Lokalsport
Geislingen dominiert, Köngen ist abgestiegen

Fußball-Landesliga Während der TSVK in die Bezirksliga muss, präsentiert sich der Spitzenreiter in Torlaune

Region. Was für eine Machtdemonstration des SC Geislingen: Im Topspiel der Fußball-Landesliga hat der Spitzenreiter für Furore gesorgt und deklassiert das Verfolgerteam aus Waldhausen mit 8:0. Die Treffer für das Team aus dem Eybacher Tal erzielten Michael Wende (11. Minute, 60. Foulelfmeter), Tim Pöhler (42., 45., 85.), Bleron Visoka (48.) und Josip Skrobic (71.). Hinzu kam ein Eigentor der Gäste (55.). „Wir haben heute in allen Mannschaftsteilen super gearbeitet und zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht. Aber wir haken das jetzt schnell ab, mehr als drei Punkte gibt es schließlich auch in diesem Spiel nicht“, resümierte Geislingens Coach Tobias Flitsch.

Beim Kantersieg nicht mit dabei war SCG-Verteidiger Jonathan Sedlmayer: Der 23-Jährige kämpfte zeitgleich mit der deutschen Nationalmannschaft der Gehörlosen bei den Deaflympics – dem Pendant zu den Olympischen Spielen – um die Bronzemedaille. Doch während sein Stammverein einen weiteren großen Schritt in Richtung Verbandsligaaufstieg machen konnte, musste sich Sedlmayer mit dem DFB-Team nach Elfmeterschießen knapp der Türkei geschlagen geben.

Ebenfalls keine Blöße gab sich die TSV Oberensingen – wenngleich sich die „Sandhasen“ beim 1:0-Sieg in Waldstetten deutlich schwerer taten als die Geislinger. Das Tor des Tages erzielte Yannik Kögler in der 37. Minute. Kurios: Die Oberensinger bestritten nahezu das ganze Spiel in Überzahl, da die Gastgeber bereits in der zweiten Minute einen Platzverweis kassiert hatten.

Bittere Gewissheit herrscht beim TSV Köngen: Nach der deftigen 1:7-Klatsche bei der SSG Ulm ist das Fuchsgrube-Team nun auch rechnerisch endgültig abgestiegen und geht kommende Saison nach drei Jahren wieder in der Bezirksliga Neckar/Fils an den Start.

Ums Überleben kämpft derweil noch der SC Stammheim, der durch den überraschenden 2:1-Erfolg beim TSV Bad Boll wieder in direkter Schlagdistanz zum Relegationsplatz liegt. Es war bereits der dritte Sieg in Folge für die Stuttgarter.

Einen steinigeren Weg vor der Brust hat nach wie vor der SV Ebersbach, auch wenn die Radojevic-Elf ihre gute Form aus der Rückrunde mit dem 4:1-Erfolg bei Absteiger Deizisau erneut unterstreichen konnte. Ein Hoffnungsschimmer besteht allerdings: In den letzten vier Spielen trifft der SVE ausschließlich auf Teams aus der unteren Tabellenhälfte.

Frickenhausen vergibt Sieg

Einen sicher geglaubten Auswärtssieg verspielte der 1. FC Frickenhausen: Bis zur 85. Minute hatte das Team aus dem Tischard-Egart durch Treffer von Ismail Oguz und Ekrem Servi mit 2:0 beim SV Neresheim geführt, als die Gastgeber kurz vor Schluss durch einen Doppelpack doch noch zum unerwarteten Punktgewinn kamen.

Spektakulär war es bereits am Freitagabend geworden, als die TSVgg Plattenhardt im Filder-Derby den TV Echterdingen mit 4:3 bezwang. Dabei hatten die Gäste einen Start nach Maß und benötigten gerade einmal eine Minute, um durch Caglar Celiktas in Führung zu gehen. Doch zwischen der 27. und 39. Minute verspielte der TVE quasi alles: Zunächst drehte Marko Drljo (27., 31.) die Partie per Doppelpack, ehe der Ex-Echterdinger Duje Tokic auf 3:1 (37.) und Kevin Siekermann noch vor Pause auf 4:1 (39.) erhöhten. Zwar brachte Celiktas die Gäste nach dem Seitenwechsel mit zwei weiteren Treffern nochmals ran, doch mehr war für den TVE letztlich nicht mehr drin – obwohl in der hitzigen Schlussphase gleich zwei Plattenhardter Spieler das Feld noch mit Gelb-Rot verlassen mussten. Kurz vor dem Ende flog mit Aaron Zogaj ebenso ein Echterdinger nach einer Notbremse mit glatt Rot vom Platz. Zu allem Überfluss verletzte sich dann in der Nachspielzeit auch noch TVE-Schlussmann Yule Tröger schwer und wird vermutlich den Rest der Saison ausfallen. Max Pradler