Zwei Tore des Kirchheimer Stürmers beim 4:1 gegen Hellas Bietigheim
Forzano lässt VfL hoffen

Der Vater, die Großeltern, der Onkel, fast die ganze Familie Forzano drückte auf der Tribüne die Daumen. Unten auf dem Rasen erzielte Mittelstürmer Roberto Forzano zwei blitzsaubere Tore beim 4:1 (2:0)-Heimsieg des VfL Kirchheim im Verbandsligaspiel gegen SV Hellas Bietigheim. Der Enkel bereitete der fußballbegeisterten Oma damit das schönste Geschenk zum Muttertag.

Zwei Heimsiege, sechs Punkte, zweimal 4:1 - Das Aufbäumen des VfL in der Verbandsliga kommt womöglich zu spät. Ein schwacher Funke Hoffnung glimmt trotzdem noch bei Ralf Rueff und seiner Mannschaft.Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Roberto Forzano wird den Verein zu Saisonende in Richtung SV Göppingen verlassen, soviel steht fest.Mit seinen beiden Treffern hat er aber nochmal dazu beigetragen, dass beim VfL ein kleines Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt weiterglimmt. Es war bereits der zweite 4:1-Sieg innerhalb von vier Tagen nach dem Erfolg gegen Frickenhausen.
„Die Mannschaft hat ja schon gegen Heidenheim, als wir uns nur mit einem Punkt belohnt haben, einen deutlichen Aufwärtstrend erkennen lassen. Schade, dass sie erst so spät zeigt, was in ihr steckt. Solange es theoretisch noch möglich ist, die Klasse zu halten, geben wir nicht auf“, meinte Trainer Ralf Rueff.
Nach anfänglicher Unsicherheit – Sören Mende (2.) musste zur Ecke retten, Timo Schurr einen Sechs-Meter-Schuss über die Latte lenken (5.) – nahm der VfL das Heft in die Hand. Einen Kopfball von Moritz Gutmann auf Flanke von Emrah Basol konnte Torwart Damianidis noch entschärfen (9.). Gegen Forzanos überlegten Flachschuss nach Steilpass von Marcel Helber war er machtlos (11.).
Nach dem 1:0 war erst mal die Luft raus – allerdings nur aus dem Ball. Kirchheim stürmte weiter. Michael Hofstetters Gewaltschuss wurde von einem Abwehrbein zur Ecke abgelenkt (33.). Das kurioseste Tor fiel in der 40. Minute. Statt einen Freistoß wie üblich von der Seitenlinie hoch in den Strafraum zu zirkeln, überraschte Basol mit einem Direktschuss. Der Torwart war perplex und flog am Ball vorbei, ohne ihn zu berühren.
Die vorzeitige Entscheidung dann fünf Minuten nach der Pause: Auf Vorarbeit des agilen Forzano markierte Gutmann das 3:0. Auch wenn Bietigheim danach wesentlich druckvoller spielte als in der ersten Halbzeit – die Partie war damit gelaufen. Daran änderte auch der unhaltbare 17-Meter-Freistoß von Aniello in den rechten Torwinkel zum Bietigheimer Anschlusstreffer nichts (57.). Forzano machte mit dem 4:1 endgültig alles klar. Er dribbelte die Strafraumgrenze entlang, drehte sich blitzschnell um 180 Grad und hämmerte den Ball mit rechts aus 15 Metern unter die Latte.
Ab der 73. Minute spielten beide Mannschaften quasi zu zehnt. Der VfL Kirchheim, weil sich der bereits verwarnte Moritz Gutmann nochmal ein Foul leistete und mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz musste. Beim Klub der Griechen, 1994 entstanden aus der Fusion von Panellinios und Olympia Bietigheim, schleppte sich der Italiener Massaro mit einem Hexenschuss durch die restliche Spielzeit. Ein symbolisches Bild für den Tabellenletzten, der jetzt nicht mehr zu retten ist.