Lokalsport
Hochbetrieb im Haifischbecken

Fußball-Kreisliga A 2 Das Hauen und Stechen hinter Tabellenführer Türkspor Nürtingen geht am Sonntag weiter. Der AC Catania hat dabei die besten Karten. Von Reimund Elbe

Cosimo Attorre ist um gute Sprüche nie verlegen. Vor dem kommenden Heimspiel greift der kickende Coach des Furore-Neulings AC Catania Kirchheim zur bildhaften Sprache: „Wer im Haifischbecken ist, muss lernen, zu schwimmen und zu beißen.“ Attorre spielt auf den langsam in den Schlussakkord wechselnden, spannungsgeladenen Kampf um Relegationsplatz zwei an.

Es herrscht viel Betrieb im Haifischbecken. Am Sonntag könnte allerdings die Fünfergruppe hinter dem aktuell souverän voranschreitenden Spitzenreiter Türkspor Nürtingen gesprengt werden. Die Zweitplatzierten Kirchheimer duellieren sich mit dem wieder formstabilen Liga-Sechsten SG Erkenbrechtsweiler/Hochwang, die SF Dettingen bekommen es als Tabellendritte mit dem Tableau-Fünften SGM Höllbach zu tun.

Die besten Karten für die Relegationszusatzschicht hat der AC Catania mit 53 Punkten, das sind neun Zähler mehr, als der kommende Gegner von der Berghalbinsel aufweist. Die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang hat allerdings bislang ein Match weniger finalisiert. „Wir setzen uns nicht unter Druck, wir nehmen es, wie es kommt“, gibt sich SGEH-Teamsprecher Florian Lenuzza vor dem lokalen Hit an der Jesinger Allee bewusst locker.

Gute Stimmung in Dettingen

Bei den SF Dettingen hat sich die Stimmung seit Beginn der Rest­runde Anfang März extrem verändert. Drei Niederlagen folgten drei Triumphe, verbunden mit absolut realistischen Chancen auf Tabellenplatz zwei. „Eine gute Moral zeigt sich in schwierigen Zeiten“, bewertet Sportfreunde-Spielertrainer Nebih Kadrija die Lage, spielt auf die Verletzungsmisere nach der Winterpause an. Gegen die SGM Höllbach können sich die Dettinger gleich in doppelter Form etwas Gutes tun: Den Druck auf den Tabellenzweiten Catania erhöhen sowie das Höllbach-Team noch weiter auf Distanz halten. „Die Höllbacher haben in der Spitze eine gute Qualität“, warnt Kadrija vor dem Aufeinandertreffen. Die SGM verschaffte sich vergangenen Sonntag per 0:0 gegen Türkspor Nürtingen Respekt. „Das war kein Topspiel“, betont allerdings Höllbach-Spielleiter Philipp Zizelmann. Es habe „viel Mittelfeldgeplänkel“ gegeben. Eine Niederlage in Dettingen würde die SGM im Relegationsplatz-Ringen weit zurückwerfen. „Mir wäre ehrlich gesagt lieber, wenn Höllbach gewinnt“, hofft Catania-Coach Attorre angesichts der Tabellensituation auf die schlechter als die SFD platzierte SGM Höllbach.

Adler im Naberner Tor

Dem SV Nabern bietet sich in der Heimpartie gegen den FC Frickenhausen II eine extrem große Chance. Der FCF steht auf dem ersten Direktabstiegsplatz, liegt aktuell sechs Zähler hinter den Nabernern. „Wir müssen dort weitermachen, wo wir in der zweiten Halbzeit beim Spiel gegen die SGEH aufgehört haben“, fordert SVN-Trainer Dieter Hiller. Beim mit 2:3 verlorenen Match im Hardtwaldstadion hatte seine Mannschaft im zweiten Spielabschnitt läuferisch und spielerisch lobenswert agiert. Personell erhofft sich Hiller Entspannung. Tim Lämmle, Benjamin Schubert und Ismail Kisa scheinen für die Partie fit zu werden, bei Diaz Oelkrug stehe laut Coach noch ein Fragezeichen hinter dem Einsatz.

Für den Rest der Runde wird bei den Nabernern aller Voraussicht nach Dominic Adler das Tor hüten. „Unser Keeper Fabian Faisst wird diese Runde wohl nicht mehr spielen“, berichtet Trainer Dieter Hiller. Der Schlussmann, zuletzt am 16. April bei der Partie gegen den VfB Neuffen (3:5) eingesetzt, musste sich einer Finger-OP unterziehen.