Stell’ dir vor, es ist Fußball-WM der Frauen und keiner schaut zu. Nicht, dass das DFB-Team nicht sehenswert wäre – es ist schlicht die Anstoßzeit, die es auch in der Teck-Region den meisten Berufstätigen schwer macht, eine Partie wie am Donnerstag das letzte Gruppenspiel um 12 Uhr (MESZ) gegen Südkorea zu verfolgen. Der Grund liegt auf der Hand – oder besser gesagt am anderen Ende der Welt. High Noon in Kirchheim bedeutet 20 Uhr im ostaustralischen Brisbane. Nicht weniger als acht Stunden beträgt aktuell der Zeitunterschied. Kein Wunder, dass auch die Kirchheimer Gastro-Szene kein großes Fußball-Geschäft zur Mittagszeit wittert. „Wir haben ganz normal geöffnet. Extra-Fernsehgeräte gibt es nicht“, sagt beispielsweise Wachthaus-Wirt Daniel Rau. Auch die Vereine, selbst jene, die Frauenfußball anbieten, starten keine Public-Viewing-Aktionen. Vor acht Monaten bei den Männern in Katar waren scheinbar alle motivierter. Allerdings beträgt die Zeitdifferenz zum Wüstenstaat derzeit auch nur eine Stunde. Andererseits kicken die DFB-Frauen heute bei angenehmen 23 Grad im australischen Winter, während in Doha gerade 46 Grad aufgerufen werden.
Frauen-WM: Kaum eine Chance auf Public Viewing