Lokalsport
Geislingen nutzt Oberensinger Ausrutscher

Fußball-Landesliga Für den großen Showdown ist alles angerichtet: Durch das Remis von Spitzenreiter TSV Oberensingen und dem zeitgleichen Heimsieg des Verfolgers aus Geislingen ist das Spitzenduo wieder bis auf zwei Zähler zusammengerückt.

Region. Am kommenden Samstag könnte sieben Spieltage vor Saisonende beim direkten Aufeinandertreffen der beiden Topteams also eine erste Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen.

Durch das 2:2 beim Auswärtsspiel in Neresheim hat der Primus aus Oberensingen seine komfortable Ausgangssituation vor dem Kracher jedenfalls leichtfertig aus der Hand gegeben. Dabei ging es für die Gäste mit dem Führungstreffer durch Steffen Honigmann gewohnt vielversprechend los. In der Folgezeit jedoch verloren die „Sandhasen“ zunehmend den Faden, was die Platzherren eiskalt nutzten und die Partie zu ihren Gunsten drehten.

Ein glückliches Händchen bewies in der Schlussphase dann aber Andreas Broß: Der TSVO-Cheftrainer brachte für Torschütze Honigmann seinen Offensivjoker Michele Latte. Der 31-Jährige, der im Sommer zurück zu seinem Heimatverein AC Catania Kirchheim wechseln wird (wir berichteten), machte es seinem Mannschaftskollegen nach und erzielte kurz vor dem Abpfiff den Ausgleichstreffer zum 2:2.

Im ersten Spiel, nach der Bekanntgabe des Abgangs von Trainer Tobias Flitsch zum Saisonende, tat sich an diesem Spieltag ebenfalls Verfolger SC Geislingen überraschend schwer – auch wenn sich der Traditionsklub letztlich doch klar mit 5:2 gegen Abstiegskandidat TSV Neu-Ulm durchsetzen konnte. Es dauerte immerhin eine ganze Halbzeit, bis die favorisierten Geislinger ihre Anlaufschwierigkeiten überwunden hatten. Dann jedoch ging es Schlag auf Schlag: Uwe Grupp, Ricardo Dias Matos und Dominik Mader drehten innerhalb von sieben Minuten (52., 56., 58.) den 0:2-Rückstand kurzerhand in eine Führung. Kurz vor dem Ende sorgten erneut Mader sowie Tim Pöhler im Eybacher Tal nicht nur für den Endstand, sondern auch für zwei wichtige Treffer hinsichtlich des Torverhältnisses – denn auch hier liefern sich die Geislinger mit der TSVO ein Duell auf Augenhöhe.

Deizisau und Köngen taumeln

Wichtige Auswärtssiege konnten außerdem der 1.FC Frickenhausen und der TSV Bad Boll einfahren. Beide Teams verschaffen sich so etwas Luft auf die Abstiegsränge. Für Aufsehen sorgte dabei allen voran das Team vom Tischardt-Egart, das beim sonst so heimstarken SV Bonlanden dank einer wilden Schlussphase mit 3:2 gewann. Dabei lagen die Gäste bis zur 87. Minute sogar noch zurück, ehe der Unparteiische gleich doppelt auf den Punkt zeigte (87., 90.+5). Frickenhausens Nedim Pepic ließ sich davon nicht beirren, blieb nervenstark und verwandelte beide Elfmeter souverän.

Nicht so spannend machte es derweil Tabellennachbar TSV Bad Boll beim unspektakulären 2:1-Sieg in Deizisau. Für Schlusslicht Deizisau könnte es das vorerst mit dem Kapitel Landesliga gewesen sein, denn bei einer weiteren Niederlage wäre der TSV auch rechnerisch nicht mehr zu retten. Ein Wunder braucht nach wie vor auch der TSV Köngen, der beim 1:4 in Echterdingen einmal mehr den Kürzeren zog. Anders präsentiert sich der SV Ebersbach, der sich mittlerweile Schritt für Schritt aus der Misere herausgekämpft hat. Durch den 2:1-Erfolg bei der SSG Ulm 99 verkürzten die Ebersbacher den Rückstand auf vier Punkte.max

 

Heininger Trio nach Oberensingen

Voll in den Planungen für die kommende Saison steckt Spitzenreiter TSV Oberensingen. Wo die Reise hingeht, spielt für die „Sandhasen“ keine Rolle, wie Abteilungsleiter Michael Eckstein bekräftigt: „Wir planen zweigleisig. Die fünf Spieler, die zugesagt haben, kommen unabhängig davon, in welcher Liga wir spielen.“
Gleich dreimal zugeschlagen hat die TSVO beim 1. FC Heiningen mit Lennart Zaglauer, Mike Tausch und Samuel Lopes Silva. Bereits 2018 wechselte das Trio gemeinsam den Verein: Damals ging es vom TSV Weilheim zum Voralb-Klub nach Heiningen. „Wir freuen uns, dass alle zugesagt haben“, sagt Eckstein.
Das trifft auch auf Jonas Preuß und Samuel Mayer zu, die von Oberligist SSV Reutlingen kommen. An der Kreuzeiche machten die gebürtigen Kirchheimer mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. Beide durchliefen die Jugendabteilung des VfB Stuttgart und sollen daher vor allem fußballerisch für einen Qualitätsschub sorgen.
Trotz der fünf feststehenden Neuzugänge sei die Kaderplanung aber noch nicht abgeschlossen. Verlassen werden die TSVO derweil Michele Latte (AC Catania), Julian Hofacker (TSVgg Plattenhardt) und Jascha Pollok (Ziel unbekannt). max