Kirchheim. Traumhaftes Herbstwetter, eine ansehnliche Zuschauer-Kulisse, aber ein gebrauchter Tag für die Bezirksliga-Kicker des TSV Jesingen. Beim 0:4 (0:2) gegen Spitzenreiter FV Neuhausen vier Gegentore geschluckt, davon drei Elfmetertore kassiert, drei Spieler verletzt und zu allem Übel auch noch einen Platzverweis eingehandelt. Mehr Verdruss in 90 Spielminuten geht nicht.
Der schwarze Fußballtag in den Lehenäckern begann – ohne die verletzten Simon Kottmann und Tim Mader – mit einem Foulelfmeter in der 4. Minute. Neuhausens neuer Torjäger Georgios Kalagianidis, der den zum TSV Oberensingen abgewanderten Patrick Werner abgelöst hat, verwandelte eiskalt zum 0:1. Mit dem nächsten Super-Elfer unters Tordach verbuchte derselbe Spieler schon seinen elften Saisontreffer. Bei der Aktion, die zum Strafstoß führte, bekam Torwart Patrick Weigel den Stollen des Gegners in die Wade und musste vom Platz. Für ihn ging Florian Schlote in den Kasten. Der ganze Vorgang dauerte sieben Minuten.
Mit dem zweiten Gegentreffer war das Spiel für die Jesinger schon so gut wie gelaufen. Doch es kam noch dicker. Ab der 49. Minute waren sie nur zu zehnt. Lukas Preuss sah die Gelbe Karte wegen eines Fouls. Und als er dann noch meckerte, war Gelb-Rot fällig. In der zweiten Halbzeit zogen sich die Hausherren achtbar aus der Affäre, ohne selbst einmal das gegnerische Tor ernsthaft ins Visier zu nehmen.
Erst in den letzten zwölf Minuten, als auch Noah Braun verletzt ausgeschieden war und der TSV nur noch neun Mann auf dem Feld hatte, konnte der Tabellenführer von den Fildern seine Führung durch Marvin Schweizer (87.) und De Carvalho (90.) ausbauen. Für die „Gerstenklopfer“ war‘s die erste Niederlage nach zuletzt fünf Unentschieden und einem Sieg. Was fehlt, ist ein Torjäger. Einen wie den nach Frickenhausen abgewanderten Kevin Sen. Der brachte beim 5:0 in Kuchen das Kunststück fertig, zwischen der 24. und 70. Minute fünfmal einzulochen. Mit neun Toren und einer geschlossenen Mannschaftsleistung gegen Türkspor Nürtingen schoss der FC Eislingen am Sonntag den Vogel ab. Die auch sattelfesten Filstäler (erst 7 Gegentore) sind nun seit neun Spielen ungeschlagen. Klaus Schlütter