Bei der Segelflug-WM kommt keiner ins Ziel
Gewitterfront 
sorgt für Kuriosum

Wertungsflug Nummer sechs bei der Segelflug-WM in Polen wird allen 132 Teilnehmern wohl lange in Erinnerung bleiben. Was bei einer WM eher selten vorkommt: Keiner der Piloten erreichte am Sonntag das Ziel. Wer sich nicht per Hilfsmotor vor der Außenlandung retten konnte, saß auf dem Acker oder musste Ausweichflugplätze anfliegen. Gestern wurde erst gar nicht geflogen.

Leszno. Grund für den ungewöhnlichen Verlauf des Wettkampftages war eine explosionsartige Gewitterentwicklung, die den Pilotinnen und Piloten im Cockpit den Rückweg nach Leszno abschnitt. Selbst Tagessiegerin Anne Ducarouge aus Frankreich war noch 104 Kilometer vom Ziel entfernt, als sie unfreiwillig zu Boden musste. Wie in alten Zeiten schwärmten die Mannschaften mit ihren Hänger-Gespannen aus, um ihre Piloten im wahrsten Sinne vom Acker zu holen.

Thomas Wettemann (FG Neckartal Köngen) schaffte mit einer Flugstrecke von 192,3 Kilometern noch Tagesplatz 18. Sein Vereinskollege Michael Eisele strandete an diesem schwierigen Tag nach 147,6 Kilometern auf Platz 30. Besser läuft es derzeit für Uli Schwenk vom LSV Münsingen-Eisberg, der als Zweiter des sechsten Tages die Führung in der Offenen Klasse für das deutsche Team übernahm. Der gestrige Flugtag wurde bei vollständig bedecktem Himmel über Leszno neutralisiert.