Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel zwischen den beiden Lokalnachbarn, in dem zunächst die Gäste aus Grabenstetten leichte Vorteile hatten. Den 3:4-Anschlusstreffer für die HSG durch Robin Renz beantwortete Grabenstettens Mario Boneberg im direkten Gegenzug zur erneuten Zwei-Tore-Führung für die „Höllablitz“. Die Täleshandballer schafften es in der Anfangsphase nicht wirklich den eigenen Spielrhythmus im Derby zu finden, sodass HSG-Trainer Volker Pikard seine Schützlinge beim Stand von 5:7 nach 17 Minuten in einer Auszeit zusammentrommelte. Vor allem offensiv hatte die HSG OLE wie schon in der Vorwoche viel Luft nach oben. Nach und nach kämpften sich die Hausherren jedoch in die Partie und schafften es eine Minute vor der Halbzeitpause erstmals in Führung zu gehen. Erneut war Mika Pikard zum 12:11 für sein Team zur Stelle, was Grabenstettens Lukas Pfender allerdings im direkten Gegenzug zum 12:12-Pausenstand zu beantworten wusste.
Auch nach Wiederanpfiff blieb die Partie eng. Die erneute 17:16-Führung durch Jonas Kiedaisch konterte Grabenstettens Moritz Girke postwendend zum Ausgleich. Die Mannschaft um HSG-Trainer Volker Pikard fand weiter nicht zu ihrem eigenen Spiel und musste zusehen, wie die Grabenstettener „Höllablitz“ Mitte der zweiten Spielhälfte ihre stärkste Phase hatten. Chris Rieke war zunächst noch zum 20:21-Anschluss nach 44 Minuten für die HSG OLE zur Stelle, ehe die Gäste einen kurzen Zwischenspurt einläuteten. Über 22:20 zog das Team von TSV-Trainer Michael Rehkugler binnen weniger Minuten auf 26:20 davon. Die Täleshandballer hatten in dieser Phase vollends den Faden verloren und leisteten sich zu viele einfache Fehler. In Anbetracht der drohenden Niederlage und eines Sechs-Tore-Defizits acht Minuten vor dem Ende, ließ sich die Tälessieben allerdings keineswegs hängen. Im Gegenteil, die OLE-Handballer zeigten nun eine starke Moral und kämpften sich auch dank einer Umstellung auf eine offensivere Abwehrformation Tor um Tor zurück in die Begegnung.
Lars Ruß war zunächst zum 24:26 zur Stelle, bevor Luca Bächle kurz darauf den 25:26-Anschluss für die HSG herstellte. Die Partie war wenige Minuten vor Spielende plötzlich wieder völlig offen und es bahnte sich eine dramatische Schlussphase in der Lenninger Sporthalle an. Erneut war es Luca Bächle, der vierzig Sekunden vor dem Ende den 27:27-Ausgleich besorgte. Doch noch war die Partie nicht zu Ende – die Gäste aus Grabenstetten hatten nun erneut den Ball und es wurde noch dramatischer. Den Angriff der Gäste verteidigte die HSG erfolgreich zu Ende und HSG-Torhüter Johannes Bächtle leitete in den Schlusssekunden den Tempogegenstoß auf Robin Renz ein. Und der verwandelte fast mit der Schlusssirene zum 28:27-Erfolg. Die Lenninger Sporthalle stand nun Kopf und der Jubel auf Seiten der Täleshandballer war grenzenlos. Ein Lokalderby, das seinem Namen alle Ehre machte. Die Mannschaft von Volker Pikard hat es dank eines bärenstarken Endspurts geschafft, eine zwischenzeitlich verloren geglaubte Partie noch zu drehen. Und auch die junge Grabenstettener Truppe zeigte eine ansprechende Leistung. Nun gilt es im „Täle“, die positiven Dinge aus der Partie mit ins nächste Spiel am Samstag beim TSV Neuhausen/Filder II zu nehmen. ras
Spielstenogramm
HSG Owen-Lenningen: Bächtle, U.Raichle - Ruß (4), Köbel (4), Bächle (4), Rieke (3), Renz (3), M.Raichle (2/1), Pikard (2/2), Kiedaisch (2), Kerner (2), Bäuchle (1), Bäßler (1), H.Raichle
TSV Grabenstetten 1913: Buck, Ferzer - Boneberg (5), M.Roßkopf (4), Pfender (4/3), Girke (4), J.Roßkopf (3), Joachim (3), Brändle (3), Schwertle (1), Waimer, Matthiesen, Haase, Grießhaber
Schiedsrichter: Tschente (HSG Bargau/Bettringen)