Tontechnik statt Torschusstraining hieß es unter der Woche für den Coach der Weilheimer Landesligafußballerinnen: Björn Kluger war beim weltgrößten Heavy Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken für die Einstellung des Gitarrensounds auf der Bühne verantwortlich. „Solche Jobs hab‘ ich früher schon als Selbstständiger gemacht“, verriet er, der seit Jahren auch ein Rock-Festival im Roßwäldener Teilort Weiler mitorganisiert.
Einsatzwillen: Als am Samstagnachmittag kurz nach 12.50 Uhr sintflutartiger Regen mit Orkanböen, Hagelniederschlag, Blitz und Donner einsetzte, verließ kein Turnierhelfer den wackligen Turnierturm – auch nicht Statistik-Chef Hans Spielvogel. Er und Kollegen trotzten den Sturmwinden in fünf Metern Höhe mutig. Nach den viertelstündigen Turbulenzen funktionierte Spielvogels Laptop reibungslos – zum Glück gab es im Stadion keinen Stromausfall.
Currywurst mit wilden Kartoffeln – in Weilheim wurde diese Fastfood-Kombination aus der Not heraus geboren. Irgendwann am Samstag waren sämtliche Wecken nämlich ausverkauft – für den Freund schnittiger Brühwürste blieben nur noch die frittierten Grombira als Beilage.
Kunstrasen als Hauptspielfeld: Nachdem der Neidlinger Schiedsrichter Ibrahim Celkin die Achtelfinalpartie TSV Gruibingen – SGEH in der 13. Spielminute wegen besagten Unwetters abgebrochen hatte, folgte zunächst eine anderthalbstündige Turnierunterbrechung und anschließend die Spiele-Fortsetzung auf dem Kunstrasenplatz. Turnierleiter Günther Friess („unsere Plätze standen total unter Wasser“) erklärte das Stadion für den kompletten Samstag-Spielbetrieb nach einer Platzbegehung für gesperrt und die Nebenplätze zu den Hauptspielfeldern.
Bierchen im Festzelt: Zum Smalltalk mit dem Sponsoren-Betreuer Heinz Hurlebaus im Festzelt erschien mit Werner Heilemann auch jener Veteran, der im Sommer 1961 auf dem TG-Platz den ersten Teckbotenpokal-Endspieltreffer erzielt hatte (beim 4:2 über den TSV Notzingen) und an unzähligen Zeitungscups beteiligt war. Der Weilheimer Ex-Torjäger hatte manche Kurzepisode von anno dazumal auf Lager – auch diese: „Bei den Teckbotenpokalturnieren in den 1960er-Jahren nahm der damalige Bezirksvorsitzende Zlotnik die Spielerpass-Kontrollen noch höchstpersönlich vor.“
Ostfildern, Sindelfingen, Dettingen – die drei wichtigsten Stationen im (Fußball-)Leben von Michael Myland. Der 32-Jährige wohnt in Ruit, hat bis vor drei Jahren die Regionalligafußballerinnen des VfL Sindelfingen II gecoacht und ist seit 14 Jahren Schiedsrichter im Dienst der SF Dettingen, für die er in Weilheim bereits zum sechsten Mal in Folge Teckbotenpokal-Spiele leitete. „Ich habe fast 25 Jahre da gewohnt, wollte darum für die SFD pfeifen“, verriet er, „alte Liebe rostet eben nicht.“
Talent weicht aus: Mario Scheufele, aufstrebende Weilheimer Kugelstoßhoffnung der LG Teck konnte – die Teckbotenpokaltage mitgerechnet – insgesamt vier Wochen nicht im Lindachstadion trainieren. Da dort der Rasen gesperrt war, wich der 17-Jährige gemeinsam mit Trainer René Struensee kurzerhand nach Stuttgart aus, wo er sich auf die Deutschen Jugendmeisterschaften kommendes Wochenende in Wattenscheid vorbereitet. „Er ist momentan richtig gut drauf, Platz acht ist auf jeden Fall drin“, glaubt Struensee.
Einer von drei Turniersprechern war Alexander Polzer. Der 17-Jährige hatte am zweiten Turniertag ein besonderes Erfolgserlebnis. „Da hat mich meine 78-jährige Großmutter Rosel Polzer aus Kirchheim angerufen, um mir zu sagen, dass der Teckbote etwas über mich geschrieben hätte, wovon ich bis dahin nichts gewusst hatte. Meine Oma war richtig stolz auf mich“, erzählte der Weilheimer Jung-Moderator.
