Der 21. Mai 1998 markiert das Ende einer fußballerischen Blitz-Hochzeit in Kirchheim. An jenem Donnerstag vor 25 Jahren absoliverte der VfL seinen letzten Saisonauftritt in der Regionalliga, damals noch dritthöchste Spielklasse in Deutschland. Nachdem der Abstieg des Aufsteigers bereits Wochen zuvor festgestanden hatte, sorgte beim 2:3-Abschieds-Kick gegen Waldhof Mannheim an der Jesinger Allee ohnehin weniger das Sportliche für Schlagzeilen: Rund zwei Dutzend Mannheimer Hooligans konnten nur durch ein verstärktes Polizeiaufgebot von Gewaltexzessen auf der Tribünengegenseite abgehalten werden – unschönes Ende der einjährigen VfL-Stippvisite im Zweitligaunterhaus, das die Mannschaft von Trainer Andreas Kleinhansl mit 18 Punkten aus 32 Spielen als abgeschlagener Tabellenletzter beendete. „Unterm Strich hat der Mannschaft in der Breite die Qualität gefehlt, um in der Liga zu bleiben“, sagte Kleinhansl nach der Partie, die für einige Spieler die letzte im VfL-Trikot war – so wie für Rüdiger „Rübe“ Kauf, der danach zum VfB wechselte, den er nach drei Jahren verließ, um bei Arminia Bielefeld zum „Kultkicker“ zu werden.
Einer, der damals mittendrin, statt nur dabei war: Stefan Ziegler. Zur Saison 97/98 gerade der Kirchheimer A-Jugend entwachsen, schnupperte der heute 44-Jährige regelmäßig Regionalligaluft. „Hätten wir die eine oder andere Partie in den Schlussminuten für uns entschieden, anstatt ein Tor zu bekommen, hätte die Saison auch anders laufen können“, erinnert sich „Ziege“. Exemplarisch für diese Feststellung: Auch im letzten Spiel gegen Waldhof Mannheim fiel der entscheidende Treffer erst in der 87. Minute.