Kirchheim. An diesem Wochenende gibt es einen nicht gerade alltäglichen Grund für einen Frühstart des 23. Spieltags in der Bezirksliga Neckar-Fils: Damit der 30. Geburtstag von SGEH-Torjäger Dennis Oswald am Sonntag im Kreis der Mitspieler gebührend gefeiert werden kann, steigt das Derby gegen den TV Neidlingen bereits am Samstag um 15.30 Uhr, einen Tag früher als alle anderen Spiele. Ungewöhnlich ist auch die Spielstätte. Oben im Hardtwaldstadion liegt Schnee. Deshalb wird diese reizvolle Partie unten in Beuren auf Kunstrasen ausgetragen. Für die „Heimelf“ ein gutes Omen. Beim ersten Umzug dieser Art gegen Rechberghausen gewann die SGEH 5:2. „Wir wollen an die Leistung gegen Plochingen anknüpfen“, sagt Trainer Christian Mirbauer nach dem 1:1 vom Mittwoch. „Ein Sieg, am besten noch mit einem Tor von ihm, wäre das beste Geburtstagsgeschenk für Dennis“. Das will der TV Neidlingen unbedingt verhindern, obwohl die Voraussetzungen für die Mannschaft von Spielertrainer Patrick Kölle denkbar ungünstig sind. Nils Faustmann ist am Sprunggelenk verletzt, Patrick Class, Alexander Persch und Steffen Kuch stehen aus diversen privaten Gründen nicht zur Verfügung. Und: Die Kölle-Elf hat auswärts gegen die SGEH noch nie einen Punkt geholt. „Jede Serie reißt einmal“, hofft der Trainer.
Wenn‘s entsprechend läuft, sind in dieser Saison bis zu sechs, ja sogar sieben Absteiger möglich. Deshalb müssen auch zwei andere Teckvereine noch mächtig strampeln, um aus der Gefahrenzone zu kommen. Allen voran der TSV Weilheim. Trainer Uwe Heth zu einem Hauptproblem seiner Mannschaft: „Wir haben viele gute Stürmer, die zu wenig treffen.“ Vielleicht platzt ja der Knoten im Gastspiel beim 1. FC Donzdorf, der noch an der 0:6-Pleite vom Donnerstag im Ortsderby gegen Spitzenreiter Türk SV zu knabbern hat. Allerdings beklagt der TSV zwei Corona-Ausfälle und muss außerdem Marvin Heth ersetzen, der an Wadenproblemen laboriert.
Jesinger sind auf Revanche aus
Auch der TSV Jesingen sollte nach zwei Niederlagen langsam wieder ans Punkte sammeln denken. Gegen Kuchen ist Revanche für die Hinspiel-Niederlage angesagt. „Wir wollen am Ende der Saison überm Strich sein“, sagt Stefan Haußmann, der dann den Job des Trainers wieder abgibt. Sein Nachfolger steht fest, wird aber erst nächste Woche bekannt gegeben.
Auch in Kirchheim wird gerätselt, wie es weitergeht. Hier allerdings nicht in Sachen Trainer. Armin Oran sitzt fest auf seiner Bank. Nein, es geht um den Zickzackkurs der Mannschaft nach einer blendenden Hinrunde. Acht Punkte aus den letzten sechs Spielen sind einfach zu wenig für ein Spitzenteam. Kein Wunder, dass die Türken aus Donzdorf mit 18 Zählern im selben Zeitraum in der Tabelle am VfL vorbeigezogen sind. Wie sieht Marc Butenuth die Lage?
„Wir haben eine junge Mannschaft, die ihren Weg geht, aber noch lernen muss“, meint der Fußballchef, und ergänzt: „Wir verfallen jetzt nicht gleich in Panik, nur weil wir zweimal verloren haben. Der Türk SV mit vielen erfahrenen Spielern hat gerade eben einen Lauf und wird deshalb nur schwer aufzuhalten sein. Wir sind jetzt in der Verfolger-Rolle, mit der wir vielleicht besser zurechtkommen und fahren guten Mutes nach Faurndau.“ Klaus Schlütter