Das Derby ist da. Direkt nach der Weihnachtspause geht es für die Bezirksligahandballer der HSG Owen-Lenningen und des TSV Weilheim am Samstagabend (20 Uhr, Sporthalle Lenningen) gegeneinander in die Vollen. In der Hinrunde siegte die HSG an der Lindach 34:30. Ein typisches Lokalduell damals, spannend und umkämpft jenes Match am 23. September vor rund 350 Zuschauern.
Die Bezirksligapartie zum Rückrundenbeginn bietet aus drei Gründen Brisanz. Es geht um die Vorherrschaft in der Teckregion und damit auch um Imagepflege, beide Teams trennen zudem aktuell im Tableau nur vier Pluszähler, das Duo liegt zudem in Reichweite zum Aufstiegsrelegationsplatz.
Die Lage an der Ligaspitze lässt sich vor dem Restrundenstart wie folgt zusammenfassen: Vorne ziehen die Zizishausener (22:0 Punkte) bereits leicht vereinsamt ihre Bahn, schon deutlich dahinter hat sich vor Weihnachten eine Vierergruppe etabliert, unter anderem mit den beiden Teckregion-Vertretern. Der zweite Tabellenplatz würde nach jetzigem Stand das Ticket zur Aufstiegsrunde bedeuten, doch in jener würde lediglich der Gruppenerste von vier Teams die Etage gen Landesliga beschreiten. Ob dieses Relegationskonzept jedoch tatsächlich umgesetzt wird, steht noch nicht zu 100 Prozent fest.
„Auf jeden Fall steht der TSV Weilheim beim Derby etwas mehr unter Druck als wir“, deutet HSG-Trainer Volker Pikard derweil die Gegenwart. Mit 13:9 Punkten stehen die Limburgstädter als letztes Team des Zizishausen-Verfolgerquartetts fast schon unter Siegzwang. Vier Pluspunkte besser als der Gegner steigt die Handballspielgemeinschaft am Samstagabend ab 20 Uhr in das Nachbarschaftstreffen ein. Pikard zeigt sich von der Vorbereitung auf die Restrunde durchaus angetan. „Wichtig war, dass wir den EZ-Pokal gespielt haben, auch wenn wir alle vier Begegnungen gegen die höherklassigen Gegner verloren haben“, erinnert sich der HSG-Coach ohne Gram ans erste Januarwochenende in der Halle im Sportpark Weil. Wichtig sei das Antreten beim Cup jedoch trotz Niederlagenflut gewesen, um wieder ein Wettkampfgefühl und Rhythmus zu bekommen.
Die personelle Situation stellt sich in Owen und Lenningen relativ problemfrei dar. „Es gibt schon einige Akteure, die angeschlagen sind“, weiß der Coach, doch er rechne mit einem ausreichend bestückten Kader.
TSVW steht unter größerem Druck
Für den TSV Weilheim endete das Handballjahr mit einer interessanten Erkenntnis: Dass es gelang, dem Bezirksliga-Überteam lange Kontra zu geben. Am 9. Dezember verabschiedete sich der TSVW mit einer knappen 24:27-Niederlage gegen den TSV Zizishausen aus dem Handballjahr. „Die Vorfreude aufs kommende Spiel ist bei uns nun groß, wir hoffen auf einen tollen Abend“, zeigt sich Weilheims Handballchef Harald Lehmann bereits voller Vorfreude. Die Pikard-These eines größeren Drucks aufseiten der Weilheimer weist er keinesfalls zurück: „Klar ist das so, die Tabelle zeigt es.“
Weilheims Trainer Matthias Briem gehörte zu den Zuschauern beim EZ-Cup, zeigt sich von der Performance des kommenden Widerparts angetan: „Die HSG OLE hat in Esslingen Top-Partien abgeliefert, ist gespickt mit Spielern auf Landesliganiveau.“ Der Coach freut sich ebenso auf das Duell in voraussichtlich recht hitziger Atmosphäre. „Letzten Endes ist es wie in einem Theater“, sagt der Weilheimer Trainer augenzwinkernd. „Wir sind die Darsteller, um das Publikum zu unterhalten.“
Meinungsstarke Zuschauerinnen und Zuschauer im Rücken schätzt er übrigens: „Manchmal haben diese ja bei ihren Zwischenrufen auch einen guten Tipp dabei.“ Die Show soll aus Sicht des ehemaligen HSG-Trainers am besten mit einem Zwei-Punkte-Zuwachs für den TSV Weilheim enden: „Der Ball liegt bei uns.“