Lokalsport
Harte Landung im Filstal

Fußball-Bezirksliga Der VfL Kirchheim ist nach dem 0:4 in Ebersbach zurück in der Realität. Nur der TSV Jesingen hat beim Favoriten in Eislingen überraschend Grund zum Feiern. Von Klaus Schlütter

Hoppla, was war das denn? Vier faule Eier im Netz des VfL Kirchheim und deren drei auf dem Minuskonto des Mitbewerbers um den Landesliga-Aufstieg. Die 0:4-Pleite beim SV Ebersbach trübte die vorweihnachtliche Stimmung bei den „Blauen“, die nach dem jüngsten 1:0-Erfolg gegen Spitzenreiter FC Esslingen aufgekommen war, ganz gewaltig. Da taugte auch der Schrittmacherdienst von Ortsnachbar TSV Jesingen mit dem 2:1-Überraschungscoup beim 1. FC Eislingen nicht zum Trost.

Die „Gerstenklopfer“ unterstrichen einmal mehr ihren Ruf als Sphinx, dem mitunter rätselhaften Wesen der Liga. Mal unerklärlich schwach wie zuletzt zuhause gegen Faurndau (1:3). Dann wieder überzeugend wie jetzt in Eislingen. „Wenn wir unsere Qualitäten abrufen sind wir nur schwer zu schlagen“, sagt Thomas Reinöhl. So wie jetzt im Filstal. Die intensive erste Halbzeit verlief torlos. „Eislingen hatte eine, wir zwei Torchancen“, fasste der Abteilungsleiter seine Eindrücke zusammen. Erst in der Endphase ging’s rund. Nach einer klasse Kombination sorgte Kevin Sen für das Jesinger Führungstor. Vier Minuten später, viel zu schnell, glich Mete Yalcin zum 1:1 aus. Doch Jesingen ließ nicht locker und kam zurück. Fünf Minuten vor Schluss ein Angriff über rechts, ein Gestochere im Eislinger Strafraum. Reaktionsschnell kickte Veli Boz durch die Beine des Torwarts zum 2:1-Siegtreffer ins Netz.

Der TSV Jesingen war der einzige Teck-Sieger an diesem Wochenende in der Bezirksliga. Für den TV Neidlingen endete unerwartet die tolle Serie von fünf Siegen in Folge ausgerechnet zuhause und unerwartet gegen Aufsteiger TSV Harthausen. Doppel-Torschütze in der ersten Halbzeit war Milan Sasa Milic. „Vor dem 0:1 hatten wir richtig gute Chancen, die wir fahrlässig vergeben haben. In der zweiten Halbzeit war’s ein komplett zerfahrenes Spiel bei schwierigen Bodenverhältnissen“, sagte Spielertrainer Patrick Kölle und fügte hinzu: „Es war eines unserer schlechtesten Spiele. Eine unnötige, enttäuschende Niederlage.“

Noch tiefer sitzt der Frust beim TSV Weilheim. Gegen den TSV Oberboihingen, der bisher auch keine Bäume ausgerissen hat, reichte es wieder nicht zu einem Sieg. Acht Niederlagen bei zwei Unentschieden ist die niederschmetternde Bilanz der letzten zehn Spiele nach der bitteren 0:3-Heimpleite.

Dabei war die Leistung diesmal ganz ansehnlich. „Aber wir sind einfach nicht torgefährlich genug und laden umgekehrt die Gegner regelmäßig zum Tore schießen ein“, ärgert sich Coach Marcel Geismann, der wieder auf Stammkräfte verzichten musste. Diesmal hatten sich Abanos und Schmitt kurzfristig krank gemeldet. Dringend gesucht wird ein Torjäger, denn vorne herrscht tote Hose. 23 Tore bisher bedeuten Negativrekord. Geismann: „Wir haben einen Stürmer im Auge, aber noch ist nichts konkret.“

Zurück zum nächsten Pflegefall. Nach 33 Minuten lag der VfL Kirchheim in Ebersbach schon fast im Koma. Trainer Armin Ohran verschönte nichts: „In der ersten halben Stunde gab es haarsträubende Fehler im Kollektiv. Wir haben den Gegner zu den Toren regelrecht eingeladen“. Erst nach und nach stabilisierte sich die Abwehr. Aber für eine Wende war es da schon viel zu spät.

Gut, dass schon am Mittwoch Gutmachung angesagt ist – im Nachholspiel gegen Neckartailfingen. „Gut so“, meint Ohran, „die Niederlage muss schnell aus den Köpfen.“