Lokalsport
Grischa Prömel in Esslingen: Torvorlage von einem Bundesligaprofi

Fußball Grischa Prömel von 1899 Hoffenheim kickt in seiner Esslinger Heimat mit Kindern des Zentrums Agapedia. Von Sigor Paesler

Esslingen. Am Ende krönte Grischa Prömel seinen Auftritt mit einem Abschluss zum 5:2-Endstand. Dabei hatte es zunächst nicht so gut ausgesehen. Prömel hatte sich gleich in der Anfangsphase im Mittelfeld von Lea den Ball abnehmen lassen, wodurch das „Team Klopfer“ zur ersten Großchance kam. Doch wenig später passte Prömel auf Emir, der den Ball volley in die Maschen setzte. Jubel, Abklatschen. 1:0 für das „Team Prömel“.

Das Ergebnis spielte bei diesem Kick freilich keine große Rolle, so engagiert alle Beteiligten auch bei der Sache waren. Es war der zweite Besuch des aus Esslingen stammenden und dort noch sehr verwurzelten Fußball-Profis Grischa Prömel im Kinderhaus Agapedia, für das er sich engagiert. Esslingens OB Matthias Klopfer war auch dabei, und so kam es im Garten auf dem sauber abgestreuten Spielfeld, der dem Begriff „Bolzplatz“ alle Ehre machte, zum Kick zwischen dem „Team Prömel“ und dem „Team Klopfer“.

Dass die 20 Kinder, davon viele aus der Ukraine, in ihren blauen Agapedia-Shirts aufliefen, dürfte dem 28-jährigen Mittelfeldspieler gefallen haben – seit der vergangenen Saison spielt Prömel für den Bundesligisten 1899 Hoffenheim, der bei seinen Heimspielen ebenfalls in blau aufläuft. Viele seiner früheren Kumpels vom frisch gebackenen Bezirksligisten TSV RSK Esslingen, für den sein Bruder Lasse heute noch spielt, hätten ihn wohl auch gerne mal im weiß-roten Dress des VfB Stuttgart gesehen. Aber der Wechsel von Union Berlin in den Kraichgau vor einem Jahr passte gut in Prömels Karriere-Plan. Und es ist seither auch nicht mehr so weit in die Esslinger Heimat. Das wiederum kommt auch den Agapedia-Kindern zugute, die nach dem schweißtreibenden Kick nicht nur Autogramme bekamen, sondern auch eine Einladung zu einem Hoffenheimer Bundesligaspiel mit anschließender Kabinenführung durch den Profi höchstselbst.

Was Prömel über sein Engagement bei der von Ex-Nationalstürmer Jürgen Klinsmann sowie Stefan und Marika Barth gegründeten Stiftung sagt, überrascht nicht. „Ich hatte schon lange vor, etwas zurückzugeben. Meine Brüder und ich wurden von unseren Eltern schulisch und sportlich gefördert, dieses Glück haben nicht alle Kinder.“ Außerdem erinnere er sich gut, wie er mit den Brüdern in Sulzgries jede freie Minute draußen auf dem dortigen Aktivplatz verbracht hatte. Die Verbindung aus Bewegung und Nachwuchs passt also für ihn. Und Esslingen: „Es gab immer mal wieder Anfragen, ob ich mich engagieren möchte. Aber mir ist der Bezug zu Esslingen wichtig.“ Hier kommt er her und hier ist er auch oft, wenn er nicht irgendwo in der Republik Bälle auf Fußballtore schießt. Dass ihm das Engagement für die Kinder „am Herzen liegt“, nimmt man ihm leicht ab.