Nancy Sinatra als Ohrwurm: Bevor die Herren Amateurkicker jeden Tag zu Werke gingen, ertönte über die Musikanlage aus dem Turniersprecherturm der Nancy Sinatra-Song „Bang Bang“, Kinoliebhabern vor allem aus dem Tarantino-Streifen „Kill Bill“ bekannt. „Einer meiner absoluten Lieblingsfilme“, schwärmte Turniersprecher und Teckbotenmitarbeiter Helge Waider jedes Mal, wenn Sinatras Stimme ertönte.
Preisfrage: Wer hatte beim 52. Teckbotenpokalturnier die längsten Wartezeiten? Antwort: Der gemeine Pfannkuchen-Freund. Wer am meist gut besuchten Crêpe-Stand im Eingangsbereich nach dem bretonischen Eierkuchen verlangte, stand sich mitunter die Füße in den Bauch – angesichts des Stand-Personals von nur einer Person war die Warteschlange riesig.
Ozapft is: Nachdem er seinen ersten Arbeitsdienst hinter dem Tresen am Samstag vor einer Woche noch verpasst hatte („Es war mir richtig peinlich, das ich das vergessen habe“), war Weilheims Landesligatrainer Alexander Hübbe dafür am Donnerstag umso engagierter am Zapfhahn. Kein Wunder: Schließlich waren mit Marcel Mettang, Markus Gabriel und Kai Hörsting einige seiner Spieler angesichts des Durstes der Zuschauer auf ein fixes Zapfen ihres Coaches angewiesen.
Koch tüftelt schon fleißig am 53. Turnier: Wenn das Teckbotenpokal-Turnier vom 26. Juli bis 2. August 2015 zum ersten Mal überhaupt beim TSV Ötlingen Station macht, will Organisationschef Horst Koch wieder mit 24 statt 20 Mannschaften spielen lassen. „Sechs Vorrundenspiele unter der Woche sind attraktiver“, glaubt er, der sich bei den Vorbereitungen auf einem guten Wege sieht: „Zwei Drittel der Vorarbeiten sind bereits gemacht.“
Als Schirmherr der Veranstaltung ließ es sich Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle nicht nehmen, so oft wie möglich auf dem Turniergelände vorbeizuschauen – zumindest bis Freitag. Da musste Züfle ins Krankenhaus, um einen Leistenbruch operieren zu lassen. „Lieber jetzt, als wenn‘s richtig schlimm wird“, sagte er, der als TSVW-Edelfan aber beim Finale wieder zuschaute.
Lacher garantiert: Während des Vorrundenspiels TG Kirchheim gegen TSV Notzingen (8:0) markierte Jarryd Schwarz in der 50. Minute das 6:0, doch über Mikrofon verkündete Turniersprecher Stefan Hein das 5:0. „Das war ein Faukspaah“, dementierte er danach in breitem Schwäbisch witzelnd über Mikrofon – und hatte die Lacher auf seiner Seite. Wie auch Turnierleiter Ginne Friess bei seiner persönlichen Ehrung, als er den Bezirksvorsitzenden Karl Stradinger im Eifer des Gefechts mit dem Namen von dessen Amtsvorgänger Karl Wieland begrüßte.
2 Lacher sind besser als einer: Als beim Spiel TV Unterlennigen gegen TSV Ötlingen das 3:1 gefallen war, sagte Stefan Hein aus Versehen 2:1 durch. Als er den neuerlichen Fauxpas bemerkte, verbesserte er sich mit folgendem Schmunzler: „Ich wollt‘ nur mal sehen, ob auch alle wach sind.“
0 Tore in drei Vorrundenspielen: Diese traurige Bilanz haben beim 44. Teckbotenpokal-Turnier mit dem TSV Notzingen (0:18) und dem TSV Oberlenningen (0:17) gleich zwei Mannschaften aufzuweisen. Trost für den TSVN spendet vielleicht die nachstehende Episode . . .
1mal getroffen und doch die Null im Torverhältnis: B-Ligist TSV Notzingen verabschiedete sich bekanntlich mit 0:18 Treffern nach drei Vorrundenspielen aus dem Turnier, hatte allerdings doch einen Torschützen in seinen Reihen: Serkan Karacagün hatte bei der Notzinger 0:8-Schlappe gegen die TG Kirchheim am Dienstag ins eigene Netz getroffen.
4 Treffer in einem Spiel: Dieses Kunststück vollbrachte Weilheims Stürmerneuzugang Fatih Özkahrman (25) beim 10:0-Schützenfest in der letzten TSVW-Vorrundenpartie gegen den B-Ligisten TSV Oberlenningen am Freitag.