Fußball
Indirekter Zweikampf um die Tabellenspitze

Taktisches Duell in der Kreisliga B6: Gianni Mantineo trifft auf Marcel Geismann.

Die SG Ohmden/Holzmaden will – wie hier Alex Polzer – die Partie gegen die Dettinger mit Köpfchen angehen. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. In der Fußball-Kreisliga B, Staffel 6, könnte es bald einen neuen Spitzenreiter geben – vor allem, wenn es nach den Trainern des TSV Weilheim II und der SGM Ohmden/Holzmaden geht. Da der aktuelle Ligaprimus FC Kirchheim an diesem Wochenende spielfrei ist, rechnen sich beide Teams realistische Chancen auf den Platz an der Tabellenspitze aus. Für die SGM würde bereits ein Punkt gegen die SF Dettingen II ausreichen.

Nach der deutlichen 0:7-Niederlage der Sportfreunde in der vergangenen Woche gegen den FC Kirchheim könnte man vermuten, dass auch das Spiel gegen die SGM ähnlich verlaufen könnte. Doch SGM-Coach Patrick Müller warnt: „Ich sehe uns nicht als den haushohen Favoriten.“ Grund dafür sind personelle Ausfälle, die den Sportfreunden bei der deutlichen Pleite zum Verhängnis wurden. „Wir sind jetzt fast wieder vollzählig und hoffen deshalb im Idealfall auf einen Dreier“, sagt Dettingens Trainer Manuel Staiger. Patrick Müller erwartet hingegen eine „50-50-Partie“, da die Sportfreunde sowohl vom Heimvorteil als auch von möglicher personeller Verstärkung aus der ersten Mannschaft profitieren könnten. „Das sind Faktoren, die man einberechnen muss, weshalb ich hoffe, dass meine Jungs sich nicht von den vergangenen Ergebnissen beeinflussen lassen.“ Auslöser für die zurückhaltende Spielprognose ist zudem der eigentlich souveräne Saisonstart der Dettinger. Mit neun Punkten steht man trotz eines negativen Torverhältnisses auf dem fünften Tabellenplatz. Möglicherweise könnte der jüngste Ausrutscher letztlich sogar den Weg zu einem Sieg gegen den Tabellenzweiten ebnen. 

Einstige Weggefährten

„Natürlich haben wir den ersten Platz im Visier“, stellt Weilheims Coach Gianni Mantineo klar und lässt keinen Zweifel an den hohen Erwartungen vor der Partie gegen den SV Nabern. Besonders brisant: Mantineo trifft auf einen alten Weggefährten. SV-Coach Marcel Geismann stand einst unter Mantineos Leitung im Tor. „Dadurch wissen wir beide, was uns erwartet“, erklärt Mantineo. Die besondere Dynamik, die ein solches Derby entfalten kann, bleibt jedoch für beide Trainer unberechenbar. „Diese Spiele sind immer hitzig.“ Besonders für jüngere Spieler könnte das schwierig werden, und der TSV hat mehrere solcher Akteure in seinen Reihen. „Viele der Jungs haben gemerkt, dass der Herrenfußball total anders ist als in der Jugend. Gegen Schlierbach haben sie eine Lehrstunde bekommen und müssen jetzt daraus lernen.“ Obwohl die Truppe von Mantineo nach 20 Minuten mit 3:0 führte, musste sie schließlich eine 5:6-Niederlage hinnehmen. Ob diese einzige Niederlage der Saison genügend Erfahrung bringt, bleibt fraglich und lässt Raum für Zweifel.

Doppel-Derby in der Stadt

Das doppelte Kirchheimer Stadtderby-Wochenende steht bevor. Während der TSV Jesingen und die AC Catania Kirchheim in der Fußball-Bezirksliga aufeinandertreffen, steht auch das Duell beider zweiter Mannschaften an. „Ich freue mich darauf, erneut auf Jesingen zu treffen“, so der frühere TSV-Akteur Mohamed Ben Abdallah, der in der Saison 22/23 für die erste Truppe der „Gerstenklopfer“ zum Einsatz kam: „Solche Spiele sind immer etwas ganz Besonderes“, ergänzt der 21-Jährige. Dabei trafen die beiden Teams bisher erst einmal aufeinander, wobei der AC das Duell mit 5:3 für sich entschied. Mit drei Siegen aus vier Partien haben sich die Gers­tenklopfer in den top fünf der Tabelle platziert. Die Catanesi hingegen verzeichneten mit sieben Punkten aus fünf Spielen einen soliden Saisonstart. Für Ben Abdallah ist dennoch eines sicher: „Wir werden die Punkte hier behalten.“

Spielermangel bei der TG

Null Punkte, sechs Tore erzielt und 18 kassiert – nach vier Partien fällt die Bilanz der TG Kirchheim alles andere als positiv aus. Die Turngemeinde setzte in dieser Saison bereits zwei verschiedene Torhüter ein, darunter auch TG-Coach Israfil Kilic, der eigentlich gar kein Keeper ist. Erst in der jüngsten Partie konnte der 45-Jährige wieder auf seiner gewohnten Position spielen. Dabei blieb ihm auch kaum eine andere Wahl, denn auf der Bank nahm bloß ein Spieler Platz. In der ersten Partie der Saison konnte Kilic auf keinen Auswechselspieler zurückgreifen. Sonst waren es häufig zwei Akteure. „Das ist gerade Standard bei uns“, gesteht Kilic. Gegen den Tabellenvorletzten SGM Alb & Tal hofft Kilic „so schnell wie möglich aus dem Krisenmodus herauszukommen“.

Der TSV Notzingen II trifft auf den TSV Neidlingen II. Mit einem Sieg hätte die Eichert-Elf die Chance auf einen Platz in den top fünf der Tabelle. Eine Niederlage könnte für Neidlingen im Gegenzug den letzten Platz im Tableau bedeuten.