Platz vier beim Weltcup-Finale in Val d `Isere für Manuel Fumic – Christian Pfäffle 19. der U23
Gelassenheit zahlt sich aus

Zwei Wochen vor dem olympischen Mountainbike-Rennen hat Manuel Fumic im französischen Val Isère beim Weltcup-Finale Rang vier belegt. Christian Pfäffle belegte im U23-Rennen Platz 19.

Val Isère. „Im Endeffekt bin ich zufrieden. Ich hatte keine optimale Vorbereitung auf das Rennen in der Höhe und trotzdem bin ich auf dem Podium. Das freut mich“, zog Manuel Fumic Bilanz nach dem letzten Weltcuprennen, das er 1,17 Minuten hinter Nino Schurter (1.34,03 Stunden) beendet hatte. Das Bemerkenswerte an Fumics Rennen war die Gelassenheit, mit der es bestritt. Unaufgeregt, auf seine eigenen Stärken setzend und keinen Gewaltakt erzwingend. „Ich muss mich nicht verrückt machen lassen von Attacken, wenn ich auf meine Stärken setze“, meinte er – ein nicht unwesentliches Detail seiner Strategie für das olympische Rennen.

Als zu Rennbeginn die Post abging, der spätere Sieger Nino Schurter, sein Schweizer Landsmann Florian Vogel und der Italiener Marco Fontana vorne wegfuhren, war Manuel Fumic nicht in der Lage, mitzugehen. Wie man das zu bewerten hat, lässt sich kaum ermessen. Die 1 800 Meter Höhe in Val d’Isère, die unterschiedlichen Wege der Vorbereitung auf das olympische Mountainbike-Rennen, sind Faktoren, die nur unsichere Rückschlüsse auf die Form der Protagonisten zulässt.

So war zum Beispiel Weltmeister Jaroslav Kulhavy (Tschechien) nie in der Lage, vorne mitzuspielen und wurde am Ende nur 13. Doppel-Olympiasieger Julien Absalon (Frankreich) lag in der zweiten Runde mit Fumic in der Verfolgergruppe, stürzte dann und gab später mit einer leichten Handgelenksverletzung auf. Der Sieger von Windham, Burry Stander (Südafrika), kam auch nicht besonders gut zurecht, schloss aber in der vierten von sechs Runden zu Manuel Fumic auf. Gemeinsam lagen sie auf den Positionen sechs und sieben. Doch Fumic war in der Lage, sich wieder von Stander zu lösen, nachdem der sich einen Sturz erlaubt hatte. Das war zu einem Zeitpunkt, als Fumic besser ins Rollen kam.

„Am Anfang konnte ich das Tempo nicht mitgehen. Die Höhe hat mir zu schaffen gemacht. Ich habe mich nicht verrückt machen lassen und bin mein Tempo gefahren“, erklärte Fumic. „Ich habe keine Fehler gemacht. Ich bin auch vorsichtig gefahren.“ Einige Regengüsse hatten die Strecke sehr rutschig gemacht, doch nach der zweiten Runde kam Fumic, der auf Trockenreifen gesetzt hatte, die Sonne zu Hilfe. „Dann habe ich auf den Abfahrten keine Zeit mehr verloren und im Anstieg wusste ich sowieso, dass ich stark bin“, erläuterte der 30-jährige Cannondale-Biker.

So erreichte er zuerst den Schweizer Florian Vogel und hängte ihn in der vorletzten Runde ab, während dessen Landsmann Lukas Flückiger begann, zu den Führenden Fontana und Schurter aufzuschließen. In der letzten Runde erreichte Fumic auch noch den Spanier Josè Hermida, und nachdem dieser gestürzt war, ging Fumic an die vierte Position, die er bis ins Ziel hielt. Die Weltcup-Gesamtwertung geht an Nino Schurter vor Burry Stander und Jaroslav Kulhavy. Manuel Fumic verbesserte sich von Platz zehn auf sieben, seine beste Gesamtplatzierung überhaupt.

Christian Pfäffle vom MTB Teck konnte im U23-Rennen auf Platz 19 seine Trainingsleistungen nicht umsetzen. Das könnte der Höhenlage geschuldet sein und dem Regen, der die Strecke glitschig gemacht hatte. Der Neuffener vom Team Rothaus Poison-Bikes lag von Beginn an in der Region zwischen Platz 18 und 20, ohne nennenswerte Bewegungen. „Im Training habe ich mich fit gefühlt, aber die Beine waren richtig zu, die ganze Zeit“, erklärte Pfäffle. In der ersten Runde war er auf dem glitschigen Untergrund gestürzt, zog sich dabei schmerzhafte Risswunden am Hintern und an der Wade zu. Trost für Pfäffle, der die U23-Weltcup-Gesamtwertung auf Platz 17 abschloss: Er ließ die beiden Schweizer Matthias Stirnemann und Reto Indergand hinter sich, die im vergangenen Jahr bei der U23-WM immerhin Vierter und Fünfter gewesen waren.