Motorsport: Henzler Zweiter hinter Fisichella
Harte Verfolgungsjagd mit Ex-Star der Formel 1

Ein seltenes Bild in dieser Rennsaison: Die Falken-Piloten Wolf Henzler und Brian Sellers stehen bei der Tudor United SportsCar Championship freudestrahlend auf dem Podest. Ihren zweiten Platz beim neunten TUSCC-Lauf feierten sie ­ausgelassen wie einen Sieg.

Alton/Virginia. Beim neunten TUSCC-Lauf fuhren Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (39) und sein US-amerikanischer Rennpartner Bryan Sellers (32) mit dem Porsche 911 RSR des Falken-Tire-Teams den zweiten Platz in der GTLM-Klasse heraus. Es war das lang ersehnte Erfolgserlebnis für die beiden – die neu eingebauten Teile am Falken-Rennelfer zeigten ihre erwünschte Wirkung. Hauchdünner Sieger wurden der frühere Formel-1-Star Giancarlo Fisichella und Pierre Kaffer (Deutschland) im Ferrari – nach einem Herzschlagfinale in der letzten Runde hatten sie gerade mal 0,492 Sekunden Vorsprung. Wenige Tage nach seinem 32. Geburtstag hatten Brian Sellers und sein schwäbischer Pilotenfreund Henzler trotzdem Grund zur Freude. Die neu eingebauten Teile am Falken-Elfer hatten die erwünschte Wirkung erzielt.

Im Qualifying auf der 5,262 Kilometer langen Rennstrecke stellte Sellers den Falken-RSR auf den siebten Startplatz. Die größten Gegner der Porsche-Sportwagen in der TUSCC-Serie sind immer noch unter den Ferrari F458 Italia, den BMW Z4 GTE, den Dodge Viper und den Chevrolette-Corvettes zu suchen. Im 2,45-Stunden-Rennen bestätigte sich das, doch Sellers fuhr mit der Rennstrategie, in erster Linie Benzin zu sparen, im Laufe seines Fahrstints an die ersten Fünf der GTLM-Klasse heran. Dann übergab er an Henzler, der – als Zweiter – Glück hatte, als der von Porsche Nordamerika eingesetzte Werkswagen 911 RSR von Richard Lietz, Michael Christensen und Tandy von der Strecke rutschte und eine drei Runden andauernde Safetycar-Phase auslöste. Die meisten Fahrer steuerten nun zu einer schnellen Splash- and Dash-Betankung die Boxen an – Henzler nicht. Damit lag der Zizishausener vor den letzten Umläufen an der Spitze des GTLM-Felds.

„Es war aber schwierig, den Ferrari von Fisichella/Kaffer hinter mir zu halten. Irgendwann ging es dann auch nicht mehr“, sagte Henzler, der aber alles Menschenmögliche gegeben hatte. In der letzten Runde war es so weit: Der Italiener Giancarlo Fisichella, bis 2009 Formel-1-Rennfahrer mit WM-Gesamtrang vier als Bestplatzierung (2006), zog an Henzler doch noch vorbei.

Letzterer („das Rennen war sehr hart“) war dennoch hoch zufrieden. „Nach den vielen Rückschlägen in diesem Jahr ist der zweite Platz für das Team Falken Tire wie ein Sieg. Jetzt schauen wir zuversichtlich nach vorne“, sagte er. Mit diesem Erfolg übernahm Porsche zwei Rennen vor Saisonschluss die Führung in der Markenwertung bei den GTLM-Boliden. Henzler rangiert in der Fahrergesamtwertung mit 206 Punkten direkt hinter Fisichella (208) auf Platz neun. An der Spitze thront Corvette-Pilot Antonio Garcia (270) vor den Dodge-Viper-Fahrern Jonathan Bomarito und Kuno Wittmer (je 264).

Den zehnten TUSCC-Lauf bestreitet das Falken-Duo am 20. September in Austin/Texas. Die Bühne dazu bildet das vor zwei Jahren in der Wüste neu erbaute Circuit of the Americas mit seinem interessanten Layout auf 5,472 Kilometern Länge.