Lokalsport
Höllbach lässt mit Aufsicht spielen​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​

Fußball Besondere Vorzeichen für den AC Catania in der Kreisliga A 2 , Optimismus beim Tabellenführer SF Dettingen, Sorgen um Serour bei der SGEH. Von Reimund Elbe

Das Kreisliga-A-Match zwischen der SGM Höllbach und dem AC Catania Kirchheim sorgt bereits vor dem Anpfiff für Emotionen. Die gastgebende Spielgemeinschaft hat für die Partie am Sonntag eine Verbandsaufsicht angefordert, die auch genehmigt wurde. „Das lässt mich fassungslos zurück und ist in keinster Weise nachvollziehbar“, zeigt sich Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre darüber hochgradig verärgert.

„Es handelt sich lediglich um eine vorsorgliche Maßnahme“, wiegelt SGM-Sprecher Philipp Zizelmann ab. Der zusätzlich angeforderte Verbandsmitarbeiter solle „sicherstellen, dass auf und neben dem Platz alles in geordneten Bahnen verläuft“.

Das Schlaitdorfer und Altenrieter Verlangen steht nicht nur im Zusammenhang mit der von beiden Seiten nickelig geführten Rückrundenpartie (4:4) im April der vergangenen Saison. Mitauslöser ist eine Rote Karte für AC-Akteur Daniele Attorre in der Partie gegen Oberensingen vier Wochen später, für die er nach Ansicht der Kirchheimer zu einer unverhältnismäßig langen Sperre verurteilt worden war. „Im Nachklang gab es in den sozialen Medien etliche Postings, die sich speziell gegen unseren Trainer David Biedemann gerichtet haben“, betont Zizelmann. Brisant: Biedemann arbeitet hauptberuflich beim Württembergischen Fußballverband als Teamleiter im Ressort Sportgerichtbarkeit, was die Kirchheimer damals im Kontext der als übermäßig lang empfundenen Sperre für Daniele Attorre für hochproblematisch befunden hatten. Die Anforderung der Verbandsaufsicht, die von jeweils fünf Ordnern beider Klubs unterstützt werden soll, sei aus SGM-Sicht eine Folge der damaligen Gemengelage.

„Wir könnten das Rufen der Verbandsaufsicht für das kommende Spiel verstehen, wenn es damals zu Ausschreitungen oder Schlägereien gekommen wäre“, sagt Cosimo Attorre, doch es habe diesbezüglich rein gar nichts gegeben. Spielgemeinschaft-Sprecher Zizelmann hofft derweil, dass sich die Gemüter am Sonntag nicht erhitzen. „Es wäre schön, wenn wir alle nach dem Spiel bei einem Bier zusammensitzen würden“, lautet der Wunsch des rührigen SGM-Funktionärs.  

Das Sportliche rückt durch diese Scharmützel im Vorfeld etwas in den Hintergrund. Für den ACC geht es als Tabellendritter darum, im Gleichklang mit den Vorderplatzierten TV Bempflingen und SF Dettingen zu bleiben – oder das Duo womöglich sogar zu überholen.

Lust folgt Frust in Dettingen

Die SF Dettingen haben in den vergangenen Wochen bewiesen, wie schnell sich der Wind im Fußball drehen kann. Nach der 1:3-Auftaktniederlage gegen Bezirksliga-Absteiger TV Neidlingen herrschte leichter Frust, doch mittlerweile regiert wieder die Lust. Die Sportfreunde sind nach drei Siegen Tabellenführer, die Neidlinger (am Sonntag spielfrei) nach drei Niederlagen tief abgestürzt.

Dettingens Co-Trainer Simone Stuppia zeigt sich vor dem Heimspiel gegen den TSV Neckartailfingen zuversichtlich. „Das Team setzt unsere Spielidee gut um“, lobt er. Dass der kommende Widerpart am Donnerstagabend den ersten Saisonsieg feierte, kommt den Sportfreunden nicht gerade gelegen. Der TSV Neckartailfingen gewann das Aileswasen-Flutlichtmatch gegen den VfB Neuffen 2:1. Die Führung der Gäste durch Colin Schnizler (47.) hatte nicht lange Bestand. Davide De Marzo (53.) sowie Samuel Alber (57.) entzauberten die Neuffener. „Wir werden das Spiel gegen Neckartailfingen definitiv ernst nehmen“, kündigt Stuppia an. Ob auf Rasen oder Kunstrasen gekickt wird, war zuletzt noch offen. 

Die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang tritt noch auf der Stelle. Fünf Punkte aus vier Partien sind eine überschaubare Ernte. Dass Spielertrainer Tarik Serour womöglich längere Zeit ausfällt, ist der Sache alles andere als dienlich. Der Ex-Oberligaakteur musste vergangenen Sonntag in der Partie gegen den TSV Harthausen (2:2) vorzeitig vom Platz. „Es handelt sich um ein Problem mit einer Kniescheibe, die immer wieder herausspringt“, berichtet SGEH-Kapitän Markus Kronewitter, zeitnahe Untersuchungen würden wohl Klarheit über die Verletzung bringen.

Da mit Dennis Oswald noch ein Angreifer im Urlaub weilt, müssen sich die SGEH-Verantwortlichen neue personelle Varianten einfallen lassen, zumal Mittelfeldakteur Hakan Demir im Urlaub ist und Abwehrakteur Florian Lenuzza seit Freitag ein Reisender. Dem Auswärtsmatch bei der TSV Oberensingen II – diese trägt ihre Heimpartien derzeit auf dem Kunstrasenplatz am Nürtinger Hölderlin-Gymnasium aus – kommt größere Bedeutung zu. Kapitän Kronewitter: „Wir sollten gewinnen, um es mal vorsichtig zu formulieren.“