FC Eislingen gegen FC Esslingen, Dritter gegen Erster, heißt das Topspiel des morgigen Sonntags in der Bezirksliga Neckar-Fils. Fällt im Filstal schon die Vorentscheidung um die Meisterschaft? Möglicherweise. Gewinnt der Tabellenführer, ist er bei 13 Punkten Vorsprung vom Gegner quasi nicht mehr einzuholen. Doch Esslingen muss auf der Hut sein. Eislingen befindet sich in Superform, hat neun Mal nacheinander nicht verloren und zuletzt in Neckartailfingen mit 13:0 aufgetrumpft.
Interessierter Beobachter dieser Szenerie ist die Mannschaft, die in der Tabelle dazwischen steht – der VfL Kirchheim. Auch wenn Trainer Armin Ohran sagt, „wir schauen nur auf uns“, ist der Ausgang des Spitzenspiels von enormer Bedeutung für die „Blauen“. Gewinnt Esslingen, würde – einen eigenen Sieg in Neidlingen vorausgesetzt – der Vorsprung auf Eislingen auf sieben Punkte anwachsen und das Ziel, die Relegation, entscheidend näher rücken.
Klar, da hat Neidlingen was dagegen. Vor eigenem Publikum wird der TV, der zuletzt an den Rand der Abstiegszone abgerutscht ist, gegen den Favoriten mit dem Mute der Verzweiflung kämpfen. „Unsere erste Priorität muss es sein, an die Leistungen der Vorrunde anzuknüpfen, dann ist auch für uns als Außenseiter etwas drin“, betont Steffen Kuch. Der Abteilungsleiter selbst ist ein Pechvogel, wurde jetzt in München wegen eines alten Knorpelschadens am Knie zum zweiten Mal operiert. Er musste bereits eineinhalb Jahre pausieren und kann erst nach weiteren sechs Monaten an ein Comeback denken.
Optimismus in Jesingen
Durch die jüngsten beiden Pleiten hat sich für den TSV Jesingen die Lage Richtung Abstiegszone massiv verschärft. Von einer möglichen Relegation trennen die Haußmann-Truppe nur noch zwei Punkte. Besonders wehgetan hat die Niederlage gegen Neckartailfingen – Elfer zum 2:0 vergeben, dann Lattenkracher, Innenpfosten und schließlich das 1:2. „Das war bitter“, sagt Abteilungsleiter Thomas Reinöhl, „aber im Abstiegskampf haben wir noch alles in eigener Hand.“ In der Tat: Nacheinander geht es gegen drei Leidensgenossen: Morgen in Denkendorf, nächsten Freitag gegen Oberboihingen, dann gegen Geislingen II. Bitter nur, dass Torjäger Kevin Sen wegen einer Knieverletzung schon die vierte Woche ausfällt.
Punktehunger und Papafreuden
Noch dramatischer ist die Lage für den TSV Weilheim. Acht Punkte fehlen bis zum rettenden Ufer! Aber noch ist nicht alles verloren. Dass die Mannschaft an den Klassenerhalt glaubt und gewillt ist, alles dafür zu tun, hat sie mit dem unerwarteten 3:2-Erfolg in Ebersbach bewiesen. „Den Schwung aus diesem Spiel müssen wir jetzt mitnehmen. Zwei weitere Siege, dann ist noch alles möglich“, hofft Trainer Salvatore de Rosa.
Schon erfolgreich auf andere Art war sein spielender „Co“. Max Pradler ist in dieser Woche Vater einer gesunden Tochter namens Mila geworden ist. „Ein unfassbares Erlebnis“, so der stolze Papa, der die Geburt in einem Familienzimmer im Nürtinger Krankenhaus miterlebte. Morgen spielt er trotzdem mit und setzt eine einmalige Serie fort: Pradler hat seit 2017 kein Ligaspiel verpasst.