Kirchheim. Vier Mannschaften haben in der Fußball-Kreisliga Staffel 2 noch reelle Titelchancen, der FC Kirchheim als Tabellenfünfter wohl nur noch theoretische Hoffnungen – ein enges Titelrennen also, vor Wochenfrist löste die wohl spielstärkste Truppe der Liga, der FV Plochingen II, den spielfreien VfL Kirchheim II an der Tabellenspitze ab. Nun kommt es am morgigen Donnerstag an der Jesinger Allee zum direkten Vergleich. Das Hinspiel am Plochinger Pfostenberg endete 1:1 unentschieden – ein Ergebnis, das beide in Anbetracht der Konkurrenz aus Ötlingen und Ruit unter Druck setzen würde, demzufolge werden beide Teams voll auf Sieg spielen. Der TB Ruit nämlich hat sein Spiel bei Wolfschlugen II schon kampflos gewonnen, die Gastgeber können wegen Spielermangels nicht antreten.
Noch ungeschlagen mit sieben Siegen und zwei Remis nach der Winterpause erscheint Plochingen mit breit geschwellter Brust in Kirchheim, 51 erzielte Treffer in diesen neun Partien zeugen von der Offensivpower. Doch auch der VfL II hat sich nach Startschwierigkeiten in der Liga etabliert, die Bilanz im laufenden Kalenderjahr steht der Plochingens bei sieben Siegen und einem Remis in nichts nach. Außerdem haben die Mannen von Patrick Reus in diesem Zeitraum erst zwei Gegentreffer kassiert, Offensivkraft trifft auf Defensivkünstler. Entschieden wird das spannende Rennen aber wohl als Showdown erst am 10. Juni, wenn am letzten Spieltag alle vier Spitzenteams in zwei direkten Duellen aufeinanderprallen.
Sollte der TSV Ötlingen bis dahin keine Federn mehr lassen, wären die Rübholzkicker mit der Partie gegen Plochingen II bei „der Verlosung dabei“. Diese Konstellation jedoch bedingt morgen logischerweise einen Sieg bei der TG Kirchheim. Sollte es dort tatsächlich zum Remis kommen, wäre die kleine Krise in jüngster Zeit vergessen. „Wir brauchen aus den vier verbleibenden Spielen die maximale Ausbeute von zwölf Punkten, dann können wir uns nichts vorwerfen, wenn es doch nicht reicht“, betont TSVÖ-Trainer Pasquale Spagnuolo.
Turbulente Zeiten hat die vor der Saison so hoch gehandelte TG Kirchheim hinter sich. Zuletzt warf Coach Hüseyin Özcan aufgrund seines Engagements bei den Stuttgarter Kickers das Handtuch und übergab den Trainerstab an Israfil Kilic. Ergebnistechnisch ist der Aufwärtstrend zwar nach zwei Remis in Folge noch nicht spürbar, doch gegen Nellingen II kassierte man in der letzten Aktion mit einem Elfmeter den Ausgleich, in Oberboihingen wurde die Aufholjagd nach einem 0:3 noch mit dem 3:3 belohnt. „Gegen Ötlingen sind wir Außenseiter, aber in dieser Rolle fühlen wir uns wohl“, so Kilic, der zwar auf Kapitän Ansumana Cham verzichten muss, aber wieder auf Torwart Mihovil Ivkic zurückgreifen kann.
Der TSV Notzingen sammelte in den vergangenen Monaten nach der Amtsübernahme durch Alexander Wollmann kräftig Punkte, zuletzt sechs Siege und ein Remis gegen Plochingen, und hat die Saison schon jetzt mit Platz sechs quasi gerettet. Mit einem Sieg über den FC Kirchheim könnte man sich auf Platz fünf schielen. „Wir haben ja immer viel Zuschauer und am Vatertag bei schönem Wetter und prächtiger Kulisse macht es doppelt Spaß, die Serie auszubauen“, freut sich Wollmann schon vorher. FCK-Boss, Gründervater und Sturmtank Deni Kalfic hält dagegen: „Wir wollen uns Notzingen vom Leib halten.“