Die Gleichung für die quantitative Schmalkost in der Fußball-Kreisliga A ist einfach: Vier Kreisliga-A-Vertreter, davon einer (SGEH) spielfrei sowie ein Derby, macht unterm Strich zwei Partien. Die hatten es freilich in sich. Nicht weniger als 16 Tore erzielten die vier Teams am Sonntag und vervollständigten damit das – bis auf den AC Catania – durchaus positive Gesamtergebnis in Bezirks- und Kreisliga A.
Die Dettinger spielten ihre Partie quasi von vorne. Soll heißen: die Elf von Spielertrainer Nebih Kadrija ging beim Gastspiel am Nürtinger Waldheim schnell in Führung (17.). Verantwortlich? Der Coach höchstpersönlich. Und der hatte dann auch für Gastgeber und Gegner SPV 05 Nürtingen Lob parat: „Das ist eine richtig gute Mannschaft.“ Dementsprechend entwickelte sich auch ein interessantes und sehr ansehnliches Kreisliga-A-Spiel.
Immer gefährlich agierte dabei SPV-Torjäger Nazifou Mamanzougou, der nach Jannis Mayers 0:2 (31.) und Kosta Kalaitzis‘ 1:3 nicht nur zweimal den Anschlusstreffer für die Nürtinger besorgte (32., 73.), sondern auch sonst gerne für Alarm in der Dettinger Hintermannschaft sorgte. Erst nach Musa Drammehs 2:4 war die Messe gelesen. Den Schlusspunkt setzte einmal mehr Coach Kadrija, der auf seine geübten Trainingsinhalte stolz war: „Langer Ball, abtropfen, in die Tiefe spielen und abschließen. Das hat gestern super funktioniert“ – und lässt auf weitere torreiche SFD-Matches hoffen.
Dicke Luft bei Catania
Da war ganz schön Feuer unterm Dach: Nach der mit 3:6 verlorenen Partie der Catanesi beim SV Nabern wusste ACC-Spielertrainer Cosimo Attorre nicht, ober er enttäuscht oder sauer sein sollte. Dem einen oder anderen Akteur drohen gar Konsequenzen: „Wir müssen reden, ob alle Spieler wirklich ligatauglich sind.“ Tatsächlich hatten die Rosso-blu bei der Niederlage gegen die traditionell grün behemdeten Naberner ordentlich mitgeholfen. Individuelle Fehler erleichterten den Einheimischen das Toreschießen. Es brodelt demnach beim ACC und Coach Attorre wird Disziplin einfordern. Das alles soll natürlich die Leistung der Naberner nicht schmälern. Das Team von Dieter Hiller spielte diszipliniert, abgezockt und aggresiv, egalisierte die ACC-Führung von Denis Muratovic (11.) durch Toni Kuke (21.).
Das schönste Tor gelang Diaz Oelkrug mit einem 26-Meter-Freistoß zum 2:1 (26.). Überhaupt machte Oelkrug auf der Doppel-Sechs zusammen mit seinem Vetter Jacob Oelkrug eine gute Figur. Kevin Herbert gelang noch vor der Pause das 3:1 (32.) ehe die Kirchheimer in der zweiten Halbzeit nochmal richtig Gas gaben, das Mittelfeld quasi zugunsten der Sturmreihe zeitweise aufgaben und durch Valerian Lekaj (46.) und Basem Almoukri (49.) den Ausgleich herstellten. Individuelle ACC-Fehler und ein feines Vorlagen- wie Torschuss-Füßchen von Tim Lämmle, der zunächst Felix Ruess (74.), dann Tim Gall (83.) und schließlich sich selbst bediente (88.) sorgten für den 6:3-Endstand. Marco Kunze, Sportlicher Leiter des SVN, ist dennoch sicher: „Catania hat soviel Qualität – die werden am Ende einen einstelligen Tabellenplatz einnehmen.“
Hecht oder Guppy?
Ginge es nach den Teams aus Nabern und Dettingen könnte die Tabelle der A2 am Ende der Saison wohl gerne genau so aussehen. Die beiden Lokalrivalen auf Platz eins und zwei – interessanter als diese Randnotiz ist jedoch der enttäuschende Auftakt von Meisterschaftsaspirant Türkspor Nürtingen, der beim TSV Linsenhofen über ein Remis nicht hinauskam. Noch schlimmer erwischte es den TSuGV Großbettlingen, der daheim gegen Aufsteiger TSV Neuenhaus verlor. Bleibt abzuwarten, wie und wo sich ab nächster Woche die zum Auftakt spielfreie SGEH einsortieren wird. Der Karpfenteich ist seit gestern eingelassen. Fragt sich nur, ob es ein Auftritt als Hecht oder Guppy wird. wai