Handball-Saisonstart
HSG-Frauen: Einfach mal schauen, was kommt

Am Sonntagabend startet die HSG Owen/Lenningen bei der TSG Schnaitheim in eine Saison, die viel Unbekanntes bietet.

Ksenija Lekic hat die HSG Richtung Heiningen verlassen. Foto: Markus Brändli

Tabellenplatz vier plus ein Gefühl irgendwo zwischen Erleichterung und dezentem Stolz: Per Sieg schloss das Landesligateam der HSG Owen/Lenningen am 4. Mai eine Saison ab, die alles andere als rund begonnen hatte. Auch geschwächt durch den verletzungsbedingten Ausfall von Lena Attinger (Kreuzbandriss) war solch eine Platzierung nach einer äußerst mäßigen Vorrunde keinesfalls selbstverständlich. 

Das Tummeln auf Abstiegsplätzen soll sowieso der Vergangenheit angehören. „Es ist allerdings schwierig, ein Saisonziel auszurufen, weil wir in einer für uns komplett unbekannten Staffel antreten werden“, weist der neue Coach Steffen Müller (42) auf eine Besonderheit hin. Statt in der Staffel drei (in der unter anderem der TB Neuffen, der TSV Zizishausen und der TV Reichenbach eingruppiert sind), wanderte die HSG OLE in jene mit der Nummer vier.

„Unser CO2-Abdruck wird deshalb nicht so sein, wie es die Politik gern möchte“, nimmt der neue Trainer den Staffelwechsel mit feinem Humor. Bis ins Oberschwäbische (SG Argental, TV Weingarten) werden die Auswärtstrips unter anderem führen, in die Ulmer Ecke, auf die Ostalb. Just in letztgenanntem Landesteil startet die HSG am Sonntag um 17 Uhr bei Vizemeister TSG Schnaitheim.

Gegner zu Fehlern zwingen 

Im HSG-Kader gibt es zwar keine gewaltigen, aber doch bemerkenswerte Veränderungen. Katja Schur hat aus beruflichen Gründen aufgehört (bleibt jedoch in der HSG-Abteilungsleitung), Ksenija Lekic sucht eine neue Herausforderung beim Regionalligisten TSV Heiningen. Den beiden Abgängen stehen folgender personeller Zuwachs entgegen: Rückraumakteurin Maike Kiedaisch kehrt von der TG Nürtingen zurück, Kreisspielerin Merit Reichenbach wird mit einem Doppelspielrecht (neben der A-Jugend des TV Nellingen) auflaufen, Linksaußen Lea Przywara kommt von der TSG Ehingen/Donau, Außenspielerin Aline Gökeler rückt aus dem Unterbau der „Ersten“ auf. 17 Akteurinnen (inklusive der zwei Keeperinnen) umfasst der Kader. 

Der neue Coach bat bereits Anfang Juni zur ersten Trainingseinheit, auch, um dem Team seine Handball-Philosophie rasch zu verinnerlichen. Dazu gehöre eine aggressive Vorgehensweise auf dem Platz. „Ich will den Ball haben, den Gegner zu Fehlern zwingen, die Abwehr muss deshalb sehr aktiv sein“, beschreibt Müller seine Anschauung. Generell gelte des zudem, das Tempospiel voranzubringen. Seit Jahren ist der neue HSG-Trainer im Handballbezirk für die Fördergruppe im weiblichen Nachwuchs verantwortlich, coacht ebenfalls erfolgreich das B-Juniorinnen-Regionalligateam des TSV Köngen. Alicia Tegethoff wird bei der Handballspielgemeinschaft weiterhin als Co-Trainerin agieren.

Kovacic am Knie verletzt

Ein exzessives Testprogramm haben die HSG-Frauen nicht absolviert, lediglich zwei Partien plus Teilnahme am Vesalius-Cup in Köngen. Just bei jenem hat sich Timea Kovacic am Knie verletzt. Eine genaue Diagnose steht laut Coach Müller noch aus. So beginnt am Sonntagin Schnaitheim eine Saison, in der sich die HSG laut Abteilungsspitze zum Ziel setzt, „den Zusammenhalt zu stärken, um mit Spaß am Handball die Saison erfolgreich zu bestreiten und dadurch die Zuschauer zu begeistern“ – wenn dabei am Ende eine Spitzenposition herausspringen sollte, wäre dies durchaus willkommen.  

Kader: Anne Susset, Helena Vollmer (beide Tor), Larissa Dangel, Lea Przywara, Neele Attinger, Timea Kovacic, Maike Kiedaisch, Shari Weber, Sophie Gökeler, Janika Ulmer, Mona Wannenwetsch, Theresa Renz, Hanna Kerner, Lena Attinger, Leonie Sahin, Aline Gökeler, Merit Reichenbach (Zweitspielrecht).
Trainer: Steffen Müller (1. Jahr), Co-Trainerin Alicia Tegethoff (2. Jahr)
Zugänge: Maike Kiedaisch (TG Nürtingen 2), Lea Przywara (TSG 1848 Ehingen/Donau), Merit Reichenbach (Doppelspielrecht mit der A-Jugend des TV Nellingen).
Abgänge: Katja Schur (Karriereende), Ksenija Lekic (TSV Heiningen)