Das Internet verkündet bekanntlich manchmal nicht die ganze Wahrheit. So vermeldete das bundesweite Portal fussball.de gestern Nachmittag kurz nach Spielende einen 51:1-Sieg der SF Dettingen im Kreisliga A-Match gegen den FV 09 Nürtingen – was mit der Realität freilich nichts zu tun hatte. Ein Bedienungsfehler sei das Problem gewesen, heißt es aus Dettinger Kreisen. Was rund eine Stunde später in der korrigierten Fassung veröffentlicht wurde, erwärmte die Herzen der Sportfreunde-Anhänger jedoch kaum weniger. Der 6:0-Triumph gegen den Ex-Landesligisten aus der Hölderlinstadt verschaffte den SFD den Sprung auf Tabellenplatz vier. „Wir haben von Beginn an viel Druck gemacht“, fasste Dettingens Co-Trainer Simone Stuppia seine Eindrücke zusammen. Am Ende sei das Spiel „eine klare Geschichte zugunsten der SFD“ gewesen.
Zur Erfolgsstory trug etwas überraschend auch Sascha Foschi bei. Nach längerer Pause und trotz Knieproblemen lief der Goalgetter auf, zahlte das Vertrauen mit drei Treffern zurück. Die Dettinger haben durch den zweiten Sieg in Folge den Anschluss an die Verfolgergruppe des gestern erneut siegreichen Tabellenführers hergestellt. „Für mich bleibt aber Türkspor Titelfavorit“, sieht Stuppia die SFD aktuell noch nicht auf Augenhöhe mit dem Liga-Beherrscher. Ziel sei es vielmehr, so der Co-Trainer, selbst „eine Serie zu starten“, sprich auch die nächsten Partien allesamt zu gewinnen.
Hoch gehandelt wird mittlerweile auch Neuling AC Catania Kirchheim. Mit einem 2:1-Erfolg über Mitaufsteiger VfB Neuffen festigte das Team von Cosimo Attorre Tabellenplatz sechs und hinterließ beim Gegner aus der Burgstadt Eindruck. „Für mich ist Catania eine spielstarke und generell gute Mannschaft, die in dieser Saison für das erste Tabellendrittel infrage kommt“, sagte VfB-Trainer Michael Binder unmittelbar nach der Partie. Der AC hätte im Spiel eigentlich „schon früher den Sack zumachen müssen“.
Der kommende Gegner wird für die Kirchheimer allerdings bereits der nächste Gradmesser, denn auch die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler/Hochwang findet sich in der Kreisliga A immer besser zurecht. Das 3:1 beim SV Nabern bedeutet den dritten Sieg in Serie. „Trotz unserer immer noch vorhandenen personellen Probleme ein sehr guter Trend“, zeigte sich Co-Trainer Thomas Lipinski hocherfreut. Die Gäste hatten Routinier und Haudegen Marc Weger (35) für einen Sonderauftrag abkommandiert: Der Routinier sollte sich 90 Minuten lang fast ausschließlich um Naberns Angreifer und Tormaschine Tim Lämmle kümmern. „Tim hat heute keinen Stich gemacht“, wertete Lipinski die Maßnahme als vollen Erfolg. Dass sich der an den Kreuzbändern mehrfach vorgeschädigte Marc-Kevin Theimer ein Knie verdrehte sowie Tim Kammerer mit einer Handverletzung vom Platz musste, trübte die Stimmung jedoch.
Ist bei der SGEH ein klarer Aufwärtstrend erkennbar, zeigt der Pfeil beim SV Nabern derzeit tendenziell nach unten. „Nach der 1:0-Führung haben wir den Faden verloren“, haderte der Sportliche Leiter Marco Kunze nach der Niederlage. Beim 1:1-Ausgleich sei Luca Lamparter frei zum Kopfball gekommen, beim 1:2 die eigene Abwehr mit einem gezielten Ball in die Tiefe geknackt worden. Vor dem 1:3 seien zudem einige Spieler nicht zurück gesprintet, um der Defensivabteilung entsprechend zu helfen. Der letzte Naberner Sieg resultiert vom 22. September. Da gab es ein 6:2 gegen Raidwangen. „Wir müssen so schnell wie möglich den Trend umkehren“, fordert Kunze, zumal der Rückstand auf den ersten Abstiegs-Relegationsplatz nur noch drei Punkte betrage.
Einseitiges Spitzenspiel
Die Partie zwischen Tabellenführer Türkspor Nürtingen und Verfolger SGM Höllbach war als Spitzenspiel angekündigt und wurde zur einseitigen Angelegenheit. Mit einem Doppelschlag nach nicht einmal einer Viertelstunde schockte der Spitzenreiter den Gast gleich zu Beginn. Durch den 4:0-Erfolg hat Türkspor den Vorsprung auf den Tabellenzweiten auf vier Punkte ausgebaut.