Am Samstag bekommen die Handballer der HSG Owen-Lenningen einen ersten Vorgeschmack auf das, was sie in den Wochen und Monaten danach erwartet: Lokalkolorit satt. Das Nachbarschaftstreffen beim TSV Weilheim bildet den Auftakt für eine Bezirksliga-Punktrunde mit 22 Partien, die für die HSG im Vergleich zur vergangenen Runde zu einer Spielzeit der kurzen Weg wird.
„Wir freuen uns auf die Begegnung und die Stimmung beim Derby“, verdeutlicht Volker Pikard, neuer Coach des Landesliga-Absteigers. Der 56-Jährige trainierte einst unter anderem das Team Esslingen, den TSV Deizisau und tus Stuttgart. In seiner Aktivenzeit lief der ehemalige Rückraumakteur für die TSG Esslingen auf. Nun hat Pikard („ich habe mir vorgenommen, etwas bei der HSG zu bewegen“) die Aufgabe im Lenninger Tal als Nachfolger des pausierenden Daniel Kraaz übernommen – seine erste Station in der Teckregion.
Der bisherige HSG-Übungsleiter spielte beim Wechsel eine wichtige Rolle. Vor seiner Zeit im Lenninger Tal hatte Kraaz mit Pikard beim Team Esslingen zusammengearbeitet. Schnell war der Kontakt zur HSG hergestellt, die Zusage des Neuen kam flugs. „Er bringt viel Erfahrung und Handball-Expertise mit, soll den Neustart in der Bezirksliga mitgestalten“, unterstreicht Raphael Schmid, Sportlicher Leiter des HSG-Männerteams.
Der neue Coach redet vor dem Rundenstart nicht lange ums Thema herum. „Wir wollen unter den ersten drei mitspielen“, gibt er die Richtung vor, ahnt aber, dass es ein Hauen und Stechen werden könnte. Insbesondere den aus der Württembergliga abgestürzten TSV Zizishausen hat Pikard auf dem Zettel. „Im Zizishausener Kader sind noch einige Spieler mit Oberligaerfahrung“, weiß er. Als weitere Konkurrenz betrachtet der Coach zudem den um etliche Kirchheimer Verbandsligaspieler vertärkten TSV Weilheim.
18 Akteure umfasste der Kader zum Vorbereitungsstart im Juni. Zum Rundenbeginn soll jener auf 14 Akteure inklusive Torhüter reduziert werden. Nicht nominierte Handballer sollen in der HSG-„Zweiten“ auflaufen. Außer einigen Prellungen sowie leichten Zerrungen, so war aus Teamkreisen zu hören, habe es keine nennenswerten Verletzungen im Trainings- und Testmatchalltag gegeben.
Manche Mannschaft bricht nach einem Abstieg auseinander, im Lenninger Tal scheint dies gänzlich anders zu sein. Aus dem Kader der Runde 2022/23 mischen nahezu alle wieder mit. Ausnahmen bestätigen die Regel. Marc Pisch hat seine Laufbahn beendet, Bruder David wird nicht mehr zwischen den Pfosten stehen, Falk Weber nach einer Schulter-Operation im August vermutlich bis ins kommende Frühjahr hinein fehlen.
Mit Rückraumakteur Jonas Kiedaisch kehrt allerdings ein Langzeitverletzter zurück. „Jonas ist eine wichtige Stütze auf dem Spielfeld“, ordnet Raphael Schmid das Comeback ein. Mit Spielmacher Jonas Bäßler und Rückraumakteur Mika Pikard rücken zwei junge Handballer in die „Erste“ auf und senken den Altersschnitt in dem mit etlichen Routiniers bestückten Kader.
Im taktischen Bereich setzt Volker Pikard nach eigenem Bekunden vor allen Dingen auf Disziplin. „Wichtig ist es zudem, auf Situationen schnell zu reagieren und die Spielanlage anzupassen“, betont der HSG-Trainer. Was wohl nötig sein dürfte, um tatsächlich in den top drei zu landen.
Kader
Zugänge: Jonas Bäßler (VfL Kirchheim), Mika Pikard (TEAM Esslingen II)
Abgänge: Marc Pisch (Laufbahnende), David Pisch (Ziel unbekannt)
Kader: Bächtle, U.Raichle - Kerner, Rieke, Bäuchle, Renz, M.Raichle, Ruß, Bächle, Köbel, Pikard, H.Raichle, Kiedaisch, Weber, Bäßler, Feichtinger
Trainer: Volker Pikard für Daniel Kraaz