Sein Name ist untrennbar mit der Geschichte der Kirchheimer Basketballer verbunden, nun bewegt das Schicksal von Gordon Scott auch ehemalige Weggefährten bei den Knights. Der 46-jährige Amerikaner, der von 2007 bis 2011 für die Ritter spielte und die Mannschaft 2008 als Kapitän in die neugeschaffene 2. Liga Pro A führte, leidet an einer Blutvergiftung infolge einer Autoimmunerkrankung, die auch zu Herz- und Nierenversagen führt. In seiner amerikanischen Heimat kämpft der ehemalige Profi seit Tagen um sein Leben. Seine Frau Angelika, die er während seiner Zeit beim damaligen Kirchheimer Kooperationspartner Ludwigsburg kennenlernte, hatte vergangene Woche einen Online-Spendenaufruf gestartet – die Kosten für die Behandlung muss die Familie selbst stemmen.
Uli TanglDas VfL-Urgestein über Gordon Scott
Die Resonanz ist überwältigend: Das anvisierte Spendenziel bei gofundme.com in Höhe von 10 000 Dollar war bis zum Wochenende erreicht, Scotts Frau ist entsprechend beseelt: „Ich muss euch einfach mitteilen, wie viel diese Unterstützung Gordon bedeutet, der derzeit im Krankenhaus ist“, schreibt sie im Internet. „Als er von der Flut an guten Wünschen, Nachrichten und Beiträgen gehört hat, konnte er das emotional fast nicht fassen. Er hatte gedacht, dass die Leute ‚weitergezogen‘ sind oder sich nicht mehr wirklich für ihn interessieren, aber eure geballte Liebe hat ihm gezeigt, dass er mehr geschätzt und geliebt wird, als er sich jemals vorstellen konnte.“
Beste Wünsche erreichen den 1,96-Meter-Mann auch aus seiner ehemaligen sportlichen Heimat. „Er war der Wendepunkt in der Kirchheimer Basketballgeschichte“, schwärmt VfL-Urgestein Uli Tangl, „er hatte eine spektakuläre Spielweise, eine gute Einstellung und sagenhaftes Potenzial.“ Hallensprecher Daniel Zirn, der Scott in eine Reihe mit Knights-Legenden wie James Hayden und Ross Jorgusen stellt, erinnert sich: „Er war der absolute Publikumsliebling in Kirchheim und eine wichtige Stütze, weil er als sehr positiver Mensch eine Brücke zwischen Publikum und Mannschaft geschlagen hat.“
Bettina Schmauder, damals wie heute als Geschäftsführerin am Ball, konnte es kaum fassen, als sie vom damaligen Knights-Trainer Frenkie Ignjatovic über Scotts Schicksal informiert wurde. „Das ist brutal tragisch, weil er eben auch menschlich so ein toller Typ ist“, sagt sie, die nach Rücksprache mit den Gesellschaftern eine Spendenaktion ankündigt: Im Rahmen des Ritter-Heimspiels am Freitag gegen Düsseldorf (Beginn: 19.30 Uhr) sollen die Cheerleaders bei den Zuschauern Geld einsammeln, das der von Scotts Frau gestarteten Online-Kampagne zugutekommen soll. „Wir drücken alle Daumen, dass genug Geld für die Behandlung zusammenkommt und er wieder gesund wird“, so Schmauder.
Die Spendenaktion für Gordon Scott findet sich im Netz unter www.gofundme.com