Weilheim. Nur noch sieben Punkte trennen die Weilheimer von Spitzenreiter SV Ebersbach, der seiner Favoritenrolle am vergangenen Sonntag nicht gerecht wurde und sich bei Schlusslicht TSV Buch einen 1:1-Ausrutscher leistete. Tragische Figur war der ehemalige Kirchheimer Torwart Timo Schurr. Als er einen 60-Meter-Freistoß von Buchs Kapitän Amann aufnehmen wollte, knickte er um und musste mit ansehen, wie der Ball gemächlich zum Ausgleich ins Tor kullerte.
Vier Punkte Rückstand sind es bis Calcio Echterdingen (1:1 gegen Hofherrnweiler). Überflügelt wurde der TSV Bad Boll (1:2 gegen Stammheim), der aber mit einem Spiel weniger relativ günstig dasteht. Dasselbe gilt für den SC Geislingen in Lauerstellung. Vermutlich dürften der Meister und der Teilnehmer an der Relegation zur Verbandsliga unter diesen fünf Mannschaften zu finden sein. Dahinter klafft schon eine größere Lücke.
Dass Weilheim diesem erlauchten Kreis angehört, war erwartet worden. Ist aber dennoch erstaunlich mit einem Blick auf die lange Liste der Verletzten und Kranken. In Blaustein fallen aktuell wieder eine ganze Reihe von Spielern aus: Ferdi Er, Michele Latte, Lukasz Majowski, André Kriks, Salvatore De Rosa, Tim Sternemann, Marvin Heth und Philipp Uttikal. Dazu Emrah Polat, der nur fit für einen Teileinsatz ist. Unter diesen Umständen ist die Tatsache, dass der TSV seit acht Spielen ungeschlagen ist, nicht hoch genug zu bewerten.
Im Robert-Epple-Stadion zu Blaustein, nur knapp 500 Meter von der idyllischen Blau entfernt, soll Nummer neun folgen. Co-Trainer Chris Eisenhardt, der selber mit den Folgen einer fiebrigen Erkältung zu kämpfen hat, meint: „Das wird ein ähnliches Geduldsspiel wie gegen Nürtingen. Wir müssen den Kampf annehmen und dürfen nicht ins offene Messer laufen.“ Das Hinspiel entschied Weilheim durch ein Verteidiger-Tor von Martin Kirschmann mit 1:0. Dabei zeigten die Platzherren in der ersten Stunde ein vorteilhaftes, in den letzten 30 Minuten ein unfreundliches Gesicht und gewannen glücklich. Eisenhardt: „Wir müssen diesmal konzentriert zu Ende spielen.“
Personell wird sich gegenüber vergangenen Freitag kaum etwas ändern. „Viele junge Spieler bekommen reichlich Gelegenheit, sich zu bewähren“, sieht Spielleiter Günther Friess einen positiven Nebeneffekt in der prekären Personallage. Gut, dass auf die Abwehr um den erfahrenen Daniel Heisig – wie fast immer in den vergangenen Jahren – Verlass ist. Nur 16 Gegentreffer in 18 Spielen, die zweitwenigsten in der ganzen Liga nach Ebersbach (8), unterstreichen diese Feststellung. Ein Verdienst auch der Torhüter, die sich auf Augenhöhe um den Platz im Kasten duellieren. Bastian Treiber bekommt diesmal erneut den Vorzug gegenüber dem werdenden Vater Hannes Ihring, der vergangene Woche krankheitshalber passen musste.
Man darf gespannt sein, wie die beiden Spitzenteams ihre jüngsten Dämpfer weggesteckt haben. Calcio erwartet bei den SF Dorfmerkingen die schwierigere Aufgabe als Ebersbach zu Hause gegen Waldstetten. Aber wer weiß. Die Landesliga gleicht einer Wundertüte, von der keiner ahnt, was noch drinsteckt. Mit Ausnahme des SV Bonlanden. Für ihn kamen zuletzt nur Pleiten heraus – neun Spiele ohne Sieg. Aus der als Mitfavorit gestarteten Filder-Elf ist ein Abstiegskandidat geworden. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt schon sieben Punkte.