Handball
Frauen-Handball: Teck-Trio peilt den Sprung nach oben an

Die Landesliga-Frauen der HSG Owen/Lenningen und die Bezirksoberligateams des TSV Weilheim und VfL Kirchheim können aufsteigen.

Nicht nur bei den Frauen des TSV Weilheim sorgt der Kampf um den Aufstieg für Spannung – auch Bezirksoberligarivale VfL Kirchheim und Landesligist HSG Owen-Lenningen mischen jeweils noch im Rennen um die vorderen Plätze mit. Foto: Markus Brändli

Die Handballerinnen rund um die Teck biegen in den kommenden beiden Wochen auf die Zielgerade der Saison ein. Für die Teams der HSG Owen-Lenningen in der Landesliga, sowie des TSV Weilheim und des VfL Kirchheim in der Bezirksoberliga ist die Spielzeit jeweils durchaus erfolgreich verlaufen, so dass bei allen dreien Mannschaften das Thema Aufstieg noch eine Rolle spielt. Allerdings ist die Situation nicht in jeder Liga gleich – schon gar nicht in diesem Jahr, in dem die drei Handballverbände aus Baden, Südbaden und Württemberg bekanntlich fusionieren und es in sämtlichen Ligen und Staffeln in den kommenden zwei Jahren große Veränderungen geben wird.

HSG Owen/Lenningen

Die Mannschaft aus dem Täle steht in der Landesliga, Staffel IV, als Tabellenzweiter zwei Spieltage vor Saisonende auf dem zweiten Tabellenplatz. Ob das bis zum Schluss so bleibt, ist noch nicht sicher. Der Drittplatzierte, die TSG Schnaitheim, hat bereits alle Spiele absolviert und kommt nicht mehr an die HSG heran. Aber die HSG Langenau/Elchingen auf Platz vier könnte der Tälessieben eventuell noch gefährlich werden. Sollte die HSG OLE ihre beiden Spiele, hat der Zusammenschluss des TSV Langenau und des KSV Unterelchingen gleich viele Punkte und den direkten Vergleich gewonnen. „Wir könnten also theoretisch noch auf Rang drei abrutschen, aber davon geht hier niemand aus“, sagt Tobias Bäuchle, der seit Januar das Training der HSG-Frauen interimsmäßig mit Co-Trainerin Alicia Tegethoff leitet, nachdem man mit Trainer Steffen Müller „im Guten auseinander gegangen“ war, wie Bäuchle betont. Nun stehen noch die Partien beim TV Weingarten am kommenden Samstag, 26. April, und gegen die TSG Söflingen/Ehingen am Samstag, 3. Mai, auf dem Progamm. „Zwei Punkte brauchen wir, vier wollen wir“, gibt sich Bäuchle kämpferisch. Als Zweiter sollten die HSG-Frauen direkt in die Verbandsliga aufsteigen können, als Dritter stünden Entscheidungsspiele an. „Wenn man da nicht antritt, steigt man direkt in die unterste Liga ab“, hat sich Bäuchle informiert. Den Aufstieg will man bei der HSG auch im Frauenbereich auf jeden Fall mitnehmen. „Dadurch wird ja auch eine gute Saison belohnt“, sagt Bäuchle, der den vakanten Platz auf der Trainerbank für die kommende Saison schon vergeben hat. „Verraten können wir noch nichts, nur so viel – es ist eine Frau.“

