Lokalsport
In Aichelberg sinddie Indianer los

Baseball Die Indians gehen in der Bezirksliga auf Punktejagd und empfangen am Samstag die Ellwangen Elks II zum ersten Heimspiel der Saison. Von Sandra Langguth

Konzentration. Millisekunden entscheiden darüber, ob der Schläger den Ball trifft oder nicht. „Lefty“, schreit Trainer Patrick Röhrle über den Platz, bevor er versucht, den Ball so zu werfen, dass er nur ganz schwer zu schlagen ist. Baseball-Fans wissen, worauf es jetzt ankommt. Wer auf den amerikanischen National-Sport steht, muss hierzulande weder den Fernseher einschalten noch weite Reisen auf sich nehmen, um auf seine Kosten zu kommen.

Seit 2004 wird in Aichelberg erfolgreich Baseball gespielt. Mittlerweile schicken die Indians insgesamt drei Teams pro Saison ins Rennen. Die Männer spielen in der Bezirksliga, das U16-Team in der Landesliga, und außerdem gibt es noch ein gemischtes Softballteam. „Bei uns ist für jeden was dabei. Nur leider kennt uns niemand“, sagt Abteilungsleiter Manuel Stutz, der selbst bei der ersten Mannschaft als Werfer, sogenannter Pitcher, aktiv ist.

Im Moment stecken die Bezirksliga-Männer mitten in der Saison, liegen im Fünferfeld derzeit auf Platz zwei und richten am Samstag ihr erstes Heimspiel in diesem Jahr aus. Um 15 Uhr kreuzen die Ellwangen Elks II auf dem idyllisch gelegenen Areal beim Campingplatz in Aichelberg auf. Klar, dass die Indians auf ein großes Publikum hoffen. Auch sie haben unter den Corona-Einschränkungen schwer gelitten. „Wir durften ja nicht mal im Freien trainieren“, erzählt Manuel Stutz. Umso motivierter sind die Männer, in dieser Saison vorne anzugreifen. Klares Ziel ist der Aufstieg, und für den trainieren die Spieler, die aus Stuttgart, zum großen Teil aber aus Weilheim, Wernau, Zell und Owen kommen, jede Woche mindestens zweimal.

Geübt wird dabei vor allem das taktische Stellungsspiel, aber auch Schlagtraining steht auf der Tagesordnung. Jeder Spieler hat eine feste Position. „Aber werfen und fangen können muss jeder“, sagt Trainer Patrick Röhrle, der, wie alle anderen Teammitglieder auch, eine weiße Hose mit Gürtel, das Team-Trikot und ein Cappy trägt. In einem Bauwagen am Spielfeldrand sind sämtliche Utensilien wie Schläger und Bälle, die großen Handschuhe, aber auch die Schutzkleidung wie Helme mit Gesichtsschutz, Tiefschutz oder auch Schienbeinschoner verstaut. Zahlreiche Bilder von erfolgreichen Turnieren und Pokale zeugen davon, dass hier schon viele Jahre erfolgreich Sport betrieben wird. Besonders stolz ist man bei den Indians auf die familiäre Atmosphäre. So spielen in der Bezirksliga-Mannschaft nicht nur zwei Brüder, sondern auch Vater und Sohn. „So was stärkt auch den Zusammenhalt, und das merkt man sowohl auf als auch neben dem Feld“, sagt Vereinssprecherin Sara Hauschild.

 

Neun Innings bis zum Sieg

Ein Baseballteam besteht aus neun Spielern. Die angreifende Mannschaft hat den Schlagmann, den sogenannten Batter, im Einsatz, während die verteidigende Mannschaft den Pitcher (Werfer), den Catcher (Fänger) und ihre Feldspieler ins Rennen schickt. Ziel des Spiels ist es, mehr Runs, also Punkte, zu schaffen als der Gegner.
Die Strike-Zone ist ein imaginärer Bereich zwischen Knie und Achsel des Batters. Der Pitcher wirft den Ball möglichst so, dass der Batter ihn nicht weit schlagen kann. Kommt der Ball innerhalb der Strike-Zone an, ohne dass der Schläger ihn trifft, ist es ein Strike. Verfehlt ein Ball die Strike-Zone, ist es ein „Ball“, ein schlechter Wurf. Der Batter muss entsprechende Strikes schlagen und „Balls“ durchlassen. Trifft er den Ball, wird er zum Runner und muss losrennen, ein oder mehrere Bases weit. Wenn er es schafft, alle vier Bases zu umrunden und zu berühren, hat er einen Run geschafft.
Wirft der Pitcher vier Balls, darf der Batter auf das erste Base. Ein Batter ist „out“, wenn er drei Strikes bekommen hat oder sein geschlagener Ball von einem Gegenspieler aus der Luft gefangen wurde. Ein Runner ist unter anderem dann „out“, wenn er auf dem Weg zwischen zwei Bases von einem Gegenspieler mit dem Ball berührt wird.
Die Aufgabe der verteidigenden Mannschaft ist es, drei Spieler „aus“ zu machen. Ist das dritte Aus gelungen, wechselt das Angriffsrecht.
Ein Spielabschnitt (Inning) ist beendet, wenn beide Mannschaften einmal am Schlag waren. Ein Baseballspiel dauert neun, ein Softballspiel sieben Innings. Eine Zeitbeschränkung gibt es nicht. sl