Nordische Kombination
Jan Andersen startet mit gemischter Bilanz

Der Kirchheimer erlebt beim Sommer-Grand-Prix Disqualifikation und Comeback.

Gekonnt um die Kurve: Jan Andersen hat in Chaux Neuve überzeugt. Foto: Oliver Andersen

Nach über fünf Monaten Pause ist Jan Andersen vom SC Königsbronn im Rahmen des Sommer-Grand-Prix der Nordischen Kombination in den internationalen Wettkampfbetrieb zurückgekehrt. Für den 23-jährigen Kirchheimer war die Traditionsserie mit Stationen in Oberstdorf und im französischen Chaux-Neuve nicht nur erster Härtetest vor der Wintersaison, sondern auch eine Gelegenheit, sich unter dem neuen Anzugsreglement der FIS zu beweisen. Die Bilanz fiel am Ende zwiespältig aus – mit einer bitteren Disqualifikation zum Auftakt und einer respektablen Platzierung zum Abschluss.

Der Einstieg in Oberstdorf hätte kaum besser verlaufen können. Andersen segelte im Sprungdurchgang auf 126,5 Meter und lag damit aussichtsreich im Rennen. Doch die Freude währte nur kurz: Bei der obligatorischen Materialkontrolle nach dem Sprung wurde der Oberschenkelumfang seines Anzugs beanstandet – das Material hatte sich durch die Belastung gedehnt und überschritt die zulässigen Toleranzen. Die Folge: Disqualifikation. Während Andersen zuschauen musste, sicherte sich der Österreicher Stefan Rettenegger den Tagessieg, vor Vinzenz Geiger und Thomas Rettenegger.

Wenige Tage später in Chaux-Neuve zeigte sich Andersen mit angepasstem Material deutlich stabiler. Auf der K106-Schanze sprang er 108,5 Meter weit und belegte nach dem Sprung den 14. Platz mit 1,25 Minuten Rückstand auf den führenden Österreicher Florian Kolb. Auch im anschließenden Skirollerrennen präsentierte sich der Kirchheimer in starker Form, verteidigte seinen Platz im Mittelfeld souverän und lief auf Rang 18 ins Ziel. Den Tag krönten Johannes Rydzek und Richard Stenzel mit einem deutschen Doppelsieg.

Im abschließenden Teamsprint über zwei Mal 7,5 Kilometer setzte Bundestrainer Eric Frenzel Andersen im Team Deutschland III gemeinsam mit Benedikt Gräbert (WSV Oberaudorf) ein. Nach einem stabilen Sprungergebnis ging das Duo als Siebter ins Rennen. Zwischenzeitlich gehörten die beiden sogar zur erweiterten Spitzengruppe, doch in den letzten Runden fehlten die nötigen Reserven. Am Ende stand ein zwölfter Platz – ein Achtungserfolg gegen starke internationale Konkurrenz. Den Sieg sicherte sich das italienische Team mit Raffaele Buzzi und Samuel Costa.

Trotz des Fehlstarts in Oberstdorf zieht Andersen eine positive Bilanz: „Es war wichtig, wieder in den Rhythmus zu kommen und das Material unter Wettkampfbedingungen zu testen.“ Bis zur Wettkampfsaoson Winter bleibt noch Zeit – und die hat er offensichtlich gut genutzt. ta