Die neue Spielgemeinschaft Höllbach, gebildet aus dem Duo Schlaitdorf/Altenriet, ist nicht das, was beiläufig gern als Papiertiger bezeichnet wird. Davon konnte sich jetzt auch der SV Nabern im Spitzenspiel gegen den in den ersten Wochen allseits skeptisch beäugten Neuling der Kreisliga A2 überzeugen. Der Frischling auf der Fußball-Landkarte beeindruckte auch am Oberen Wasen, blieb in seinem siebten Punktspiel zum siebten Mal ungeschlagen - bei fünf Siegen und zwei Unentschieden.
Am Ende einer hart umkämpften Partie waren beide Mannschaften leicht enttäuscht. Beide hatten sich mehr erhofft als einen Punkt. Höllbach, um die Tabellenführung auszubauen. Nabern, um näher an den Gegner heran zu rücken. Durch die Punkteteilung blieb der Fünf-Punkte-Abstand zwischen den beiden Teams gewahrt.
Das Remis entsprach den gezeigten Leistungen. Nabern hatte vor der Pause etwas mehr vom Spiel, die neue Spielgemeinschaft in der zweiten Halbzeit. So paritätisch verteilten sich auch die beiden Tore. Das 1:0 erzielte Tony Kuke per Kopfball nach einer Rechtsflanke von Julian Siweg in der 17. Minute. Nach der Pause markierten die Gäste den Ausgleichstreffer. Die beiden Top-Torjäger auf beiden Seiten gingen leer aus. Spielertrainer Tim Lämmle (bisher zehn Tore), weil er sich erst Mitte der zweiten Halbzeit einwechseln ließ. Auf der Gegenseite Tobias Bartels (sieben Treffer), weil er messerscharf bewacht wurde. SV-Spielleiter Marco Kunze: „Für den Umstand, dass wir wegen zahlreicher Verletzungen von 22 Spielern nur noch 13 zur Verfügung hatten, war unsere Leistung positiv.“
SGEH stürmt das Waldheim
Stark spielte die SGEH auf dem Waldheim in Nürtingen. Beim Drittplatzierten SPV 05 trumpfte der Bezirksliga-Absteiger mit 5:1 Toren auf. Die Älbler gingen durch einen Blitzstart durch Luc Lamparter (7.) und Marc Kevin Theimer (9.), der einen Handelfmeter verwandelte, mit 2:0 in Führung. Nürtingen war von da an nur noch zu zehnt, weil Nicola Sambou den Strafstoß per Handspiel auf der Torlinie verursacht hatte. In Überzahl ließ sich die SGEH das Spiel nicht mehr aus der Hand nehmen. Mit entscheidend für den klaren Sieg war, dass Nürtingens 13-Tore-Mann Nazifou Mamanzougou gegen seinen unerbittlichen Sonderbewacher Nico Kuhn auf Granit biss. Trainer Dirk Wüllbier war erleichtert: „Wir haben diszipliniert gespielt und eine souveräne zweite Halbzeit hingelegt.“
Eine ähnlich starke Leistung und damit der erhoffte Vorstoß ins Mittelfeld der Tabelle blieb dem AC Catania Kirchheim verwehrt. Das Heimspiel gegen den FV 09 Nürtingen musste nach nur zehn Minuten beim Stande von 0:0 abgebrochen werden. Zum Glück waren keine Zuschauer-Ausschreitungen daran schuld, sondern „nur“ eine Muskelzerrung im Oberschenkel von Schiedsrichter Ayhan Keser aus Althengstett. Der erfahrene Pfeifenmann, Träger der Goldenen Ehrennadel des WFV, hob nach einem kurzen, aber schmerzhaften Antritt die Hand zum Zeichen der Aufgabe. Da unter den Zuschauern kein Ersatz-Schiri anwesend war, war die Partie beendet, bevor sie richtig angefangen hatte. Wenigstens konnten alle 22 Spieler, die beim heftigen Dauerregen patschnass geworden waren, anschließend warm duschen. Das war aufgrund von Sparmaßnahmen im VfL-Heim an der Jesinger Straße zwei Monate lang nicht möglich gewesen.