Basketball 2. Liga
Im Endspurt wieder die Nase vorne

Die Bozic Knights haben die Play-off-Teilnahme nach dem Sieg über Münster und der Tübinger Niederlage wieder in eigener Hand. Drei der letzten vier Partien finden allerdings auswärts statt.

In der Ruhe liegt die Kraft: Braden Norris und die Knights steuern wieder auf Play-off-Kurs. Foto: Nina Sander

Raus mit dem Rechenschieber, rein in die Tabellenanalyse: Nach dem 96:91-Heimsieg über Münster haben Kirchheims Zweitliga-basketballer im Rennen um die Play-offs ihr Schicksal selbst wieder in der Hand. Vier Spieltage vor Saisonende können die Bozic Knights als Tabellenachter das Ticket für die Saisonverlängerung aus eigener Kraft buchen.

„Ein guter Spieltag war das für uns“, freut sich Knights-Sportchef Chris Schmidt auch zwei Tage später nicht nur über den Erfolg gegen den Play-off-Konkurrenten aus Westfalen und den gewonnenen direkten Vergleich. Auch die Ergebnisse aus den anderen Hallen lassen die Ritter optimistisch(er) auf die Saisonzielgeraden einbiegen. Die überraschende Niederlage der Tigers Tübingen in Düsseldorf, die aufgrund des verlorenen Direktvergleichs mit den Knights nun Neunter sind, sowie die Pleite der siebtplatzierten Bochumer, die nur noch einen Sieg entfernt sind, spielen den Kirchheimern in die Karten. „Das Rennen wird erst auf den letzten Metern entscheiden. Von Platz sechs bis zehn ist noch alles möglich“, versucht sich Chris Schmidt am Spagat zwischen aufkommender Euphorie und nüchterner Einschätzung. Kein Wunder: Schließlich haben die Ritter in der laufenden Saison nach mitreißenden Spielen wie am Samstag gegen Münster, als die Zweierquote mit 74 Prozent überdurchschnittlich hoch war, anschließend oft genug durchwachsene Auftritte hingelegt.

Lob für US-Duo

Dass die Konstanz stark von den Leistungen des US-Duos James Graham/Cameron Henry abhängt, wurde auch am Samstag ersichtlich. Im ansonsten eher schwachen dritten Viertel brachte zunächst Graham die Knights mit neun Punkten in den letzten vier Minuten inklusive Steal und Defensivrebound wieder ins Geschäft, ehe Henry im letzten Abschnitt den Crunchtime-Turbo zündete: Elf der 13 Kirchheimer Punkte in den letzten 100 Sekunden gingen auf das Konto des 26-Jährigen. „Beide haben die Qualität, eine Partie zu drehen und zu entscheiden“, lobt Chris Schmidt „das klappt aber leider nicht in jedem Spiel.“

Klar ist allerdings auch, dass eine Play-off-Teilnahme nicht zuletzt von der jeweiligen Tagesform der beiden Amerikaner in den letzten vier Spielen abhängen dürfte. Dass drei davon (Gießen, Düsseldorf und Dresden) in der Fremde stattfinden, will Chris Schmidt ebenso wenig bewerten wie den Fakt, dass die Teams aus Düsseldorf, Vechta und Dresden allesamt in der Tabelle hinter den Knights stehen. „Wir sind weit entfernt von Druck“, betont er, „die Play-offs sind das Ziel, die Jungs wollen das schaffen. Mehr nicht.“

Erste Station auf dem Weg dorthin am kommenden Sonntag: Gießen. Wie man den Tabellendritten bezwingt, haben die Knights im Hinspiel in Kirchheim gezeigt. Wie man die Hessen in heimischer Halle schlägt, der Kirchheimer Gegner vom Samstag: Münster ist neben Jena die einzige Mannschaft, die die Sporthalle Ost in dieser Saison als Sieger verlassen hat.