Lokalsport
Generalprobe für den Bundesligaauftakt ist geglückt

Mountainbike Luca Schwarzbauer gewinnt in Frankreich sein erstes Saisonrennen. Von Armin Küstenbrück

Luca Schwarzbauer ist erfolgreich in die Saison gestartet. Foto: Armin Küstenbrück

Guéret. Seinen ersten Saisonsieg hat der Weilheimer Mountainbiker Luca Schwarzbauer auf der Heimreise vom Trainingslager in Katalonien mitgenommen: Beim Auftakt-Rennen der französischen Massi Open-XC-Serie in Guéret, auf halben Weg von Lyon zum Atlantik, konnte der 27-Jährige vom Team Canyon-CLLCTV gewinnen, ohne sich übermäßig anzustrengen.

Bereits zu Beginn der ersten Runde hatte er sich am ersten Abstieg von seinen Verfolgern absetzen können. „Oben raus wurde es dann technisch, da mussten wohl viele absteigen“, berichtete Schwarzbauer von der frühen Rennentscheidung: „Damit war für mich die Lücke da.“

Die folgenden Runde auf dem matschigen Kurs drehte er allein – bei ungemütlichen vier Grad über Null. Zwischenzeitlich baute er seinen Vorsprung auf über eine Minute aus. Doch eingangs der letzten Runde die Info aus der Box: „Die Verfolger kommen näher, nur noch 45 Sekunden.“ Vor allem der Belgier Jens Schuermans machte Druck. Er war zu Beginn des Rennens in einen Sturz verwickelt worden und versuchte nun, zu Schwarzbauer aufzuschließen. Doch der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, erhöhte seinerseits die Taktzahl und konnte nach 1.32,58 Stunden mit 46 Sekunden Vorsprung vor Schuermans und 69 Sekunden vor dem Franzosen Loan Cheneval gewinnen.

Trotz der nasskalten Temperaturen sagte Schwarzbauer nach dem Rennen: „Das hat heute richtig viel Spaß gemacht, es war ein toller Kurs. Gerade technisch war das heute ein super Training.“ Aber er müsse nun aufpassen, nicht krank zu werden, steht doch am kommenden Wochenende der Bundesliga-Auftakt in Krumbach und Obergessertshausen südöstlich von Ulm auf dem Programm.

Selbst ist der Mann

Wobei ausgerechnet der Weltcup-Gesamtsieger im Shorttrack genau dieses Rennen in Krumbach auslassen wird. Denn während er in Guéret volle Unterstützung vom Team bekam und die gesamte Crew vor Ort war, muss sich Schwarzbauer in Bayerisch-Schwaben selbst organisieren. Als Betreuer werden dann am Sonntag Vater und Bruder an der Rennstrecke stehen. Dabei spürt Schwarzbauer ausgerechnet bei einem seiner wenigen Heimrennen einen besonderen Druck, gerade jetzt zu Beginn der olympischen Saison: „Ich finde es schwierig, gegen die anderen deutschen Topsportler zu fahren. Schließlich gehen viele davon aus, dass ich stärker bin als sie. Aber mein Plan sieht vor, dass ich jetzt noch gar nicht bei 100 Prozent bin, während die anderen vielleicht schon in besserer Verfassung sind.“ Für einen Sieg in Frankreich hat es für den Vierten der Weltrangliste zumindest gereicht.