Kirchheim. Die hatten zwar auch ab 17 Uhr noch ordentlich zu schwitzen, der Zenit der großen Hitze war jedoch zu diesem Zeitpunkt schon überschritten. Zudem hatten die Verbandsverantwortlichen den Schiedsrichtern empfohlen, eine fünfminütige „Getränkepause“ in der Mitte einer jeden Halbzeit einzulegen um die Dehydration der Akteure zu verhindern – ein Novum in der Geschichte des hiesigen Amateurfußballs, dem aber bereits am Samstag auf höchster Ebene ähnliche Spielunterbrechungen bei der DFB-Pokalpartie Alemannia Aachen gegen Borussia Mönchengladbach vorausgegangen waren. Dort hatte der Berliner Schiedsrichter Felix Zwayer sogar den Profis die Zusatzpause gestattet. Übrigens fanden 53 Prozent unserer Online-Leser, dass die Verschiebung der Spiele um zwei Stunden aus gesundheitlicher Sicht richtig war. 47 Prozent der nicht repräsentativen Umfrage fanden, dass es auch zwei Stunden später nicht kühler war.
Schwitzen, und das nicht nur wegen der Hitze, musste Paul Lawall, Trainer des Bezirksligisten AC Catania Kirchheim. Am Samstagabend hatte er gerade einmal neun Akteure auf dem Spielberichtsbogen, am Sonntagmittag waren es zwölf und kurz darauf gar 14, weil die Brüder Maurizio und Gianfranco Latte direkt aus dem Italien-Urlaub nach zwölfstündiger Autofahrt das Azzurri-Trikot überstreiften und damit echten Vereinssinn demonstrierten.
Auf der sprichwörtlichen „Wolke sieben“ schweben die Akteure des TSV Weilheim. Beim 2:1-Husarenstreich bei Verbandsligaabsteiger und Titelfavorit VfR Aalen II hatten die Limburgstädter alles richtig gemacht. „Wir waren auf den Punkt topfit“, freute sich Abteilungsleiter Martin Koch, „schließlich schlägt man die Reserve eines Zweitligisten nicht alle Tage.“ Pech hatte an diesem glückseligen Weilheimer Tag nur Abwehrchef Thomas Edelmann. Der war mit einem Gegenspieler zusammengeprallt und zog sich ein blaues Auge sowie eine Platzwunde, die genäht werden musste, zu.
Die große Hitze hielt im Übrigen besonders die Akteure in den unteren Spielklassen nicht vom eifrigen Toreschießen ab. Beim SV Nabern wurde Goalgetter Markus Prettner mehr oder weniger überredet, künftig in der ersten Mannschaft zu spielen. Prompt traf das „Phantom“ gleich sechsmal beim 7:1-Sieg in Owen. Den Vogel abgeschossen hat an diesem heißen Wochenende aber der TSV Oberlenningen, der es auf einen rekordverdächtigen 18:0-Sieg bei der SGM Frickenhausen/Tischardt brachte. Neun Treffer steuerte allein Alen Grosic bei – und damit mehr als die meisten Kollegen in einer ganzen Saison erzielen.