Mit dem Italiener Marco Fontana bestreitet Mountainbiker Manuel Fumic die Cape Epic in Südafrika
Im Zweier-Team auf der Jagd nach 100 000 Euro

Zum ersten Mal in seiner Karriere stellt sich Manuel Fumic dem Abenteuer Cape Epic. Die achttägige Mountainbike-Etappenfahrt für Zweier-Teams in Südafrika fährt er mit seinem Cannondale-Kollegen Marco Fontana – aber nur als Trainingsmaßnahme.

Kirchheim. Untamed („ungezähmt“) promoten die Veranstalter ihren Event, und es ist was dran: Dies ist die zehnte Auflage der Cape Epic, und das bedeutendste MTB-Etappenrennen der Welt hat schon jetzt einen legendären Ruf. Es produziert faszinierende Bilder, wird gleichermaßen geliebt und gefürchtet. Das gilt für die fast 1 200 Freizeitbiker, aber genauso für die gut 40 Profis, die sich am Sonntag in Durbanville zum Prolog an den Start stellen.

Die 698 Streckenkilometer und die 15 650 Höhenmeter sind eines, die Hitze und der Staub sind das andere, was in die Knochen geht. 32 Stunden verbrachten die Sieger 2012 in acht Tagen im Sattel. Dazu kommt eine Streckenführung, die keineswegs nur breite Wege kennt. Technisch schwierige Anstiege und ebensolche Abfahrten stellen sich den Zweier-Teams in den Weg. Defekte haben schon häufig über Etappen- und Gesamtsieg entschieden, jede Unaufmerksamkeit wird sofort bestraft. Die umgerechnet insgesamt knapp 100 000 Euro Preisgeld müssen sauer verdient werden. Die Siegerpaarung erhält 16 700 Euro.

Das ist auch zu Manuel Fumic vorgedrungen. „Marco und ich freuen uns drauf, aber wir haben auch Respekt“, sagt der knapp 31-Jährige. Beide sind Neulinge, sowohl bei der Cape Epic als auch bei Marathon-Etappenrennen. „Ich habe meinen Anfänger-Sticker schon bekommen“, twitterte Fumic am Donnerstag aus Südafrika ein Foto, das ihn mit einem großen „L“ für einen Lernenden auf dem T-Shirt zeigte.

Einen Etappensieg hätten sie schon gerne, der Schwabe und der Italiener. Der Prolog am Sonntag führt nur über 28 Kilometer. Für etatmäßige Cross-Country-Fahrer eine geeignete Distanz. „Aber das wissen andere natürlich auch“, sagt Fumic. Andere sind zum Beispiel Weltmeister Nino Schurter und sein Schweizer Landsmann Florian Vogel. Oder Olym­piasieger Jaroslav Kulhavy (Tschechien) und Ex-Weltmeister Christoph Sauser (Schweiz).

Fumic hält den Ball flach. „Es gibt genug Leute, die sich speziell darauf vorbereitet haben, da müssen wir uns hinten anstellen. Wir wollen auch nicht über die Stränge schlagen und uns die Saison kaputt machen“, betont der Kirchheimer.

Überdies ist ein Zweier-Etappenrennen fast eine eigene Disziplin. Es ist von großer Bedeutung, sich auf den Kollegen einstellen zu können, sich gegenseitig weder zu über- noch zu unterfordern. Fumic sieht das Teamwork mit Olympia-Bronzemedaillengewinner Marco Fontana gelassen. „Wir verstehen uns so gut, dass ich mich freue, eine Woche mit ihm zusammen fahren zu können“, unterstreicht er.

Alles steht im Zeichen acht Tagen intensiver, aber kontrollierter Belastung. Sicher möchte man im Lager von Cannondale auch ein wenig vom, für MTB-Verhältnisse, relativ großen medialen Scheinwerferlicht profitieren, doch im Hinterkopf ist bei Fumic und Fontana der Weltcup-Auftakt. Der ist am 19. Mai in Albstadt.