Segelfliegen
Hahnweide-Wettbewerb: Das Maximum herausgeholt

Die Fliegergruppe Wolf Hirth zieht nach einer Woche mit mehr Höhen als Tiefen ein positives Fazit. Mario Kießling gelingt bei der 57. Auflage des Aero-Kräftemessens ein Heimsieg.

Weltklasse unter sich: Mario Kießling von der Fliegergruppe Wolf Hirth gewann die 18-Meter-Klasse, Ex-Weltmeisterin Cornelia Schaich aus Nürtingen kam auf Platz 16 der 15-Meter-Klasse. Foto: Markus Brändli

Wenn Dr. Karl-Josef Dahlem die Bühne betritt, wird es in der Fliegerhalle binnen Sekunden mucksmäuschenstill. Samstagmorgen war dies nicht anders. Am letzten Tag des Hahnweide-Wettbewerbs brachte der offizielle Wetter-Checker zur Zusammenkunft frohe Kunde mit. Bei Prüfung der meteorologischen Lage seit dem frühen Morgen hatte der Routinier keine flughindernden Probleme am Himmel entdeckt.

Fünf von acht Tagen geflogen

Diese Startfreigabe sorgte unter anderem dafür, dass die 57. Auflage des Hahnweide-Wettbewerbs am letzten Tag nicht nur bei Kaiserwetter gestartet werden konnte, sondern einen in Summe passablen Wert erreichte. „Mit fünf von acht maximal möglichen Flugtagen liegen wir im Mittel der vergangenen Jahre, an einigen dieser Flugtage konnten wir allerdings wegen der Wetterlage und folglich engen Zeitfenstern nicht alle Klassen starten lassen“, sortierte Sören Nölke von der Fliegergruppe Wolf Hirth den Wert ein.

„Bei gutem Wetter mit guter Thermik können wir alle Klassen mit großen und anspruchsvollen Aufgaben in die Luft schicken“, weiß Stefanie Gester, seit diesem Jahr neu im Orgateam des Segelflug-Klassikers. Aufgrund der detaillierten meteorologischen Daten sei es auf jeden Fall gelungen, jeden Tag „das Maximum herauszuholen“. Rund vier Stunden sitzen die Teilnehmer beim Hahnweide-Wettbewerb im Cockpit, legen dabei mehrere hundert Kilometer zurück. „Man muss meistens sehr konzentriert sein“, berichtet Weltklassepilotin Cornelia Schaich. Doch es gebe durchaus Phasen, um Energie zu tanken. „Da packe ich an Bord schon mal die Vesperdose aus und die Getränkeflasche“, sagt die Nürtingerin schmunzelnd. Knapp 100 Flugzeuge in vier Klassen sowie Teilnehmer aus zwölf Ländern bestätigten die grenzüberschreitende Attraktivität des „HWW“.

Andreas Lutz und Wolfgang Janowitsch gehörten 2025 zu jenen hochkarätigen Startern, die den Wettbewerb hätten prägen können. „Die Hahnweide besticht durch ihre Fluggebiete wie Schwäbische Alb oder Schwarzwald“, weiß der zweifache Europameister Lutz, selbst Flugzeugkonstrukteur. Zusammen mit dem mehrfachen Welt- und Europmeister Wolfgang Janowitsch ging der Österreicher im erstmals angebotenen Grand-Prix-Format ins Rennen. Für ganz vorne reichte es den beiden allerdings nicht.

Mario Kießling von der veranstaltenden Fliegergruppe Wolf Hirth dagegen schon, er dominierte in der 18-Meter-Klasse. „Wir hatten sehr hohe Schnittgeschwindigkeiten sowie ganz gute Steigwerte. Eine schöne Woche zum Fliegen“, lautete sein Fazit. Sebastian Nägel (FG Neckartal Köngen) siegte in der 15 Meter-Klasse, der Franzose Francois Jeremiasse in der Offenen Klasse, Platz eins bei der Premiere der Grand Prix-Wertung sicherte sich das Duo Reinhard Schramme/ Daniel Schramme (LSV Rinteln).