VfL-Fußballer wären mit Remis zufrieden
Hamstertaktik in Schwäbisch Hall

Nach zwei Heimspielen in Folge tritt Verbandsliga-Einsteiger VfL Kirchheim am morgigen Samstag bei den SF Schwäbisch Hall an. Vor dem ersten Auswärtsspiel der Runde (Anpfiff um 15.30 Uhr) herrscht unter der Teck verhaltener Optimismus.

Kirchheim. Zwei Spiele, zwei Punkte – es ist bei Weitem nicht so schlimm gekommen, wie es manche Pessimisten im Vereinsumfeld vor Beginn der Saison befürchtet hatten. Das neu formierte Team des VfL Kirchheim ist ohne Niederlage aus den Partien gegen die TSG Ehingen (0:0) und den FC Albstadt (2:2) gekommen. Eigentlich ist das mehr, als zu erwarten war – vor allen Dingen nach dem betrüblichen Pokal-Debakel beim Landesligisten VfL Mühlheim Ende Juli. Die Mühlheimer stehen übrigens mittlerweile im Achtelfinale des WFV-Pokals.

„In Mühlheim war unser Team noch nicht so weit in der Entwicklung, wie es jetzt ist“, relativiert VfL-Trainer Stefan Haußmann, der beim jüngsten 2:2 gegen den FC Albstadt „weitere Fortschritte“ im Team gesehen haben will. Morgen sollen weitere Fehlerquellen abgestellt werden. „Wir müssen weiter geduldig sein“, mahnt unterdessen der Sportliche Leiter Janusz Szuta. Langsam kristallisiert sich eine Stammformation bei den Kirchheimern heraus, mit den Säulen Manuel Doll (Tor), Marcel Helber (Mittelfeld) und Roberto Forzano (Angriff). USA-Rückkehrer Michael Hofstetter sollte in spätestens zwei bis drei Wochen eingespielt genug sein, um die Chefrolle in der Defensive zu übernehmen. VfL-Schwächen sind weiterhin das noch nicht optimal funktionierende Zusammenspiel der verschiedenen Mannschaftsteile und das Kombinationsspiel. Ein drittes Problem: Der Kader ist in seiner Breite nicht ausgeglichen genug.

Nicht alle bisher eingesetzten und eingewechselten Akteure offenbarten Verbandsligareife. In den beiden Heimpartien gelang es allerdings der Mannschaft von Stefan Haußmann, diese Schwächen durch erhöhten Kampfgeist wettzumachen. Wenn es morgen im Stadion Auwiese um Punkte geht, dürfte wieder das Maximum an Leidenschaft nötig sein, um etwas Zählbares mitzunehmen. Mittelfeldspieler Deni Kalfic ist angeschlagen. Er zog sich bei der Partie gegen den FC Albstadt eine Schienbeinprellung zu, verbunden mit einer hühnereigroßen Schwellung am Bein. Die Sportfreunde aus Hall sind im Gegensatz zum VfL mit zwei Auswärtspartien in die Runde gestartet. Der 0:3-Schlappe in Frickenhausen folgte postwendend ein 3:0 in Neckarrems, was einen zufriedenen Trainer Thorsten Schift zur Folge hatte. „In den ersten 30 Minuten haben wir in Neckarrems sehr guten Fußball gespielt“, bilanzierte der Coach, „danach hatten wir einige schwierige Situationen zu überstehen und auch etwas Glück. Bei besserer Chancenverwertung hätten wir noch höher gewinnen können.“ Bei den Schwäbisch Hallern glänzte am Neckar Basri Tiryaki als Torvorlagen-Geber. Seine Flanken und Pässe sind meistens von großer Präzision gekennzeichnet. Rund eine Woche zuvor hatte es freilich weniger gut für die Sportfreunde ausgesehen. Bei der Niederlage in Frickenhausen (die Ex-Kirchheimer Coskun Isci und Emrah Polat steuerten jeweils einen Treffer für den FCF bei) offenbarten die Haller erhebliche Probleme. Und auch im WFV-Pokal war wie bei den Kirchheimern früh Schluss: Die SF Schwäbisch Hall scheiterten in der ersten Runde mit 0:1 beim Landesligisten SKV Rutesheim. Zumindest das Resultat war etwas erträglicher als jenes des VfL. Summa summarum sind die morgigen VfL-Gastgeber ein Gegner, der nach den jüngsten Spielerkenntnissen in etwa auf Augenhöhe agieren dürfte. Die Hoffnung auf das dritte Unentschieden in Folge oder sogar auf mehr ist demnach nicht unbegründet.nec

VfL: Doll – Berg, Özge, Kalender, Großhans – Zaglauer (Kalfic), Helber, Rothweiler, Hölig (Sahin) – Basol, Roberto Forzano.