Pro A: Klassepartie der Knights wird nicht belohnt – 84:85-Niederlage in der Verlängerung
Fortuna zeigt Knights kalte SchulterspielstenogrammKnights - Würzburg n. V. 84:85

Die VfL Kirchheim Knights begeisterten mit einem guten Spiel ihr Publikum – und verloren doch in letzter Sekunde. Die erhofften zwei Punkte aus dem Heimspiel gegen die Würzburg Baskets wurden bei der 84:85 (69:69, 37:41)-Niederlage nach Verlängerung nach einer hochdramatischen Partie verspielt.

Kirchheim. Trotz der Niederlage feierten die Kirchheimer Fans ihre Mannschaft nach einer großartigen Leistung wie einen Sieger. Selbst Headcoach Frenkie Ignjatovis, der Geburtstag feierte und mit einem Ständchen überrascht wurde, zeigte sich zufrieden – vielleicht weil Kapitän Radi Tomasevic eine Galavorstellung ablieferte. Er war mit 36 Punkten Topscorer der Partie.

Die Knights starteten mit vier Punkten eines bestens aufgelegten Radi Tomasevic und zwangen Gästetrainer Marcel Schröder bereits nach zwei Minuten zu seiner ersten Auszeit. Erst ein Goaltending-Pfiff der Schiedsrichter bescherte den Würzburgern die ersten Punkte. Dabei sollte es dann aber auch erst einmal bleiben, taten sich die Unterfranken doch ungemein schwer gegen die variable Verteidigung der Hausherren, sodass Ryan DeMichael nach fünf Minuten ein perfektes Zuspiel von Cedric Brooks zum 8:2-Zwischenstand vollendete. Nils Menck legte von der Dreierlinie nach, ehe der Rhythmus etwas verloren ging und Würzburg besser ins Spiel fand. Der ehemalige BBL-Spieler Jonathan Levy komplettierte schließlich mit einem spektakulären Tip-Dunking einen 7:0-Lauf der Gäste und sorgte wenig später für die erste Würzburger Führung (13:12). In einer Auszeit brachte Ignjatovic seine Mannschaft jedoch wieder auf Kurs – die Ritter gingen mit einem 23:17-Vorsprung aus dem ersten Viertel.

Zu Beginn des zweiten Viertels hielt Benjamin Lischka die Gäste mit einem Distanztreffer zunächst auf Abstand. Als die Knights-Führungsspieler Tomasevic, Brooks, DeMichael und Scott jedoch allesamt auf der Bank Platz nahmen, legte Würzburg einen 9:1-Zwischenspurt hin, um nach sechs Minuten mit 35:31 in Front zu gehen. Die Knights hatten jedoch die passende Antwort – es entwickelte sich ein echtes Spitzenspiel. Aus einer ungemein intensiv geführten ersten Halbzeit gingen die Gäste mit einer 41:37-Führung in die Kabine.

Mit viel Schwung gingen die Knights in den zweiten Durchgang und erwischten mit einem 12:0-Run einen Start nach Maß – 49:41. Das dritte Viertel gehörte ganz den Gastgebern, und so starteten die Ritter einen 9-2 Zwischenspurt. Erneut war es Tomasevic, der die entscheidenden Impulse setzte. Erst riss der Kapitän die Knights-Fans mit einer spektakulären Rettungstat mit und dann beendete er den Abschnitt mit der Schlusssekunde mit einem Dreier zum 58:49-Zwischenstand.

Doch Würzburg kam auch dieses Mal zurück. Zu Beginn des Schlussabschnitts zeigten die Gäste eine bärenstarke Leistung in der Verteidigung und Kirchheim verstrickte sich immer mehr in Einzelaktionen. So kam es, dass sich die Unterfranken Punkt für Punkt an die Knights heran arbeiteten, ehe einige Ballverluste der Hausherren den Baskets einen 10:0-Lauf zum 67:62 knapp zwei Minuten vor dem Ende bescherten. Die Fans erlebten eine unglaublich dramatische Schlussphase. Die beiden Routiniers sorgten 40 Sekunden vor Schluss für den Ausgleich (67:67), ehe Christoph Henneberger die Würzburger erneut in Führung brachte. 16 Sekunden waren nun noch zu spielen und die Spannung beim letzten Angriff der Knights war förmlich zu greifen. Cedric Brooks übernahm letztlich Verantwortung und bediente Ryan DeMichael mustergültig unter dem Korb, sodass der Centerspieler „mit Foul“ vollenden konnte und mit dem anschließenden Bonusfreiwurf die Chance auf den Sieg in den Händen hielt. Dieser verfehlte 1,6 Sekunden vor dem Ende jedoch sein Ziel und so ging es beim Stand von 69:69 in die Verlängerung.

Hier hatten die Gäste durch Punkte von Lee Jeka und Christoph Henneberger zunächst Oberwasser (74:69), nach einem erfolgreichen Dreier von DeMichael waren die Ritter jedoch wieder im Spiel. Der Deutsch-Amerikaner sorgte wenig später für zwei weitere Knights-Punkte, ehe Cedric Brooks zwei Minuten vor dem Ende sein fünftes Foul kassierte und auf der Bank Platz nehmen musste. Doch auch diesen Rückschlag steckten die Hausherren, nochmals weg. Tomasevic erzielte sieben Zähler in Serie und verwandelte die Sporthalle Stadtmitte mit seinem Dreier zum 82:80 gut eine Minute vor Schluss endgültig zum Tollhaus. Pele Pealey sorgte für den erneuten Ausgleich. Nun fasste sich Gordon Scott ein Herz und markierte bei noch fünf Sekunden verbleibender Spielzeit den vermeintlichen Knights-Siegtreffer. Doch für den Krimi im Spitzenspiel war ein anderes Ende vorgesehen. Mit der Schlusssirene erzielte Christoph Henneberger auf Pass von Lee Jeka den alles entscheidenden Dreier zum 85:84-Endstand, um damit zum Helden für die Baskets zu werden. Diese feierten anschließend überschwänglich mit ihren Fans, während die Kirchheimer Spieler ebenfalls mit stehenden Ovationen von den Kirchheimer Rängen bedacht wurden.

„Es war ein toller Basketballabend. Ich bin hochzufrieden mit der Leis­tung meiner Mannschaft“, sagte Headcoach Frenkie Ignjatovic. Schade, dass es am Ende nicht ganz gereicht hat.“