Saison lassen sich die Kreuzritter von der selbstbewussten Konkurrenz nicht beirren. Von Max Pradler

Es dauerte lediglich einen kurzen Moment, bis die Verantwortlichen der Albershausen Crusaders das bittere Ende der vergangenen Saison in der Football-Regionalliga verkraftet hatten – und das, obwohl die zweitplatzierten Kreuzritter letztlich 52 Punkte mehr erzielt und 41 weniger kassiert hatten als der Meister aus Pforzheim. Ausschlaggebend für die verpasste Meisterschaft war ausgerechnet das direkte Aufeinandertreffen der beiden Teams, das die Albershausener gleich am ersten Spieltag verloren hatten.

Dass die Pforzheimer in den darauffolgenden Aufstiegsspielen gegen die durchaus schlagbaren Gießen Golden Dragons den Kürzeren zogen und somit ebenfalls den Sprung in die zweite Bundes­liga verpassten, war da nur ein kleiner Trost. „Uns wurde sogar von der Konkurrenz gesagt, dass wir Gießen höchstwahrscheinlich geschlagen hätten. Aber das bringt uns jetzt natürlich auch nichts“, sagt Bastian Braulik, Gründer und Abteilungsleiter der Crusaders, „wer es nicht schafft, über sechs Ligaspiele am Stück konstant seine Leistung abzurufen, hat es unterm Strich auch nicht verdient, aufzusteigen.“

Bleibt nun die Hoffnung auf die Mitte April beginnende Spielzeit sowie allen voran auf die drei neuen Imports aus den USA beziehungsweise Kanada, die am Montag in Deutschland landen werden. Da es den Crusaders nicht gelungen war, die Amerikaner aus der Vorsaison zu halten, mussten sie in diesem Jahr auf dem Markt trotz der erschwerten Corona-Bedingungen besonders aufmerksam sein. Aus dem kanadischen Québec kommt der 27-jährige Quarterback Stephen Casey, der künftig Dreh- und Angelpunkt in der Offensive der Crusaders sein soll. Die Rolle des neuen Defensivchefs ist derweil für Hauns White angedacht. Der Linebacker, der zuletzt mit starken individuellen Statistiken überzeugte, wechselt von der Frostburg State University ins Schwabenland. Der dritte Import ist Full Safety Carrington Contee, der sich an der Tiffin University in Ohio vor allem wegen seiner harten Tackles einen Namen gemacht hat. „Wir sind sehr optimis­tisch, dass wir mit den Dreien einen guten Fang gemacht haben“, freut sich Crusaders-Chef Braulik über die Neuzugänge.

Anders als in den vergangenen beiden Jahren, als pandemiebedingt nur ein abgespeckter Spielbetrieb möglich war, sieht die Liga-Planung für diese Saison erneut zwei Vierer-Gruppen (West/Ost) vor. Innerhalb der jeweiligen Gruppen treffen die Teams in Hin- und Rückspiel aufeinander. Gegen die Klubs aus der anderen Gruppe muss jeder zusätzlich einmal ran – je zwei Spiele davon vor heimischem Publikum, zwei davon vor fremder Kulisse. Insgesamt absolviert jede Mannschaft somit fünf Heim- und fünf Auswärtsspiele. „Dieser Modus ist aus sportlicher Sicht auf jeden Fall gerechter und verspricht einiges an Spannung“, ist sich Braulik sicher.

Weinheim als Titelkandidat
Die Favoritenrolle schiebt der Crusaders-Boss allerdings erst einmal an die Konkurrenz weiter: „Weinheim kommuniziert ganz offen, dass sie unbedingt aufsteigen wollen. Dann sollen sie die Rolle ruhig übernehmen.“ Außerdem sei mit starken Biberachern – Zwangsabsteiger aus der zweiten Liga – zu rechnen. Gut für die Albershausener: Die Beavers haben für dieses Jahr zusätzlich zum Zwangsabstieg auch noch eine Aufstiegssperre erhalten. Hintergrund: Biberach hatte sein Team vergangenes Jahr kurz vor dem Saisonstart zurückgezogen. „Die haben sich personell super verstärkt und wollen allein wegen der Fans und Sponsoren natürlich trotzdem Meister werden“, weiß Braulik.

Auch was „seine“ Crusaders angeht, zeigt sich der Abteilungsleiter gelassen: „Wir wissen, was wir können, und haben deshalb in den vergangenen Jahren immer gut ausgesehen. Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass wir diesmal ganz vorne landen können – auch wenn ich das aufgrund unserer jungen Mannschaft niemals als Pflichtziel ausgeben würde. Im Sport spielen immer noch zu viele Faktoren eine entscheidende Rolle.“

Zum ersten Testspiel empfangen die Crusaders am 19. März die Karlsruhe KIT Engineers (18 Uhr). Der Ligaauftakt folgt knapp einen Monat später am 16. April. Ein Highlight können sich die Fans jetzt schon im Kalender markieren: Das Derby am 28. Mai gegen die Reutlingen Eagles, zugleich erstes Saisonheimspiel, findet unter Flutlicht statt. „Wir haben extra mobile Flutlichtmasten organisiert, weil Abendspiele nochmal ein ganz anderes Flair haben. Und schließlich wollen wir unseren Fans und Sponsoren ja auch ein Spektakel bieten“, so Braulik.

Um frisch und motiviert aus der Winterpause zu kommen, haben die Crusaders kürzlich sogar ganz neue Einsatzgebiete für sich entdeckt: Im Zuge des Super Bowls Anfang Februar unterhielt das Team seine Fans über die Streaming-Plattform „Twitch“ dabei unter anderem mit einer Live-Übertragung, Videospielen und Diskussionen rund um den Profi- und Amateurfootball.

Wann, wo, gegen wen?

Gruppe Ost: Albershausen Crusaders, Biberach Beavers, Fellbach Warriors, Reutlingen Eagles
Gruppe West: Pforzheim Wilddogs, Weinheim Longhorns, Freiburg Sacristans, Holzgerlingen Twister

Spieltermine:
16. April, 17 Uhr: Fellbach Warriors (Auswärts)
7. Mai, 16: Biberach Beavers (A)
15. Mai, 15: Pforzheim Wilddogs (A)
28. Mai, 19: Reutlingen Eagles (Heim)
19. Juni, 15: Fellbach Warriors (H)
26. Juni, 15: Weinheim Longhorns (H)
3. Juli, 15: Biberach (H)
16. Juli, 15.30: Freiburg Sacristans (A)
30. Juli, 15: Reutlingen Eagles (A)
7. August, 15: Holzgerlingen Twister (H)