VfL-Trainer Haußmann übt sich vor Duell mit Albstadt in Zurückhaltung
„In jedem Spiel Außenseiter“

Die Terminplaner haben es gut mit dem VfL Kirchheim gemeint. Sie bescherten dem Verbandsliga-Neuling zum Saisonauftakt gleich zwei Heimspiele hintereinander. Nach dem Teilerfolg gegen die TSG Ehingen (0:0) soll morgen an der Jesinger Allee gegen den FC 07 Albstadt der erste Dreier folgen.

Kirchheim. Sogar die Stadtverwaltung trägt ihren Teil zum Gelingen dieses Vorhabens bei. Obwohl der Platz nach der Verlegung neuer Rollrasenflächen offiziell noch gesperrt ist, gab sie das Stadion für dieses eine Match frei. Nicht nur die Spieler, auch die Fans werden es danken. Vergangenen Freitag musste der VfL bekanntlich im ersten Pflichtspiel seit über einem Jahr auf den Kunstrasenplatz jenseits der Lindach ausweichen, auf dem es weder Sitzplätze noch Toiletten und nur ein bescheidenes Flutlicht gibt.

Gegner FC 07 Albstadt wird diesmal mit breiter gelb-schwarzer Brust aufkreuzen, startete man doch mit einem 1:0-Überraschungssieg beim Mitfavoriten SG Sonnenhof Großaspach II. VfL-Trainer Stefan Haußmann hat sich das Spiel zu Hause auf Video angeschaut und kam zu folgendem Schluss: „Wir stehen vor einer schweren Aufgabe. Albstadt ist eine kompakt stehende Mannschaft mit einem sehr guten Stürmer.“ Der Wirbelwind heißt Pietro Fiorenza und ist ein ständiger Unruheherd im gegnerischen Strafraum. Fast überflüssig zu erwähnen, dass er zuletzt auch das goldene Tor erzielte.

Der FC Albstadt, 1998 aus der Fusion des FV Ebingen mit dem FC Tailfingen entstanden, hatte wie der VfL Kirchheim einen gewaltigen Umbruch zu bewältigen. Trainer Markus Pleuler musste elf neue Spieler integ­rieren. Acht haben den Verein verlassen, darunter einige Leistungsträger. In der Lokalzeitung war danach zu lesen, die Mannschaft habe gegenüber der Vorsaison, in der sie Platz neun belegte, an Qualität verloren. Auf dem Kunstrasen in der ComTech-Arena in Großaspach bestätigte sich diese Einschätzung allerdings nicht.

Der VfL ist jetzt gewarnt, aber Haußmann sagt: „Wenn wir mit derselben Leidenschaft wie gegen Ehingen spielen, haben wir auch als Außenseiter, der wir in jedem Spiel sind, eine Chance.“ Bis auf Mittelfeldmann Moritz Gutmann, der sich eine Woche Urlaub gönnte, wird der Coach dieselbe Elf aufbieten wie zum Saisonstart gegen Ehingen. Damit kann sich die Mannschaft noch besser einspielen, bis schließlich die Automatismen greifen.

In der Abwehr hat es zuletzt schon ganz gut geklappt. Hier macht Gaetano Caruana, eigentlich eher ein Offensivmann, als Organisator in der Innenverteidigung einen guten Job. Des Trainers Lob ist ihm sicher: „Auf ihn kann ich mich hundertprozentig verlassen“, so Haußmann.

Mindestens so spannend wie das Spiel selbst wird die Antwort auf die Frage sein: Wie viele Zuschauer kommen diesmal? Wieder über 400 wie gegen Ehingen? Auch wenn es am Samstagnachmittag etwas weniger sein sollten, ist unter der Teck wieder gesteigertes Interesse am Fußball auszumachen. Das Bemühen des VfL, auf Legionäre zu verzichten und mehr auf Spieler aus der Region zu setzen, wird offenbar von den Fans honoriert.

Für Zuschauer, die einmal testen wollen, wie viel „Schmackes“ noch (oder schon) in ihrem Schussbein steckt, hat der Verein morgen übrigens eine kleine Überraschung parat: Im Stadion wird ein Messgerät aufgestellt, mit dem jeder seine Schusskraft messen kann.