Die Verbandsligahandballer des VfL Kirchheim stehen vor einem schwierigen Auswärtsspiel bei der SG-Hegensberg-Liebersbronn. Am Samstagabend ab 20.15 Uhr geht es in der Sporthalle Römerstraße um Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Vor allem nach der enttäuschenden Heimniederlage am vergangenen Wochenende gegen den TSV Denkendorf hat der VfL Zählbares bitter nötig. Doch die Vorzeichen stehen alles andere als optimal.
Durch und durch enttäuschte Gesichter waren nach Abpfiff gegen Denkendorf zu sehen. Die Spieler konnten sich den gemeinsamen Totalausfall selbst nicht erklären – zumal zuvor zwei Siege in Folge eingefahren worden waren, die das Selbstvertrauen steigerten. Damit verpasste der VfL die Chance, sich dem breiten Mittelfeld der Tabelle anzuschließen.
Morgen folgt also das Gastspiel bei den Handballern vom Berg aus dem Esslinger Vorort. Personell sieht es mau aus: Neben den Langzeitverletzten Fabian Weber und Patrick Lippkau fallen wohl auch Leo Real und Nico Heilemann aus. Hinzu kommt, dass auch Training Dominik Merkle privat verhindert ist. Seinen Platz für diese Partie wird Athletiktrainer Fabian Smetak einnehmen.
Die SG „HeLi“ steht momentan mit 7:5 Punkten im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Auch bei den Esslingern gibt es momentan einen personellen Umbruch, da mit Fabian Sokele und Henning Richter zwei Stammkräfte der vergangenen Jahre ihre Laufbahn beendet haben. Somit rutscht das Hauptaugenmerk unweigerlich auf den erfahrenen Marcel Planitz, der im Rückraum Dreh- und Angelpunkt ist. Der ehemalige Weilheimer verfügt über genügend Erfahrung aus höheren Ligen mit dem TSV Wolfschlugen und der TSG Söflingen – für die Kirchheimer Defensive also eine wichtige Aufgabe, seinen Aktionsradius einzuschränken. Doch auch der restliche Kader besteht aus einigen spielstarken Talenten.
Mehr Struktur gefordert
Der VfL ist also gewarnt und weiß, was auf ihn zukommt. Vor allem wird es wichtig sein, den nötigen Einsatzwillen und Engagement an den Tag zu legen. Denn nur so hat man in dieser Liga überhaupt eine Chance, zu punkten. Zu langsam in allen Bereichen und ohne Zielstrebigkeit gingen die Kirchheimer am vergangenen Spieltag zu Werke. So wird es jedem Gegner leicht gemacht, gegen die „Tecksieben“ zu punkten. Auch im Angriff muss wieder mehr Torgefahr ausgestrahlt werden. Hier agierte die Mannschaft um Kapitän Robin Habermeier zuletzt zu kopflos und ohne Struktur.
Die Qualität der vergangenen Jahre, solche Situation durch individuelle Klasse zu lösen, besitzt der ohnehin dezimierte Kader in dieser Spielrunde nicht mehr. Es kommt auf die mannschaftliche Geschlossenheit sowie den Teamgeist an. Diesen versuchte Trainer Merkle in den Trainingseinheiten wieder heraufzubeschwören.
Allerdings war die Trainingsbeteiligung mit zusätzlichen Ausfällen durch Krankheit und kleineren Blessuren erneut grenzwertig, was eine konzentrierte Spielvorbereitung ausbremste. Momentan hilft nur, auf die Zähne zu beißen und zu versuchen, das Maximale aus jedem einsatzfähigen Spieler herauszuholen.
Der VfL kann also relativ befreit aufspielen, da die Favoritenrolle ganz klar beim Gastgeber liegt. Wenn jedoch alles in die Waagschale geworfen wird, kann man unabhängig vom Ergebnis niemandem einen Vorwurf machen. jm