Erkenbrechtsweiler. Den sportlichen Höhepunkt haben die Eislinger zwar schon seit mehr als 30 Jahren hinter sich (1981 stieg der Club aus der Oberliga Baden-Württemberg ab), doch aktuell versuchen sich die Filstaler zumindest wieder mittelfristig auf württembergischer Ebene zu etablieren. So gilt das Hauptaugenmerk des zweifachen DFB-Pokal-Teilnehmers morgen im Hardtwaldstadion (Anpfiff 19 Uhr) der Sicherung des zweiten Tabellenplatzes und damit der Landesliga-Aufstiegsrelegation. Viel Stress hatte der FC am vergangenen Wochenende nicht – das Team von Trainer Uli Thon war spielfrei. Weil allerdings der FV 09 Nürtingen nach dem 4:2 über den TSV RSK Esslingen punktemäßig aufschloss, dürfen sich die Eislinger auf der Alb keine Schwäche erlauben.
Der FV 09 Nürtingen muss morgen beim TSV Neckartailfingen ran. Bemerkenswert: Zwischen dem Tabellenzweiten FC Eislingen (41 Zähler) und den Neckartailfingern als Tabellenneunte (35) liegen nur sechs Zähler. Rein rechnerisch haben somit selbst die Kicker aus dem Neckartal noch Chancen auf Platz zwei. Bei der SGEH gibt man sich trotz des achtbaren 1:1 in Faurndau keinen Illusionen hin. Der Abstieg dürfte kaum noch abzuwenden sein. Immerhin hat das Remis beim FV Vorwärts statistisch etwas Interessantes bewirkt. Mit jetzt zwei Auswärtszählern wird die Sportgemeinschaft zumindest einen Makel künftig nicht mit sich herumtragen müssen: den der schlechtesten Auswärtsmannschaft in einer Bezirksliga-Saison überhaupt. Die ungeliebte „Auszeichnung“ trägt somit weiterhin der GSV Dürnau, der die vergangene Bezirksligasaison mit nur einem Auswärtspunkt abschloss.
Mit Armin Erz leitet übrigens am Donnerstag ein hoch angesehener Referee die Partie im SGEH-Stadion. Der Bäckermeister aus Suppingen, zugleich Obermeister der Bäckerinnung Blaubeuren-Ehingen, hat in 28 Jahren bereits weit über 1 000 Spiele gepfiffen. Dass er vor einigen Jahren auch überregional bekannt wurde, hatte allerdings einen traurigen Grund: Am 24. August 2010 wurde der Unparteiische in der Partie TSV Allmendingen II gegen Türkgücü Ehingen von einem Gästeakteur nach einer verhängten Roten Karte so brutal gewürgt, dass er auf dem Platz das Bewusstsein verlor. Der Fall machte Schlagzeilen, doch Erz ließ sich die Freude am Pfeifen auch von einigen B-Jugendfußballern nicht vergällen, die ihn nach einer Jugendpartie massiv bedrohten. Trotz dieser erschreckenden Begegnungen mit dem Mob im Fußballdress ist er erfreulicherweise an Bord geblieben.
Jesingens künftiger Trainer Klaus Müller startet derweil mit seinem Noch-Club TSV Wendlingen in der Bezirksliga richtig durch. Das 2:0 gegen den SC Altbach am vergangenen Sonntag war der zweite Sieg in Folge. Mit einem Sieg beim Tabellennachbarn TSV RSK Esslingen könnten die Wendlinger im Idealfall bis auf den zehnten Tabellenplatz vorstoßen. Aktuell logiert dort noch der FV Vorwärts Faurndau, der allerdings beim starken Aufsteiger SC Altbach eine unangenehme Aufgabe zu lösen hat.
Für den Knaller des vergangenen Spieltages sorgte der abstiegsbedrohte TSV Grötzingen (morgen spielfrei) mit einem 1:0-Heimsieg über den TSV Deizisau. Der Spitzenreiter hatte zwar gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, zum entscheidenden Treffer kam aber das Team aus dem Aichtal – resultierend aus einem Deizisauer Eigentor. Der Tabellenführer bekommt es morgen auf heimischem Gelände mit Neuling SV Göppingen II zu tun. Ein Heimsieg wäre ein probates Mittel gegen die jüngste Ergebniskrise, denn die Mannschaft von Trainer Tonio Pepe ist seit drei Spielen ohne Sieg. Noch ist das Polster der Deizisauer mit zehn Punkten allerdings komfortabel.