TSV Weilheim

Der TSV Weilheim belegt n der Bezirksoberliga mit 34:6 Punkten, und damit einer Niederlage mehr als die HSG Leinfelden/Echterdingen II, hinter dieser Rang zwei. Zum drittplatzierten HC Wernau sind es zwei Punkte Vorsprung. Der könnte dem TSV allerdings noch gefährlich werden, denn bei Punktgleichheit wären die Wernauerinnen aufgrund des direkten Vergleiches vorne. „Wir möchten uns für die gute Saison und speziell für die sehr starke Rückrunde belohnen. Und nachdem wir jetzt die letzten Jahre immer in der Spitzengruppe vertreten waren, wollen wir dieses Jahr auch gerne hoch“, betont Oliver Latzel, der das Weilheimer Team gemeinsam mit Trainerin Sabrina Adelmann coacht. In die Entscheidungsspiele zu müssen, möchten alle unter der Limburg vermeiden. „Wir haben es in der eigenen Hand, aber eben nur, wenn wir die verbleibenden beiden Spiele gewinnen. In dem Fall könnten wir durch einen Sieg im direkten Duell sogar noch am derzeitigen Tabellenführer HSG Leinfelden-Echterdingen II vorbeiziehen. Und am letzten Spieltag steht noch das schwere Auswärtsspiel bei der Zweiten des TSV Denkendorf an, die sich selbst auch noch Hoffnung auf den Aufstieg machen kann“, erklärt Latzel die Herausforderungen, die am kommenden Samstag, 26. April, zuhause im Spitzenspiel und am 3. Mai in Denkendorf noch warten. „Wir sind entschlossen, diese erfolgreich anzugehen. Letztlich wollen wir den maximal möglichen Erfolg, auch um die Entscheidungsspiele zu umgehen und somit nicht noch bis 1. Juni ,nachsitzen‘ zu müssen“, betont Latzel.

VfL Kirchheim

Als Fünftplatzierter der Bezirksoberliga befindet sich der VfL Kirchheim eigentlich „nur“ im vorderen Mittelfeld, kann sich aber dennoch Chancen auf den Aufstieg in die Landesliga ausrechnen. „Ganz sicher ist noch nichts, aber drei steigen scheinbar auf, und die Plätze vier und fünf bekommen Entscheidungsspiele“, sagt VfL-Trainer Andreas Baur, der sich in den vergangenen Tagen durch die Tiefen der Verbands-Homepage geklickt hat. Der VfL empfängt noch den Vierten TSV Denkendorf II und muss zum Siebten TSV Köngen II. Während nach oben nichts mehr geht, will Baur auf jeden Fall den punktgleichen Sechsten HSG Ebersbach/Bünzwangen nicht vorbeiziehen lassen, um die Chance auf die Landesliga zu wahren. „Wir haben das intern besprochen und beschlossen, den Aufstieg mitzunehmen, falls wir ihn schaffen“, erklärt der Trainer. Da viele Spielerinnen junge Mütter sind, wird es in der Landesliga vom Aufwand her nicht einfacher. „Der Vorteil eines Aufstieges wäre, dass wir den durch die Verbandsreform bedingten, verschärften Abstieg in der Bezirksoberliga nicht mitmachen müssten“, erklärt Baur seine taktisch ausgefeilten Überlegungen. Denn in der kommenden Saison wird im Bezirk drei aus zwei Bezirksoberligen eine gemacht. Sollte der VfL also nach einem Jahr Landesliga direkt wieder absteigen, käme er direkt in die eingleisige Liga. Doch das ist Zukunftsmusik. Jetzt steht erstmal die Aufgabe an, Platz fünf zu halten, um dann in den Entscheidungsspielen am 24./25. und 30./31. Mai in Hin- und Rückspiel den Vertreter aus Südbaden zu bezwingen. Das Training in den Ferien gestaltete sich nicht ganz einfach, denn die Walter-Jakob-Halle war gesperrt. „Deshalb sind wir nach Ötlingen und Jesingen ausgewichen“, berichtet Baur.

Die Verbandsreform und ihre Auswirkungen

Mit Abschluss der Hallenrunde 2024/2025 verschmelzen die Handballverbände Baden, Südbaden und Württemberg zu einem Baden-Württembergischen Handballverband. Dies geht mit einer Zusammenführung der Spielklassen auf Landesebene einher.
Der Verband ist künftig in acht Bezirke aufgeteilt. Die Teams im Bereich rund um die Teck gehören zum Bezirk 3, Neckar-Alb. Da die Ligenstruktur in den drei Verbänden unterschiedlich aufgebaut war, müssen am Ende der Saison so genannte Entscheidungsspiele ausgetragen werden. Württemberg hat derzeit deutlich mehr Mannschaften als die badischen Verbände. Um das Verhältnis 3:1:1 zu halten, spielen HVW-Teams gegen Teams der anderen beiden Verbände.
Die Landesliga besteht derzeit aus vier Staffeln mit insgesamt 40 Mannschaften. Nach der Verschmelzung zur Saison 2025/2026 sind es 80 Mannschaften. Diese werden in acht Staffeln à zehn Mannschaften aufgeteilt. sl