Kirchheimer Handballer beim Spitzenreiter – Brisantes Derby in Lenningen
Hitchcock führt Regieso wollen sie spielen

Wochenende der Vorentscheidungen in der Handball-Bezirksliga Esslingen-Teck: Tabellenerster gegen Tabellenzweiter heißt es heute Abend in der Uhinger Haldenberghalle, wo sich HT Uhingen-Holzhausen und der VfL Kirchheim duellieren. Zeitgleich empfängt der Tabellendritte SG Lenningen den Tabellenvierten TSV Weilheim – am drittletzten Saisonspieltag wartet die Liga mit einem Hitchcock-Drehbuch auf.

Kirchheim/Lenningen. Drei Bezirksliga-Spiele (nur) noch: An der dicht gedrängten Tabellenspitze geht es fast schon um alles oder nichts. Wenn am Abend der Anpfiff zum Spitzenspiel HT Uhingen-Holzhausen gegen den VfL Kirchheim ertönt, werden alle Akteure bis in die Haarspitzen motiviert sein. In der Bezirksliga-Spielzeit 2014/15 kam es zur Konstellation Erster gegen Zweiter das letzte Mal im Hinrundenspiel am 29. November. Damals verlor der VfL neben der Partie auch die Tabellenführung. Die Gäste-Intension ist deshalb klar: Revanche zu nehmen für die 24:29-Abfuhr.

Doch eine interessante Partie ist nicht nur aufgrund der Tabellensituation garantiert. Es spielt auch die beste Liga-Offensive gegen die beste Defensivreihe. Die HT-Angriffsreihe mit ihren wurfgewaltigen Rückraumschützen Thomas Grau und Julian Heimsch erzielt im Durchschnitt 33 Tore, die VfL-Torsteher müssen in jedem Spiel lediglich 25 Mal den Ball aus dem Netz holen.

Auf die Spitzenbegegnung konnten sich die Kirchheimer in den vergangenen Trainingseinheiten gut vorbereiten. Da die Mannschaft an den letzten zwei Wochenenden spielfrei war, hatte Kirchheims Trainer Engelbert Eisenbeil genügend Zeit, um sein Team optimal einzustellen. Zudem kurierten die angeschlagenen Spieler ihre kleineren Verletzungen aus – Folge: Die VfL-Mannschaft kann den 13-Kilometer-Trip heute in Bestbesetzung bestreiten.

Richtig Druck im Kessel ist im Lokalderby zwischen den Lenninger und Weilheimer Ballwerfern: Beide Teams müssen unbedingt gewinnen, um sich die Chance auf Platz zwei und den Sprung in die Relegationsrunde zu erhalten. Was beide auch noch vereint: Das Daumendrücken für Spitzenreiter HT Uhingen-Holzhausen im Spitzenspiel gegen den VfL Kirchheim – ein Sieg der HT-Handballer lässt die Chancen der

beiden Teckteams steigen. Drei Wochen hatte die SG Lenningen Zeit, um sich auf das vorentscheidende Spiel vorzubereiten, ebenso wie der TSV Weilheim. Doch für die Gäste ist es die allerletzte Chance, mit dem ersten von drei angestrebten Siegen vielleicht doch noch den Kurs auf Platz zwei einzuschlagen. Also: Wenn es eine Saisonpartie gibt, in der es bei beiden Kontrahenten keinerlei Motivationsprobleme geben wird, dann diese.

Die Gastgeber haben sich viel vorgenommen. Um den wendigen TSV-Angreifern den Zahn zu ziehen, will die Abwehr kompromisslos zupacken. Wieder dabei bei der Spielgemeinschaft ist Timo Haid, der seine Knieprobleme überwunden hat. Der TSV Weilheim gewann zuletzt 27:25 gegen die HSG Ebersbach/Bünzwangen, doch überzeugend war die Leistung nicht. In Lenningen fordert Traiber Dimitrijevic eine deutliche Leistungssteigerung. Erfreulich für ihn: Auf die zuletzt fehlenden Patrick Auweter (krankheitsbedingt) und Benjamin Banzhaf (Urlaub) kann er wieder zurückgreifen. „Wir werden nochmals 110 Prozent geben, vor allem, weil wir nach der 22:25-Hinspielniederlage noch eine Rechnung offen haben“, sagt er. Übrigens: Wie bei den Lokalderbys üblich, wird das SG-Duo Attinger/Gökeler heute wieder den Grill anwerfen – im Hexenkessel Lenninger Sporthalle wird es auf alle Fälle heiß zugehen.

Derweil steht der Tabellendrittletzte TSV Owen am Scheideweg: Im Gastspiel beim TSV Wolfschlugen II, dem Konkurrenten im Abstiegskampf, geht es bereits um alles oder nichts für die Mannschaft von Trainer Vasile Oprea. Ein Sieg würde die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben erhalten, eine Niederlage wäre wohl gleichbedeutend mit dem Gang in die Bezirksklasse. Oprea war unter der Woche angefressen, denn er konnte nur mit einer Rumpftruppe trainieren. Neben dem an Grippe erkrankten Real fehlten Hannes Raichle (berufsbedingt) und weitere Akteure im Trainingsbetrieb. Trotzdem: Oprea ballt die Fäuste. „Trotz der nicht idealen Vorbereitung wollen wir noch einmal alles geben und die letzte Chance nutzen.“ Mut macht das Hinspiel gegen die Hexenbanner, das mit einem 32:29-Sieg endete. Doch klar ist auch, dass diesmal eine schwere Aufgabe auf die Herzogstädter wartet. Die Wolfschlugener haben eine gute Mischung aus erfahrenen Leuten und jungen Talenten aus der eigenen Jugend und sich inzwischen mit einigen Württembergliga-erfahrenen Spielern verstärkt. Daher gilt es, leistungsmäßig noch einmal alles abzurufen für die TSV-Spieler.ol/rs/pa/rsch/tb

VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel – S. Latzel, Sadowski, Kapp, Weber, Adelhelm, Mikolaj, Schwarzbauer, Keller, Schafhitzel, Rudolph, Pradler

SG Lenningen: Carrle, Lamparter – Müller, Renz, Austen, Rieke, Max Bächle, Marc Bächle, Kevin Ringelspacher, Haid, Fiegenbaum, Schmid, Born, Baumann

TSV Weilheim: Illi, Mayer – Klein, Braun, Seyferle, Hartmann, T. Sigel, F. Zettl, Klett, S. Sigel, Bendl, Auweter, Banzhaf

TSV Owen: U. Raichle, Waldenmayer – Fischer, M. Raichle, Real (?), H. Raichle, Jauss, Bäuchle, Schmid, Roth, Kupferschmid, Bauer, Bittner (?)